FC Bayern | Salihamidzic nimmt Team in die Pflicht: "Das ist nicht unser Anspruch"

Der Bayern-Sportvorstand spricht im "Doppelpass" über die durchwachsenen letzten Ergebnisse und die Arbeit von Trainer Nagelsmann – mit deutlichen Worten.

Drei Unentschieden in Folge, nicht immer spielerisch überzeugend – der FC Bayern zeigte sich zumindest in der Bundesliga zuletzt nicht in überragender Form. Am Tag nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den VfB Stuttgart stellte sich Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic im "Doppelpass" bei Sport1 – und sprach Klartext: "Wir haben einen guten Start gehabt mit den drei Spielen (drei Siege, 15 Tore aus den ersten drei Bundesligaspielen, Anm. d. Red.), haben jetzt auch in der Champions League gewonnen." In den drei Unentschieden zuletzt sei mehr drin gewesen für den deutschen Rekordmeister. "Wir haben gegen Gladbach (1:1) zwei Punkte liegen lassen. In Berlin (1:1 bei Union) kann man Unentschieden spielen, gestern aber nicht."

Mehr noch: Salihamidzic nimmt die Mannschaft in die Pflicht: "Ich sage ganz klar: Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen Tore machen, wir müssen das Spiel gewinnen, wir müssen zuhause auch attraktiver spielen. Das war gestern einfach nicht gut." Man habe trotz der zahlreichen Umstellungen, die Trainer Julian Nagelsmann vor der Partie vornahm, mit einem Sieg gerechnet. "Der Trainer hat die Mannschaft ein bisschen verändert, was auch okay war. Klar, dass das dann nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. Wir haben trotzdem erwartet, dass wir das gewinnen."

"Es ist ein Ausrutscher gewesen"

Der 45-Jährige betonte aber auch: "Es ist ein Ausrutscher gewesen, aber ich will da jetzt nichts schwarz malen. Wir haben noch so große Aufgaben vor uns, und ich glaube, wir sind immer noch am Anfang der Saison, finden uns noch mit diesem Kader." Für Nagelsmann gehe es nun darum, "ein gutes Händchen zu haben, Fingerspitzengefühl zu haben: Wann rotiere ich?" Er habe dem Trainer gesagt, "dass es mir lieber ist, dass wir vielleicht einmal mehr unentschieden spielen, als dass wir schlechte Stimmung und unzufriedene Spieler haben."

Nagelsmann nahm Salihamidzic ausdrücklich in Schutz: "Natürlich findet Julian auch gerade seinen Stil. So einen Kader hat er schließlich noch nie gehabt. Natürlich helfen wir ihm dabei. Jeder von uns ist gefragt dabei."