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Nürnberg: Bauernprotest & Bahnstreik – droht am Freitag ein Verkehrskollaps?


Unzählige Einfallstraßen betroffen
Bauerndemonstration und Streik: Nürnberg droht Verkehrskollaps

Von t-online, dan

Aktualisiert am 11.01.2024Lesedauer: 4 Min.
imago images 0385460506Vergrößern des BildesSchon am Montag rollten Traktoren durch Nürnberg: Am Freitag dürfte es aber noch viel schlimmer kommen – bei einer Großdemonstration werden Tausende erwartet. (Quelle: IMAGO/Dwi Anoraganingrum/imago-images-bilder)
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Tausende Traktoren rollen am Freitag durch Nürnberg. Sie blockieren neben Straßen auch den Nahverkehr. Dazu kommt der Bahnstreik. Hier geht dann gar nichts mehr.

Wer am Freitag in Nürnberg unterwegs sein will, braucht starke Nerven. Der Bayerische Bauernverband hat am Vormittag eine Großdemonstration auf dem Volksfestplatz angemeldet, zuvor sollen mehrere Tausend Traktoren aus allen Himmelsrichtungen nach Nürnberg fahren. Die Folge: Auf den Straßen wird aller Voraussicht nach nichts mehr gehen, auch Busse und Straßenbahnen können deshalb laut den Verkehrsbetrieben nicht planmäßig fahren. Dazu kommt der Bahnstreik.

Das Ordnungsamt, das in Nürnberg für Versammlungen zuständig ist, bestätigte t-online bereits am Mittwochvormittag telefonisch, dass unzählige Straßen betroffen sein werden. Nun ist auch bekannt, wie die Sternfahrten genau verlaufen. Wie die Stadt Nürnberg und das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilten, führen die Wege über sieben verschiedene Strecken Richtung Volksfestplatz. Fast der komplette Ring in Nürnberg ist Teil der einzelnen Wegstrecken. Laut der Stadt werden bei der Demonstration 4.500 bis 6.000 Teilnehmer erwartet.

Demnach fahren die Landwirte ab circa 6.30 Uhr an den jeweiligen Startpunkten los, etwa in Nürnberg/Buch, Schwaig bei Nürnberg oder in Roth. Bereits eine Stunde später sollen die ersten Traktoren am Volksfestplatz einrollen. Dort findet zwischen 11 und 13 Uhr eine Kundgebung statt. Im Anschluss treten die Bauern ihren Heimweg an, auch dann sei noch mit Behinderungen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen, heißt es vonseiten der Polizei.

Über diese Straßen rollen die Traktoren am Freitag

Unter anderem folgen die Bauern folgenden Routen:

  • Route Nordost: Startpunkt ist in der Gemeinde Kalchreuth. Von dort aus fahren die Traktoren die viel befahrene B2 entlang Richtung Nürnberg-Zentrum. Sobald sie auf den Nordring stoßen, biegen sie ebenfalls Richtung Osten ab und folgen dem Ring bis zum Volksfestplatz.
  • Route Ost: Startpunkt ist an der Landstraße LAU15 bei Röthenbach an der Pegnitz. Der Weg führt dann über Schwaig in den Nürnberger Stadtteil Laufamholz. Von dort aus fahren die Landwirte die Ostendstraße entlang und biegen am Business Tower auf den Ostring ab. Dem Ring folgen sie dann ebenfalls bis zum Volksfestplatz.
  • Route Südost: Startpunkt ist auf der Landstraße LAU31 bei Unterferrieden. Über Oberlindelburg und Oberhembach, sowie die NM17 und die ST2255 führt ihr Weg bis nach Nürnberg "Am Zollhaus". Von dort aus geht es über die Liegnitzer Straße und die Breslauer Straße am Klinikum Süd vorbei auf die Große Straße Richtung Volksfestplatz.
  • Route Südwest: Startpunkt ist bei Heilsbronn. Von dort aus geht es zunächst durch die Ortschaft Müncherlbach, bevor der Protestzug der B14 in Richtung Nürnberg folgt. Nach Stein erreicht er die Stadtgrenze und führt über die Schweinauer Hauptstraße auf den Ring. Dem folgen die Traktoren aus südwestlicher Richtung bis zum Volksfestplatz.
  • Route Nordwest: Sammelpunkt ist in Langenzenn. Von dort führt der Weg über Raindorf und Seukendorf durch den Landkreis Fürth. Auf der alten B8 geht es zunächst durch den Stadtteil Burgfarrnbach. Durch Fürth verläuft der Protestzug zunächst entlang der B8 und dann weiter Richtung Poppenreuth. Über die Hans-Vogel-Straße geht es von dort weiter durch Nürnberg-Schniegling auf den Ring. Diesem folgt er in südwestlicher Richtung – also an der Maximilianstraße vorbei – Richtung Volksfestplatz.

