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Später Knockout: Hertha BSC steigt nach Drama aus der Bundesliga ab


Bundesliga-Abstiegskampf
Last-Minute-Drama besiegelt bitteren Hertha-Abstieg

Von t-online, dpa, Mey

Aktualisiert am 20.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Dodi Lukebakio: Er konnte den Abstieg nicht verhindern.Vergrößern des BildesDodi Lukebakio: Er konnte den Abstieg nicht verhindern. (Quelle: IMAGO/O.Behrendt)
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Was für ein Spiel im Olympiastadion: Lange sah es so aus, als bekäme Hertha das Endspiel um den Klassenerhalt in der nächsten Woche. Das änderte sich kurz vor Schluss.

Hertha BSC ist zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte aus der Bundesliga abgestiegen. Ein 1:1-Unentschieden gegen den VfL Bochum reichte nicht aus, um den Abstieg zu verhindern. Lucas Tousart (63.) brachte Hertha nach Ecke in Führung, Bochums Keven Schlotterbeck glich in der Nachspielzeit ebenfalls nach einem Eckstoß aus. Damit wurde Hertha ganz spät der Knockout versetzt, mit einem Sieg hätten die Berliner am letzten Spieltag noch Chancen auf den Klassenerhalt gehabt.

So lief das Spiel:

Nur mit einem Sieg und Schützenhilfe der Konkurrenten hätte sich die Hertha am 33. Spieltag vor dem vorzeitigen Abstieg retten können. Mit 26 Punkten als Tabellenletzter ist bei nur noch einem ausstehenden Spiel der Relegationsrang fünf Punkte entfernt. Zu allem Überfluss muss der Klub aus dem Westend wegen der wirtschaftlich heiklen Lage sogar noch um die Lizenz für die zweite Liga bangen.

Es war eine Kulisse eigentlich wie geschaffen für Heldentaten, 70.692 Zuschauer. Und blau-weiß so weit das Auge reichte im mächtigen Rund. An den Fans, die dem Dauerkrisen-Klub in dieser Saison in bemerkenswerterweise immer wieder den Rücken stärkten, sollte es nicht liegen. Und Trainer Dardai zog den letzten Trumpf, den er noch hatte: Angeführt von Kapitän Kevin-Prince Boateng, dem gebürtigen Berliner mit der Hertha im Herzen, ging es ins erste Alles-oder-Nichts-Spiel.

36 Jahre alt, im womöglich vorletzten Spiel seiner langen Karriere und seinem gerade mal fünften Startelf-Einsatz in dieser Saison dirigierte Boateng vom Anpfiff an seine Mitspieler, forderte und verteilte die Bälle. Schon vor einem Jahr unter dem damaligen Trainer Felix Magath hatte der Routinier als Aufstellungsflüsterer und Impulsgeber auf dem Platz seinen Anteil am Klassenverbleib gehabt.

Doch nach wenigen Minuten wurde auch deutlich, warum Hertha als Tabellenletzter antrat: Ziemlich unbedrängt kam Philipp Hofmann, im Hinspiel beim 3:1 mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack, im Hertha-Strafraum zum Kopfball, zielte aber am Tor vorbei.

Hertha im VAR-Pech

"Ich weiß, was der Plan ist", sagte Dardai vor der Partie noch selbstbewusst in die Sky-Mikrofone. 2015 und 2021 hatte er seine Hertha schon als Trainer vor dem Abstieg gerettet. Die dritte Mission ist wohl die schwerste. Ein Tor, das die Fans schon frenetisch feierten, wurde wieder aberkannt. Eingeleitet von Boateng hatte Dodi Lukebakio nach einem Sololauf vollendet. Problem nur, dass zuvor Stevan Jovetic gefoult hatte, wie die Überprüfung der Szene durch Schiedsrichter Felix Brych ergab.

Es war eine intensive, eine kämpferische Partie, in der beiden Mannschaften anzumerken war, was auf dem Spiel stand, immerhin war für Bochum die vorzeitige Rettung möglich. Und der VfL erhöhte den Druck, zuerst musste Maximilian Mittelstädt mit einer Grätsche gegen Takuma Asano klären, kurz danach Keeper Oliver Christensen nach einem Flugkopfball des Japaners mit einer tollen Parade retten, ehe Philipp Förster knapp am Hertha-Kasten vorbei schlenzte. Auf der Gegenseite konnte Lukebakio bei einer der raren Hertha-Gelegenheiten Manuel Riemann im Bochumer Tor nicht überwinden.

Es war klar, je länger es 0:0 stehen würde, umso brenzliger wird es für die Gastgeber. Also drängte Hertha erstmal nach dem Seitenwechsel: Marco Richter und Jovetic vergaben aber ihre Chancen. Tousarts Kopfballtor nach einer Ecke sorgte für einen großen Stimmungsausbruch. Dardai brachte zwei frische Kräfte für die Nerven zehrende lange Schlussphase. Einer davon, Chidera Ejuke, hatte in der 90. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten. Doch Bochum kam noch zum Eckball, der den Abstieg für Hertha bedeutete. Zum Schlusspfiff gab es Entsetzen auf den Rängen und einzelne Böller.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen auf Sky
  • Nachrichtenagentur dpa
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