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FC Bayern | Nach Lazio-Pleite: "Die Spieler verstecken sich zu oft"


FC Bayern in der Krise
Sie lassen Tuchel hängen


18.02.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Die Bayern-Spieler stehen vor den Fans: Die Stimmung in München ist angespannt.Vergrößern des Bildes
Die Bayern-Spieler stehen vor den Fans: Die Stimmung in München ist angespannt. (Quelle: IMAGO/ULMER)

Wieder eine schwache Leistung, wieder kein Torschuss, wieder eine Niederlage. Beim FC Bayern ist die Stimmung schlecht – und Thomas Tuchel in der Kritik.

Der FC Bayern hat erneut eine Trainer-Diskussion. Denn nach dem blamablen Aus im DFB-Pokal gegen Drittligist Saarbrücken im Herbst läuft es auch in den anderen Wettbewerben nicht gut. In der Bundesliga ist der Titelverteidiger nach einem 0:3 in Leverkusen mit fünf Punkten Rückstand nur Zweiter. In der Champions League setzte es in Rom im Achtelfinal-Hinspiel ein 0:1 bei Lazio. Es droht das Aus.

Trainer Tuchel ist angezählt. Gegen den VfL Bochum am Sonntag (ab 17:30 Uhr im Liveticker bei t-online) muss er aller Voraussicht nach mit seinem Team gewinnen, um seinen Job zu behalten. Die Kritik konzentriert sich stark auf den 50-Jährigen. Das führt zu der Frage:

Kommen die Spieler des FC Bayern in der Krise zu gut weg?

Pro
Benjamin ZurmühlStellvertretender Ressortleiter Sport

Die Spieler lassen Tuchel im Stich

Die Bayern zeigen in den vergangenen Wochen ein erschreckend schwaches Gesicht. Lethargisch, ideenlos, unkreativ. Gegen tief verteidigende Gegner haben sie oft keine Mittel, sich Chancen herauszuspielen. Das war gegen Lazio Rom gut zu sehen. Bundesliga-Fans ist diese Schwäche der Tuchel-Bayern längst bekannt. Womöglich ist er deswegen nicht der richtige Trainer für den FC Bayern.

Aber die Kritik darf bei Tuchel nicht aufhören. Auch die Spieler stehen in der Pflicht, werden aber zurzeit zu oft außen vor gelassen. Dabei tragen sie entscheidend zur aktuellen Krise bei.
Sinnbildlich die 61. Minute in Rom: Min-jae Kim eroberte den Ball, die Bayern hatten die Chance für einen schnellen Konter. Doch Leon Goretzka und Joshua Kimmich schoben sich den Ball langsam hin und her, während Tuchel mit den Armen ruderte und sich Tempo wünschte. Die Spieler gaben den Gegnern alle Zeit der Welt, um sich defensiv neu zu formieren. Die Chance? Verpufft. Die Ratlosigkeit in Thomas Tuchels Gesicht? Nachvollziehbar. Was er forderte, wurde nicht umgesetzt. Niemand übernahm Verantwortung. Die Spieler ließen ihn hängen. Wie so oft in den vergangenen Wochen.

Einer, der das verstanden hat, ist Thomas Müller. Der Routinier kritisierte schon nach der Leverkusen-Klatsche am Samstag: "Es waren genug Spieler von internationalem Format bei uns auf dem Platz. Da braucht man gar nicht auf den Trainer zu gehen!"

Recht hat er.

Wenn schon nicht für den Trainer, dann sollten die Spieler wenigstens für die Fans ein professionelleres Gesicht zeigen.

Kontra
Kim SteinkeSportredakteurin

Nein, sie sind Opfer ihres ratlosen Trainers

Wer wohl in der nächsten Partie in der Bayern-Aufstellung steht? Das weiß Tuchel wahrscheinlich selbst noch nicht – und die Profis schon gar nicht. Heute Sacha Boey, morgen Raphaël Guerreiro. Mit seinem Experiment in Leverkusen ist der Trainer gescheitert, auch im Spiel gegen Lazio hat er auf die falsche Aufstellung gesetzt. Die 0:1-Pleite ist Beweis genug.

Eine Erklärung für die fehlende Kreativität und Stabilität seines Teams hatte Tuchel nicht. Nach Abpfiff der Partie in Rom verließ er das Feld in Richtung Katakomben und ließ seine Spieler auf dem Platz zurück. Offenbar nach einer kurzen Bedenkzeit kam er zurück und antwortete kurz angebunden: "Ich habe keine Ahnung."

Dabei sollte er allein die Fragen beantworten können und nicht darauf hoffen, dass das Team um Manuel Neuer und Harry Kane die Misere ausbadet. Denn Tuchel ist es, der die Verantwortung trägt, die Spieler sind Opfer ihres ratlosen Trainers.

Tuchel hat mit den Bayern bereits 43 Spiele bestritten. Er ist seit fast einem Jahr in München Cheftrainer und hat es noch immer nicht geschafft, eine Mannschaft aus den vorhandenen Spielern zu formen. Stattdessen rief er mit seiner Ratlosigkeit immer wieder Unruhe hervor. Auch dass er sich öffentlich gegen eigene Profis aussprach und nach anderen Spielertypen verlangte, wirkte auf das Team sicherlich nicht beruhigend.

Im kommenden Spiel sollten schleunigst Lösungen gefunden werden – und das schafft Tuchel nur, wenn er den Münchner Kader akzeptiert und anfängt, eine Elf zu formen, die sich blind versteht und endlich wieder "zockt".

Wie lange das wohl dauert? Tuchel würde sagen: "Ich habe keine Ahnung."

 
 
 
 
 
 
 

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