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FC Bayern: Bleibt Tuchel bei einem Champions-League-Sieg? | Pro und Kontra


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Trainersuche
Dann macht sich der FC Bayern lächerlich


Aktualisiert am 23.04.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Thomas Tuchel: Der Bayern-Trainer muss improvisieren.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel hört nach Saisonende beim FC Bayern auf: Stand jetzt. (Quelle: Dennis Ewert/RHR-FOTO/imago-images-bilder)

Der FC Bayern ist verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Trainer. Doch es hagelt anscheinend Absagen von hochkarätigen Kandidaten. Wie geht es weiter?

Xabi Alonso galt als erste Wunschlösung. Doch als der Leverkusener Meister-Coach vor wenigen Wochen verkündete, dass er weiter bei Bayer 04 arbeiten werde, markierte das den ersten herben Rückschlag für die Verantwortlichen des FC Bayern, die auf der Suche nach einem Trainer für die neue Saison sind. Die Wahl der Münchner fiel dem Vernehmen nach in der Folge auf Julian Nagelsmann. Doch auch der Bundestrainer sagte den Bayern ab, verlängerte beim DFB bis zur WM 2026.

Die Luft wird dünner für den deutschen Rekordmeister, der bereits im April Klarheit für die so wichtige Position im Verein schaffen wollte. Nur wenige Spitzentrainer sind aktuell noch verfügbar, immer wieder werden medial die Namen Roberto De Zerbi (Brighton), Ralf Rangnick (Österreich) und Zinédine Zidane (früher Real Madrid) diskutiert. Dabei wäre eine bestimme Lösung möglicherweise unausweichlich.

Der am Saisonende scheidende Thomas Tuchel steht mit seiner Mannschaft nach einer weitestgehend enttäuschenden Spielzeit plötzlich kurz davor, die Champions League zu gewinnen. Im Halbfinale trifft der FC Bayern auf Real Madrid, könnte in wenigen Wochen dann den Henkelpott in Wembley in die Höhe recken. Es wäre der erste Titel in Europa seit dem Gewinn der Champions League 2020. Tuchel hätte also für den maximalen Erfolg gesorgt.

Das führt zu der Frage:

Sollte Thomas Tuchel Trainer beim FC Bayern bleiben?

Pro
William LaingSportredakteur

Ja, an Tuchel führt kein Weg vorbei

Es gibt im europäischen Vereinsfußball keinen größeren Titel als die Champions League. Wer sich am Ende der Saison Europas Krone aufsetzt, hat unter dem Strich eine erfolgreiche Spielzeit hinter sich. Meisterschaft und Pokal werden dann zur Nebensache.

Wie könnte man in München also Thomas Tuchel nach der Saison ziehen lassen, wenn der Trainer mit dem Klub den größtmöglichen Erfolg realisieren würde? Lassen die Bayern einen möglichen Champions-League-Sieger Tuchel gehen, machen sie sich lächerlich. Ein Trainer, der im Sommer neu startete, müsste sich dann am Königsklassentitel der vergangenen Saison messen lassen – und würde daran kläglich scheitern.

Tuchel wiederum hätte sich eine Menge Kredit erspielt – und könnte schon jetzt gemeinsam mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund den dringend benötigten Kaderumbruch beim FC Bayern vorantreiben. Er weiß, an welchen Stellschrauben für die kommende Saison gedreht werden muss, mit welchen Spielern eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn mehr ergibt und wo allgemeine Handlungspotenziale bestehen.

Zudem wird das verpatzte Jahr in der Bundesliga auch an Tuchels nicht allzu kleinem Ego nagen. Im 50-Jährigen wird der Ehrgeiz schlummern, es auch in der Liga noch mal allen zu beweisen und die Meisterschale zurück an die Säbener Straße zu holen. Natürlich kann man Tuchel für eine Menge Dinge kritisieren, doch tatsächlich ist er zurzeit Bayerns beste Option auf eine erfolgreiche sportliche Zukunft. Wenn er die Champions League gewinnt, führt kein Weg an ihm vorbei.

Kontra
Melanie MuschongMelanie MuschongSportredakteurin

Nein, das tut er sich nicht an

Thomas Tuchel über den Sommer hinaus beim FC Bayern? Lächerlich. Das muss sich ein Toptrainer wie er nicht antun. Gerade nach dem, was in dieser Saison alles passiert und auf ihn eingeprasselt ist: Die Kritik von Uli Hoeneß an seinen Transferforderungen (die sich im Nachhinein als durchaus berechtigt herausgestellt haben), die ständigen Diskussionen mit seinen Profis und die frühzeitig kommunizierte Trennung. Tuchel und der FC Bayern: Es war in Datingsprache ein Match – aber eben nichts Langfristiges.

Mit den Leistungen in der Königsklasse hat Tuchel gezeigt, was er für ein Trainer ist. Einer, der Ehrgeiz und Willen hat. Ein Trainer auf Weltniveau. Und einer, der am Ende der Saison den Champions-League-Titel gewinnen kann. Klappt das, kann Tuchel damit "arrivederci" sagen. Es wäre die beste Botschaft, die er dem deutschen Rekordmeister und seinen Zweiflern mitgeben könnte.

Zumal er laut "Kicker" das Interesse einer anderen Top-Adresse geweckt haben soll. Manchester United und Tuchel, das würde schon passen. Auch, weil Klub-Miteigentümer James Ratcliffe Tuchel demnach enorm schätzt. Eine Basis, auf der gute Arbeit entstehen kann – beim FC Bayern sind die damaligen Verantwortlichen Kahn und Salihamidžić, die den Coach geholt haben, schließlich nicht mehr da.

Allgemein liegt dem gebürtigen Krumbacher die frühe Kaderplanung in England und die Wertschätzung dort. Das zeigt auch ein Zitat des Trainers aus dem Januar dieses Jahres. Da sagte Tuchel: "Ich habe mehr Anerkennung in England gespürt, ja." Und deswegen wäre ein erneuter Schritt für ihn dorthin nur logisch. Und ein Verbleib in München absurd.

 
 
 
 
 
 
 

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