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Fehlentscheidung im BVB-Spiel: Schiri Stegemann unter Polizeischutz


Drohungen wegen Fehlentscheidung
Nach BVB-Fehler: Schiri Stegemann steht unter Polizeischutz


Aktualisiert am 30.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Belagerungszustand: Die BVB-Spieler versuchen, auf Schiedsrichter Stegemann einzuwirken.Vergrößern des Bildes
Belagerungszustand: Die BVB-Spieler versuchen, auf Schiedsrichter Stegemann einzuwirken. (Quelle: IMAGO/UWE KRAFT)

Der Unparteiische erklärt sich im "Doppelpass" zur BVB-Fehlentscheidung – und berichtet von erschreckenden Reaktionen.

Schiedsrichter Sascha Stegemann hat wegen Drohungen nach seiner Fehlentscheidung beim Bundesliga-Derby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund Strafanzeige gestellt. "Ich habe großes Verständnis für die Emotionen am Freitagabend", sagte Stegemann im Fußball-Talk "Doppelpass" bei Sport1 und berichtete dann, am Samstag sei "meiner Familie und mir sehr konkret gedroht" worden, "dass ich mich leider dazu veranlasst gesehen habe, Strafanzeige zu stellen, und dass jetzt auch polizeiliche Ermittlungen im Raum stehen."

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung stand Stegemann bereits während der "Doppelpass"-Sendung unter Polizeischutz. So war im TV-Bild ein uniformierter Beamter zu sehen. Nach Informationen des Blattes sollen vier weitere Zivil-Polizisten im Publikum gesessen haben. Zudem hätten weitere uniformierte Beamte inklusive eines Streifenwagens vor der Tür des Hilton-Hotels, in dem die Sendung stattfindet, gewacht.

Stegemann hatte in der Partie einen klaren Elfmeter für die Dortmunder nach Foul von Bochums Danilo Soares an BVB-Stürmer Karim Adeyemi nicht gegeben, wurde auch vom VAR nicht darauf aufmerksam gemacht, sich die Situation noch einmal anzuschauen.

"Eine katastrophale Fehlentscheidung"

Der Unparteiische gestand bereits am Samstag die Fehlentscheidung ein, erklärte nun noch einmal die Situation genauer: "Die Flanke kommt von links, ich gucke dem Ball nach, und sehe nur noch einen detaillierten Ausschnitt des Zweikampfs von Soares gegen Adeyemi. Ich sehe, wie Adeyemi den Fuß rausstellt, sich in einer Drehbewegung befindet und dann über Soares drüberfällt und es für mich den Anschein macht, als sei es ein gesuchter Kontakt und damit auch ein gesuchter Elfmeter." Beim erneuten Betrachten der Szene sehe er nun aber "das unkontrollierte Reinspringen von Soares und dementsprechend auch das hohe Risiko, das er nimmt. Er spielt nicht den Ball, und deswegen ist es nach Betrachtung der Bilder ein Strafstoß."

Talkgast und t-online-Kolumnist Stefan Effenberg kritisierte Stegemann deutlich, sah aber einen anderen Hauptschuldigen: "Das musst du sehen als Profi-Schiedsrichter. Was aber noch viel schlimmer ist: Dass er (Stegemann, Anm. d. Red.) hängen gelassen wurde vom Video-Assistent, der sich die Bilder ja zwei, oder dreimal anschauen kann und es nicht erkennt als klares Foulspiel. Das ist für mich wirklich eine katastrophale Fehlentscheidung." Man habe Stegemann "wirklich im Stich gelassen."

Ziel von Effenbergs Kritik: Video-Assistent Robert Hartmann. "Es geht ihm heute genauso wie mir auch, wir sind beide mit der Situation alles andere als glücklich", erklärte Stegemann weiter. "Er hat sich in dem Moment die Bilder angeschaut und ist zum Ergebnis gekommen, dass es für ihn keine klare und offensichtliche Fehlentscheidung ist."

Watzke verurteilt "Anfeindungen jeder Art"

Für BVB-Boss Hans-Joachim Watzke möchte derweil einen Schlussstrich unter das Thema ziehen. "Wir akzeptieren die Einsicht und damit ist es jetzt für uns erledigt", sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben unseren Ärger über diese Fehlentscheidung der Herren Stegemann, aber auch Hartmann deutlich zum Ausdruck gebracht. Das war definitiv krass. Aber jetzt muss es auch gut sein", so Watzke weiter.

Die Drohungen gegenüber Stegemann kritisierte er unterdessen scharf. "Anfeindungen jeder Art, Verunglimpfungen oder Drohungen, sei es persönlich oder anonym über Social-Media-Kanäle, können wir – aller Enttäuschung zum Trotz – aber nicht einmal im Ansatz tolerieren. Wir haben unsere Sicht der Dinge direkt nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter besprochen, er hat uns anschließend versichert, wie leid es ihm tut."

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Sascha Stegemann im "Doppelpass"
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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