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FC Bayern München: Oliver Kahn sucht Harry Kane – kann das funktionieren?


Planspiele beim FC Bayern
Kahn sucht Kane – kann das funktionieren?

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 11.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Oliver Kahn (l.) und Harry Kane (r.): Arbeiten sie bald in München zusammen?Vergrößern des Bildes
Oliver Kahn (l.) und Harry Kane (r.): Arbeiten sie bald in München zusammen?

Der FC Bayern geht auf dem Transfermarkt in die Offensive. Nach Sadio Mané könnten weitere Weltstars folgen. Doch wie kann das funktionieren?

Als Sadio Mané beim FC Bayern unterschrieb, war die Freude bei den Fans des Rekordmeisters riesig. Ein Weltstar kommt nach München. Eine solche Strahlkraft hatte lange kein Neuzugang mehr.

Wer sich aktuell mit Gerüchten rund um den selbst ernannten "Stern des Südens" befasst, stellt fest, dass weitere Namen von Weltklasseniveau gehandelt werden. Da wäre zum einen Matthijs de Ligt, der vielleicht beste Innenverteidiger unter 23. Für ihn ist eine Bayern-Delegation am Montag nach Turin gereist, um Verhandlungen zu führen.

Während sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sonntag auf die Reise nach Italien vorbereitete, veröffentlichte der "Kicker" einen Artikel, der aufhorchen ließ: Harry Kane soll der Wunschkandidat bei einem Abgang Robert Lewandowskis sein. Ein bekannter Name, der aber auch einige Fragen aufwirft.

Die Frage nach dem Preis

Für Robert Lewandowski will der FC Bayern mindestens 50 Millionen Euro als feste Ablösesumme. So berichten es zumindest spanische und deutsche Medien übereinstimmend. Das aktuelle Angebot von 40 Millionen Euro plus 5 Millionen Euro Bonus führte zu keiner Einigung. Laut Barcelonas Präsident Joan Laporta gab es nicht mal eine Antwort der Bayern.

Dass der deutsche Klub für Lewandowski so viel fordert, hat nicht nur mit dessen sportlicher Qualität zu tun. Sollte der Plan wirklich Harry Kane lauten, braucht der Rekordmeister Geld. Viel Geld.

Als Manchester City im vergangenen Jahr Kane verpflichten wollte, legte Tottenham Hotspur ein Veto ein. Der Verein des Mittelstürmers wurde selbst bei einer Offerte von über 150 Millionen Euro nicht schwach. Sein Stellenwert bei den Spurs ist mit dem eines Thomas Müller beim FC Bayern vergleichbar. Kane ist schon jetzt eine der größten Legenden in der Vereinsgeschichte.

Inzwischen ist er zwar 28 Jahre alt, aber dennoch ein Spieler in Topform, dessen Preis eigentlich nicht drastisch gesunken ist. Zudem ist sein Vertrag noch bis 2024 gültig. Kane für unter 100 Millionen Euro zu bekommen, wird schwer. Darüber hinaus sind der Kader und das System von Trainer Antonio Conte auf ihn ausgerichtet. Der italienische Coach wird ihn kaum ziehen lassen wollen.

Der Bayern-Weg

Bisher hat der FC Bayern auf dem Transfermarkt kein allzu großes finanzielles Minus gemacht. Bei einem Blick rein auf die Ablösesummen ist zu sehen, dass zu den bis zu 40 Mané-Millionen fast 20 für Ryan Gravenberch hinzukommen. Noussair Mazraoui war ablösefrei. Dem stehen über 20 Millionen für die Abgänge Marc Roca, Omar Richards und Lars Lukas Mai entgegen.

Sollten aber die geplanten Transfers von Matthijs de Ligt (mindestens 70 Millionen Euro) und Sturmtalent Mathys Tel (wohl über 10 Millionen Euro) gelingen, wäre Bayern bei über 120 Millionen Euro Mehrausgaben. Da Kane wohl mehr kosten würde als Lewandowski einbringen dürfte, würde diese Summe im Falle eines Transfers weiter steigen.

Vorstandschef Oliver Kahn kündigte im März im Interview mit der "tz" und dem "Münchner Merkur" ein "kluges und effizientes Agieren auf dem Transfermarkt und die ständige Weiterentwicklung unserer Nachwuchsarbeit" an. Dass die Weiterentwicklung der Nachwuchsarbeit keine sofortigen Ergebnisse bringt, ist klar. Das kluge und effiziente Agieren auf dem Transfermarkt hätten sich die Fans im Falle all dieser Transfers aber wohl anders vorgestellt.

In diesem Sommer wäre ein Wechsel daher unrealistisch. 2023 hingegen hätte Tottenham den Druck, Kane verkaufen zu müssen, sollte dieser eine Vertragsverlängerung ablehnen. Dann könnte Bayern den Engländer zu günstigeren Bedingungen verpflichten.

Kann das passen?

Neben dem finanziellen Aspekt bleibt aber vor allem noch der sportliche. Und den füllt Kane perfekt aus. Robert Lewandowski ist als amtierender Weltfußballer zwar nur schwer zu ersetzen, Harry Kane kommt dem Polen in seiner Klasse aber sehr nah. Auch Kane bringt ein gewisses Tempo mit, hat eine hohe Spielintelligenz und kann mit beiden Füßen abschließen, obgleich ihm Lewandowski in der Technik etwas überlegen ist.

Allerdings: Kane hat in Sachen Kopfballspiel dem Polen etwas voraus. 30 seiner 183 Premier-League-Tore erzielte er per Kopf, das sind 16,3 Prozent. Bei Lewandowski sind es "nur" 47 seiner 312 Bundesliga-Tore (15 Prozent).

Zudem bringt Kane Führungsqualitäten mit, ist Kapitän der englischen Nationalmannschaft und trägt in Abwesenheit von Torwart Hugo Lloris bei Tottenham ebenfalls die Armbinde. "Prince Harry", wie er genannt wird, ist ein mitspielender Stürmer, der auch auf die Außen ausweicht und daher in eine rotierende Offensive gut reinpasst. Das würde Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gefallen.

Fazit

Rein sportlich wäre Kane der ideale Lewandowski-Nachfolger, sollte dieser tatsächlich in diesem Sommer den FC Bayern verlassen. Aus finanzieller Sicht wäre er momentan jedoch kaum stemmbar. Für 2023 hingegen wäre Kane definitiv eine Überlegung wert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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