2. Bundesliga Netzer schießt gegen den HSV
Günter Netzer
Ein Problem für Netzer ist die unzureichende Jugendarbeit des Vereins. "Der HSV hat leider in der Vergangenheit versäumt, wesentliche Dinge rechtzeitig zu installieren. Etwa in der Nachwuchsarbeit. Wir hatten damals auch kein großes Talentprogramm. Aber wir haben dann die richtigen fertigen Spieler geholt, die einfach gepasst haben", sagte der 68-Jährige.
"Ich bin keiner, der sich gern ausbremsen lässt"
Die Hamburger planen zur Zeit ein Nachwuchszentrum direkt am Stadion. Das Projekt wird aus Geldmangel über Fananleihen finanziert.
Eine Rückkehr zum HSV schließt Netzer aus. Bereits im Jahr 2010 lehnte er eine Kandidatur in den Aufsichtsrat ab. "Ich bin nicht geeignet, Mitglied eines elfköpfigen Gremiums zu sein, das ohne die nötige Fachkompetenz zentrale Entscheidungen treffen soll. Ich bin keiner, der sich gern ausbremsen lässt", sagte Netzer.
Netzer macht Druck
Dennoch glaubt er daran, dass der HSV sich wieder zu einem Top-Klub entwickeln kann. "Hamburg hat ein wunderschönes Stadion, großartige Fans und vor allem eine Stadt mit hochkarätigen Leuten aus der Wirtschaft, die bereit sind, in den Fußball zu investieren."
Dabei setzt Netzer die Verantwortlichen unter Erfolgsdruck: "Natürlich haben die Bayern und die Dortmunder inzwischen einen großen Vorsprung. Aber dann muss man doch endlich anfangen, diesen aufzuholen. Der HSV hat jedenfalls jetzt Bedingungen, von denen ich damals nur geträumt habe".
Dreimal Deutscher Meister mit Netzer
Netzer war von 1978 bis 1986 Manager beim HSV. Mit ihm erlebte der Klub seine erfolgreichste Zeit und wurde dreimal Deutscher Meister (1979, 1982, 1983) und gewann 1983 den Europapokal der Landesmeister.