Kaum ein Bus oder eine Straßenbahn fährt am Freitag nach Plan

Die Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) wandte sich mit einer Mitteilung an ihre Fahrgäste. Dort heißt es, dass die Großdemonstration am Freitag zwischen 7 Uhr und 11.30 Uhr stattfinden soll. Mehrere Tausend Teilnehmer sollen zuvor teilweise mit Traktoren und Lastwagen aus Buch, Kalchreuth, Schwaig, Unterferrieden, Roth, Heilsbronn und Langenzenn über den mittleren Ring durch Nürnberg zur Kundgebung tuckern.

Weiter heißt es vonseiten der Verkehrsbetriebe, dass die Demonstrationsrouten über alle wichtigen Einfallstraßen in Nürnberg verlaufen werden. Die Prognose der VAG daher: Am Freitag wird es auf "nahezu allen" Straßenbahn- und Buslinien in Nürnberg und Umgebung zu Verzögerungen und Ausfällen kommen.

Fahrgäste sollen auf Fahrräder umsteigen

Betroffen sind laut den Verkehrsbetrieben die Tramlinien 4, 5, 6, 8, 10 und 11 sowie die Buslinien 20, 30, 31, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 43, 44, 45, 46, 47, 50, 51, 52, 53, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 62, 69, 65, 66, 67 und 68.

Wegen des Bahnstreiks fahren auch die S-Bahnen und Regionalzüge im Großraum Nürnberg am Freitag nicht. Hier gilt lediglich ein Notfahrplan. Einzig die U-Bahnen, die nicht von der Bahn betrieben werden und gleichzeitig nicht die Straßen nutzen, verkehren am Freitag nach Fahrplan.

Die VAG kündigte deshalb an, die Buslinien zu U-Bahnhöfen umzuleiten, "was aber voraussichtlich angesichts des Umfangs der Protestzüge auch nicht immer problemfrei möglich sein wird". Die Verkehrsbetriebe raten ihren Fahrgästen deshalb, auf die U-Bahnen auszuweichen oder ein Leihrad zu nutzen. Abo-Kunden der VAG erhalten für die "VAG_Rad"-Fahrräder demnach 600 Freiminuten.

Deshalb wird der Protest nicht verboten

Bahnstreik und Bauerndemo werden also den Verkehr in Nürnberg am Freitag zum Erliegen bringen. Warum wird also das Chaos nicht durch ein Verbot der Demonstration verhindert? Die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes sagte t-online, dass ein Verbot von Demonstrationen grundsätzlich nur infrage komme, wenn Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht durch Beschränkungen verhindert werden können.

Im Fall der Demonstration am Freitag wurde die Auflage erlassen, dass die Bauern nicht im Verbund fahren dürfen, sondern gemäß der Straßenverkehrsordnung unterwegs sein müssen. So werden sich die Traktoren alleine schon wegen roter Ampeln verteilen, so das Ordnungsamt.

Das Verkehrschaos dürfte am Freitag dennoch nicht ausbleiben. So warnt die Polizei vor "erheblichen Verkehrsbehinderungen". Sie kündigte an, Autofahrer über ihre Social-Media-Kanäle (x.com: @PolizeiMFRüber, facebook.com: @polizeimittelfranken und instagram.com: @polizeimfr) über die aktuelle Lage am Freitag zu informieren. Wer könne, solle die genannten Strecken meiden.

Verwendete Quellen
  • Telefonische Anfrage bei der Pressestelle der Stadt und dem Ordnungsamt
  • Telefonische Anfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken
  • vag.de: "Fahrplanänderungen und Störungen" – Information vom 10. Januar 2024
  • presseportal.de: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 10. Januar 2024
  • Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 10. Januar 2024
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