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Das mysteriöse Verschwinden von Alexandra R. aus Nürnberg: Lebt sie? Wo ist das Baby?


Was passierte mit der hochschwangeren Frau?
Das mysteriöse Verschwinden der Alexandra R.


Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 4 Min.
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Vermisste Alexandra R.: Die Hochschwangere ist seit Monaten verschwunden.Vergrößern des Bildes
Vermisste Alexandra R.: Von der Nürnbergerin fehlt seit Anfang Dezember jede Spur. (Quelle: Polizei Nürnberg )

Das Schicksal von Alexandra R. bleibt rätselhaft. Beinahe drei Monate nach ihrem Verschwinden scheint der Vermisstenfall der Schwangeren mysteriöser denn je.

Fragen über Fragen: Die tun sich demjenigen auf, der sich mit dem Fall Alexandra R. beschäftigt. Seit dem 9. Dezember 2022 ist die 39-Jährige verschwunden – da war sie hochschwanger. Drei Monate später gibt es viele Fragen. Antworten umso weniger. Das ist der aktuelle Stand in dem so undurchsichtigen Vermisstenfall.

Wer ist Alexandra R.?

Es ist die erste Frage, die sich auftut, wenn jemand verschwindet. Alexandra R. führt auf den ersten Blick ein harmonisches Leben. Die 39-Jährige wohnt in Katzwang in einer Randlage Nürnbergs, macht Karriere bei einer Bank. Seit Jahrzehnten lebt sie in Nürnberg, ursprünglich stammt sie aus Rumänien.

Sie ist Mutter einer Pflegetochter im Kleinkindalter. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens am 9. Dezember 2022 war sie hochschwanger – wohl auch in freudiger Erwartung auf das Kind, heißt es laut Medienberichten aus dem Umfeld. Ihre Beziehung sei glücklich gewesen, erklärt der Lebensgefährte in einem Interview.

Wer war Alexandra R.?

Was für ein Leben führte sie früher? Alexandra R. war verheiratet, mittlerweile aber wieder geschieden. Daneben spielte ein Ex-Freund eine Rolle. In der Vergangenheit soll sie durch die Ex-Partner in ein dubioses Umfeld geraten sein. Die "Nürnberger Nachrichten" sprechen von einem Geflecht aus Immobilien, Luxusautos und Scheinfirmen.

Michael Konrad, der als stellvertretender Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken den Fall betreut, gibt sich bedeckt. Wegen laufender Ermittlungen will er all diese Informationen nicht kommentieren.

Was geschah am 9. Dezember 2022?

Alexandra R. gab an diesem Freitagmorgen ihre Pflegetochter in der Kita in Schwabach ab. Danach verliert sich die Spur der 39-Jährigen. Als sie das Kind nicht wieder abholte, war klar, dass etwas nicht stimmt.

Gibt es Verdächtige?

Im Visier der Ermittler stehen zwei Personen aus ihrem Umfeld. Gegen sie habe sich laut Konrad aber bislang kein dringender Tatverdacht ergeben. Einer soll ihr Ex-Freund sein, so berichten Medien. Dazu äußert sich die Polizei auf Nachfrage von t-online nicht. Auch nicht auf die Frage, ob ein gerichtliches Kontaktverbot zu Alexandra R. bestanden hat – auch das wurde berichtet. Zeitweise soll sie vor ihrem Ex-Partner sogar in ein Frauenhaus geflüchtet sein.

Auch der jetzige Lebensgefährte äußert in einem Interview die Vermutung, dass der Ex-Freund etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Er vermutet Rache. Der aktuelle Partner selbst steht laut Polizei gegenwärtig nicht unter Verdacht.

Wie ist der Ermittlungsstand?

Nach wie vor beschäftige der Fall eine 25-köpfige Sonderkommission, so der Polizeisprecher. Darin seien Experten etwa der Spurensicherung oder der Finanzermittlung – je nachdem, welche Spur gerade im Fokus der Ermittlungen steht. "Wir arbeiten nach wie vor intensiv an dem Fall", versichert Konrad.

Im Zuge dessen wurden im Dezember bereits Teile des Kanals und des Hafens abgesucht – die Gewässer liegen ganz in der Nähe ihres Wohnhauses. Taucher und Leichenspürhunde waren dafür im Einsatz. All das brachte keine heiße Spur. Die Polizei steht weiterhin vor einem Rätsel.

Welche Hinweise gibt es?

Einen Tag nach ihrem Verschwinden tauchte ihr Handy festgeklebt an einem Lastwagen in Italien auf. Sollte es eine falsche Fährte sein? Die Auswertung der Daten darauf dauert dem Sprecher zufolge weiterhin an. Wann es diesbezüglich neue Ergebnisse gebe, könne Konrad aktuell nicht abschätzen.

Außerdem sucht die Polizei nach mehreren Fahrzeugen, die in Zusammenhang mit dem Fall stehen könnten. Mehr Informationen, wem die Fahrzeuge gehören oder was sie mit dem Fall zu tun haben könnten, gibt es nicht.

Wird eine Ausstrahlung bei "Aktenzeichen XY … ungelöst" in Erwägung gezogen?

Nein, antwortet Konrad. Dass der Vermisstenfall in der ZDF-Sendung über ungelöste Kriminalfälle gezeigt wird, sei gegenwärtig nicht geplant. Dafür sei es nicht an der Zeit und die Ermittlungen noch zu aktuell.

In einem anderen Fall, dem des mutmaßlichen Todesschützen aus Nürnberg, hat die Ausstrahlung der Sendung wohl einen entscheidenden Tipp gebracht, sodass der Gesuchte bald darauf festgenommen wurde.

Lebt Alexandra R. noch?

Bei all den neuen Erkenntnissen keimt bei manchem die Hoffnung auf, die Vermisste nach all der Zeit lebend wiederzufinden. Hat Alexandra R. vielleicht ein neues Leben beginnen wollen? Daran glaubt der Polizeisprecher nicht. "Dagegen sprechen viele Kleinigkeiten", weshalb diese Theorie bald in den Hintergrund der Ermittlungen geraten sei. Er fragt: Würde man als Hochschwangere nicht erst einmal das Baby zur Welt bringen wollen?

Was ist mit einer Entführung, mit Erpressung? Auch das halten die Ermittler für unwahrscheinlich. So kurz vor der Geburt eines Kindes bedeutete das für die Entführer ein zu großes Risiko – so die Überzeugung der Polizei.

Trotz noch so vieler offener Fragen: Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Nach wie vor.

Was ist mit dem Baby?

Sollte Alexandra R. am Leben sein, wäre dies die nächste Frage: Was ist mit dem Baby? Die 39-Jährige war hochschwanger, als sie verschwand. Der Geburtstermin war auf Anfang Februar gesetzt. Wo hat sie das Kind dann zur Welt gebracht? Hatte sie medizinischen Beistand? Falls nicht, birgt das ein hohes Gesundheitsrisiko für sowohl Mutter als auch Kind.

Wo ist Alexandra R.?

Das ist die alles entscheidende Frage. Auf sie eine Antwort zu finden, sei oberstes Ziel der Ermittlungen, antwortet Konrad. Der Verbleib der Frau beschäftigt seit beinahe drei Monaten über die Grenzen Nürnbergs hinaus. Bis heute kann sie niemand beantworten. Außer der- oder diejenigen, die an ihrem Verschwinden beteiligt sind.

Konrad erklärt: "Sie könnte theoretisch überall sein." Ob im Raum Nürnberg, in Rumänien oder woanders im Ausland – es werde in alle Richtungen ermittelt.

Verwendete Quellen
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