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FC Bayern | Nagelsmann-Entlassung ist ein Eigentor – ein Kommentar


Nagelsmann-Entlassung
Ein Eigentor der Bayern-Bosse

MeinungVon Andreas Becker

Aktualisiert am 24.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Hasan Salihamidzic (l.) und Oliver Kahn: Die Bayern-Bosse zeigen bei der Nagelsmann-Entlassung schlechten Stil.Vergrößern des Bildes
Hasan Salihamidzic (l.) und Oliver Kahn: Die Bayern-Bosse zeigen bei der Nagelsmann-Entlassung schlechten Stil. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)

Die Bayern wollen sich von Julian Nagelsmann trennen. Eine Überraschung. Und die könnte noch zu einem richtigen Eigentor werden.

Die Nachricht am Donnerstag traf die Welt wie ein Schuss aus dem Nichts: Julian Nagelsmann ist nicht mehr Trainer vom FC Bayern München. Mit einer Ablösesumme von 25 Millionen Euro (so viel zahlten die Bayern an Leipzig) hatte der Verein ihn als bisher teuersten Trainer gekauft. Nur 21 Monate später ist er seinen Job schon wieder los. Doch nicht nur für die Welt kam die Nachricht überraschend: Der Betroffene selbst erfuhr sie aus der Presse. Auf Nachfrage des "Kickers", ob er schon was gehört habe vom Klub, sagte Nagelsmann nur: "Nein, noch nicht!"

Liebe Bayern, das geht gar nicht. Das ist stil- und ja: würdelos. Und wirft ein schlechtes Licht auf die Führungskultur bei Deutschlands wichtigstem Fußballverein.

Die Treue geschworen, dann der Rauswurf

Sportlich hatte Julian Nagelsmann, besonders in der Bundesliga, mit Problemen zu kämpfen. Stimmt. Dennoch – und das ist das Perfide – haben die Bayern-Bosse ihm immer wieder die Treue geschworen. Präsident Herbert Hainer sagte noch am Montag in einem "Kicker"-Interview: "Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen." Er attestierte Nagelsmann, einen guten Job zu machen. Die Diskussion um ihn käme von außen, nicht vom Klub.

Video | FC Bayern entlässt Julian Nagelsmann
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Quelle: t-online

Von außen also? Nagelsmanns Entlassung lässt diese Aussagen nun wie eine Nebelkerze wirken. Wenn es stimmt, wie es in mehreren Berichten heißt, dass die Bayern schon seit Wochen mit dem Fast-da-Nachfolger Thomas Tuchel Gespräche geführt haben, hat der Rekordmeister die Öffentlichkeit bewusst hinters Licht geführt und nicht die Wahrheit gesagt. Und auch Nagelsmann hinters Licht geführt.

Man darf davon ausgehen, dass die Bayern die Entlassung anders geplant hatten. Das Bekanntwerden des Trainerwechsels am Donnerstagabend hat sie wahrscheinlich auch überrascht. Dennoch: Mit so etwas muss man rechnen und sollte darauf vorbereitet sein.

Fürsorgepflicht?

Julian Nagelsmann derart vorzuführen, konterkariert den Familiengedanken, den die Bayern immer so hoch hängen. Die Bayern haben außerdem für ihre Angestellten auch eine gewisse Fürsorgepflicht, so absurd das im knallharten Fußballgeschäft auch klingen mag.

Dass es auch zwölf Stunden nach der ersten Meldung noch keine offizielle Bestätigung zum Trainerwechsel gibt, spricht für sich. Diese schlechte Kommunikation wirkt nicht nur nach außen unprofessionell. Auch nach innen ist sie ein schlechtes Signal. Denn auch die Spieler werden von dem Trainer-Aus eiskalt erwischt.

Sie werden sich Gedanken machen. Das könnte zu einem weiteren Bayern-Eigentor führen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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