Auf am Boden Liegenden eingetreten Mutige Zugbegleiterin löst brutalen Kampf auf
Eine junge Zugbegleiterin hat in München einen Kampf zwischen zwei mutmaßlich boxerfahrenen Männern aufgelöst. Mit ihrer Courage soll sie Schlimmeres verhindert haben.
Bei einer Schlägerei zwischen mehreren Menschen im Hauptbahnhof München sind zwei Personen verletzt worden. Eine junge Zugbegleiterin griff ein – und schaffte es tatsächlich, die mutmaßlichen Boxer auseinanderzubringen. Wie die Bundespolizei München mitteilt, sei sie in den frühen Morgenstunden des Mittwochs zu Gleis 31 alarmiert worden.
Nach einem zunächst verbalen Streit zwischen drei Männern sei es auch zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 19-Jährigen und seiner 21-jährigen Freundin gekommen. Ihr Freund habe noch versucht, die betrunkene Frau zurückzuhalten, die schlug jedoch auf einen 26-Jährigen ein. Laut Polizei sollen einige der Streitenden "kampferfahren" gewesen sein.
Boxkampf in München: Männer schlugen ihre Köpfe auf den Asphalt
In der Folge habe sich auch der vierte im Bunde, ein 22-Jähriger, eingemischt und dem zunächst deeskalierenden Freund der Angreiferin mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Schläge seien dann in einen "äußerst heftige gewalttätige" Kampf zwischen den beiden Männern eskaliert: Es habe aggressive Fußtritte, Schläge gegen Kopf und Körper sowie mit dem Kopf auf den Asphalt gegeben. Die Polizei geht bei beiden von "boxerischer Vorerfahrung" aus.
Im Laufe des Kampfes sei dann auch die 21-Jährige wieder mit eingestiegen, habe den 22-Jährigen geschlagen und ihn, als er schon am Boden lag, getreten. Da griff eine unbeteiligte junge Frau ein: "Eine engagierte Zugbegleiterin schritt trotz hoher Aggressivität beherzt ein und verhinderte offensichtlich Schlimmeres", so die Bundespolizei. Die 26-Jährige habe mehrmals versucht, die drei voneinander zu trennen, bis es ihr endlich gelang.
21-Jährige war polizeibekannt – Haftprüfung
Der 19-Jährige und sein 22 Jahre alter Kontrahent wurden demnach mit blutenden Verletzungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Wie sich zeigte, hatten die Beteiligten zwischen 0,5 und 1,86 Promille Alkohol im Atem.
Durch von der Bundespolizei gesichtete Aufnahmen der Überwachungskamera zeigte sich, dass der 26-Jährige keine Gewalttaten verübte. Die 21-Jährige erwarte hingegen nun eine Haftprüfung wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung: Sie war bereits polizeibekannt. Auch gegen ihren Freund und den 22-Jährigen werde ermittelt, beide bleiben jedoch auf freiem Fuß.
- Bundespolizei München: Mitteilung vom 21. April 2022