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FC Bayern: Ablösen und Co. – so verbrennt der Rekordmeister sein Geld


Ablösen, Abfindungen, Gehälter
Die Verschwendung beim FC Bayern ist vorbei


03.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Beim FC Bayern floss zuletzt viel Geld in Mitarbeiter, von denen man sich vorzeitig trennte. (Quelle: IMAGO/M.i.S./Bernd Feil/imago)

Der Rekordmeister läuft seit geraumer Zeit seinen sportlichen Ansprüchen hinterher. Neben jeder Menge Unruhe im Verein hat dies auch beträchtliche finanzielle Folgen.

Das berühmte Festgeldkonto des FC Bayern, es wurde in jüngster Vergangenheit gehörig strapaziert. Das liegt nicht nur daran, dass man 2021 den teuersten Trainer und 2023 den teuersten Spieler der Bundesligageschichte verpflichtete. Grund ist vor allem der ausbleibende sportliche Erfolg.

Dieser hatte beispielsweise nicht nur entgangene Einnahmen in Champions League und DFB-Pokal zur Folge, sondern auch personelle Konsequenzen. Die Trainerposition wurde in kurzer Zeit gleich mehrfach neu besetzt, die sportliche Führungsetage praktisch runderneuert. Der FC Bayern hat sich zu einer wahren Geldverbrennungsmaschine entwickelt.

Die kolportierte Vereinbarung zur Vertragsauflösung mit Trainer Thomas Tuchel ist da nur die Spitze des Verbrennungs-Eisbergs. Der scheidende Coach soll dem Vernehmen nach satte zehn Millionen Euro dafür kassieren, dass sein bis 2025 laufender Vertrag schon in diesem Sommer aufgelöst wird.

Spiele

Kovač, Flick, Nagelsmann, Tuchel – alle gingen vorzeitig

Wieder einmal erfüllt ein Bayern-Trainer seinen vereinbarten Vertrag nicht. Nach Niko Kovač, Hansi Flick und Julian Nagelsmann ist Tuchel bereits der vierte Übungsleiter in den letzten fünf Jahren, auf den das zutrifft. Außer bei Flick, der von sich aus ein Jahr vor dem Auslaufen seines Vertrags gehen wollte, waren es stets die Münchner, die das Arbeitsverhältnis mit ihrem Cheftrainer vorzeitig beendeten.

Nachdem Kovač im November 2019 entlassen worden war, musste sein Gehalt noch bis Saisonende parallel zu dem von Nachfolger Flick gezahlt werden. Mit Nagelsmann, hinausgeworfen im März 2023, verständigte man sich im September auf eine Abfindung in Höhe von 1,5 Millionen Euro, sodass dieser aus seinem noch bis 2026 laufenden Kontrakt ausstieg und Bundestrainer wurde.

Nicht zu vergessen: Viel stärker als die Entlassung Nagelsmanns fiel dessen Verpflichtung ins Gewicht. Die kostete die Bayern 25 Millionen Euro, als man ihn 2021 aus seinem Vertrag bei RB Leipzig herauskaufte. Damit machten ihn die Münchner zum teuersten Trainer im deutschen Fußball.

Teure Transfers, aber keine Titel

Zwei Jahre später folgte dann der teuerste Spielertransfer der Liga-Historie. Harry Kane wurde im Sommer 2023 der erste 100-Millionen-Mann der Bundesliga. Problem: Obwohl sich der Engländer als Volltreffer erwies, läuft in dessen erster Spielzeit in München alles darauf hinaus, dass der FC Bayern die erste titellose Saison seit 2012 erlebt.

Schon zuvor gerieten Kosten und Ertrag in ein Ungleichgewicht. Folge: Die Bosse, die die Kader-Zusammenstellung zu verantworten hatten, wurden gefeuert. Was wiederum neue Kosten nach sich zog. Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić mussten im letzten Jahr vorzeitig gehen.

Entsprechend musste der Rekordmeister auch sie abfinden. Kahn soll zwischen vier und fünf Millionen eingestrichen haben, Salihamidžić gar eine Summe zwischen sechs und acht Millionen Euro.

Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass zudem der Technische Direktor Marco Neppe, vor allem für die Kaderplanung verantwortlich, gehen muss. Immerhin: Mit ihm soll sich der Klub auf eine Vertragsauflösung verständigt haben, eine Abfindung erspart man sich somit.

Eberl will Fixgehälter reduzieren

Die Entlassungen von Kahn, Salihamidžić und Neppe waren auch die Konsequenz daraus, dass man bei Spielertransfers öfters danebengegriffen hatte. Profis wie Sadio Mané (32 Mio.), Marcel Sabitzer (15 Mio.) oder Ryan Gravenberch (18,5 Mio.) floppten. Genau wie die nur kurzzeitig engagierten João Cancelo und Daley Blind.

Das setzte sich auch zuletzt noch fort. Bryan Zaragoza (17 Mio. Euro mit Leihe und vorzeitiger Verpflichtung) und vor allem Sacha Boey (30 Mio.) kosteten hohe Ablösen, brachten das Team sportlich jedoch (noch) keinen oder kaum einen Schritt weiter. Immerhin: Die Transferbilanz gestaltete der FCB in den vergangen beiden Jahren annähernd ausgeglichen.

Dass nach den verschwenderischen Jahren der neue Sportvorstand Max Eberl nun den Rotstift ansetzt, passt ins Bild. Er will angeblich die garantierten Grundgehälter der Stars senken, da es zu viele Top-Profis gebe, die um die 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Fazit: Noch muss man sich um das Festgeldkonto der Münchner keine Sorgen machen. Doch allzu viele weitere verschwenderische Jahre kann sich auch der FC Bayern nicht erlauben.

Verwendete Quellen
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