t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

FC Bayern in Topform vor Kracher gegen Leverkusen – dank Vincent Kompany?


Rekordmeister in Topform
Der FC Bayern ist wieder "brutal"


26.09.2024Lesedauer: 4 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Vincent Kompany: Der Trainer des FC Bayern hat mit seinem Team einen perfekten Start hingelegt.Vergrößern des Bildes
Vincent Kompany: Der Trainer des FC Bayern hat mit seinem Team einen perfekten Start hingelegt. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi)

Am Samstagabend trifft der FC Bayern im Bundesliga-Topspiel auf Bayer Leverkusen. Und der Rekordmeister scheint vor dem Duell in bester Verfassung zu sein.

"Ich habe keine Lust mehr, immer zu sagen, dass wir gut trainieren. Das glaubt mir ja niemand mehr, wenn wir so spielen." Acht Monate ist es her, dass Thomas Tuchel, damals Trainer des FC Bayern, diese vernichtenden Worte sagte. In den 90 Minuten zuvor hatte Tuchel eine 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen Werder Bremen gesehen. Eine Leistung, die von den Fans mit Pfiffen quittiert wurde. Es war die erste Heimniederlage der Saison – und es sollte auch nicht die letzte bleiben. In den Folgemonaten verloren die Bayern weitere Spiele und am Ende auch die Meisterschaft. Thomas Tuchel musste gehen.

Am vergangenen Samstag stand der Rekordmeister wieder gegen Werder Bremen auf dem Platz. Diesmal mit Vincent Kompany an der Seitenlinie. Dieses Mal in Bremen und nicht in München. Und statt 0:1 hieß es am Ende 5:0 für die Bayern. Es war eine Vorstellung purer Dominanz. Nicht einen einzigen Torschuss ließen die Münchner zu, spielten Werder von der ersten bis zur letzten Minute an die Wand.

Bremens Verteidiger Anthony Jung fasste zusammen: "Wir waren chancenlos und in allen Belangen unterlegen. Die Niederlage ist gerecht, und auch mit einer Top-Leistung wäre es schwer geworden." Auch Nebenmann Mitchell Weiser zollte dem Gast aus München Respekt: "Bayern hatte viel den Ball und wir gar keine Entlastung. Was sie auf den Platz gebracht haben, ist was ganz anderes als noch im letzten Jahr. Das war schon brutal."

Es wirkt fast so, als seien die "alten Bayern" zurück. Die, vor denen sich die Liga fürchtete. Die Bayern des Schreckens. Über die Sebastian Prödl, ein ehemaliger Bremer, einst sagte: "München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich wehtun. Kann aber auch glimpflich ausgehen." Der Fußballspruch des Jahres 2015.

Der Gegner entdeckt "leider zu wenig Schwächen"

Das Team von Trainer Vincent Kompany ist in jedem Fall in Torlaune. 16 Tore hat der Rekordmeister in 4 Ligaspielen geschossen. Im DFB-Pokal in Ulm waren es 4, in der Champions League gegen Zagreb sogar 9. Die Gesamtbilanz kann sich sehen lassen. Fast fünfmal treffen die Bayern pro Partie, die Offensive um Torjäger Harry Kane ist in Fahrt.

Dinamo Zagrebs Trainer Sergej Jakirović, der nach dem Spiel in München seinen Job verlor, entdeckte vor der Partie "leider zu wenig Schwächen" beim Gegner, wie er selbst sagte. Ein Verdienst der Arbeit von Vincent Kompany, der der Mannschaft neue Energie eingehaucht hat. Die Behäbigkeit und Gleichgültigkeit, die der Rekordmeister im Bundesliga-Alltag der vergangenen Rückrunde oft ausstrahlte, ist weg. Die Fesseln sind gelöst.

"Das Team ist hungrig, der Trainer ist hungrig, diese Saison erfolgreich zu sein", analysierte Torjäger Harry Kane Ende August. Er sei von Kompanys Energie beeindruckt. "Einige von uns haben gegen ihn gespielt, und wir wissen, wie hart und leidenschaftlich er als Spieler war und wie erfolgreich, speziell bei Manchester City", ergänzte Kane.

Ein Fußball von den Straßen Brüssels

Diese Leidenschaft strahlt Kompany auch im Training aus, steht bei einzelnen Spielformen selbst auf dem Platz. Er lebt das vor, was er bei der Mannschaft sehen will. "Die Geschichte des FC Bayern zeigt: Es geht um harte Arbeit, darum, nie nachzulassen", erklärte er kurz vor Saisonstart.

Genau diese Arbeit ist auch auf dem Platz zu sehen. Die Spieler des FC Bayern sind in der bisherigen Bundesligasaison am zweitmeisten gelaufen. 474,8 Kilometer in nur vier Spielen spulte die Mannschaft ab, lediglich Aufsteiger St. Pauli hat mehr. Bei der Anzahl der intensiven Läufe steht der Rekordmeister ebenfalls auf dem Treppchen.

Aber auch die Aggressivität stimmt. Bayern gewinnt die fünftmeisten Zweikämpfe der Liga, ist sich dabei auch nicht zu schade für das eine oder andere Foul. Kompany zitiert gerne die Straßen Brüssels, auf denen er das Fußballspielen gelernt hat. Er wolle einen Fußball spielen lassen, der für ihn stehe. Und das sei ein kreativer, dominanter, aber eben auch aggressiver. All das strahlen die Münchner bisher aus.

Spiele

Bayern hat sich zudem die zweithöchste Zahl an "Expected Goals", also die erwarteten Tore basierend auf der Qualität der Torchancen, herausgespielt. Nur Meister Bayer Leverkusen steht über den Münchnern – mit einem Wert von 0,1. Bei den "Expected Goals Against", also den erwarteten Gegentoren, ist Bayern sogar Letzter. Zahlen und Erkenntnisse, auf die das Team um Kapitän Manuel Neuer aufbauen kann.

Jetzt kommt Leverkusen

Eine Sache fehlte dem FC Bayern bisher: ein Topgegner. Mit Wolfsburg (2023/24 auf Rang 12), dem SC Freiburg (2023/24 auf Rang 10), Holstein Kiel (2023/24 noch in der 2. Liga) und Werder Bremen (2023/24 auf Rang 9) spielte Kompanys Elf gegen Teams, die in der Vorsaison bestenfalls im Mittelfeld unterwegs waren.

Mit dem Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker bei t-online) ändert sich das. Der Deutsche Meister kommt nach München. Die Überflieger der Vorsaison, die ungeschlagen Erste wurden, möchten den Bayern wehtun. Die zweitbeste Offensive der Saison (13 Tore) wird Kompanys Abwehr vor große Herausforderungen stellen. Denn auch wenn sich diese statistisch sehen lassen kann, strahlte sie nicht in jedem Spiel die nötige Sicherheit aus.

 
 
 
 
 
 
 

t-online-Kolumnist Stefan Effenberg machte das defensive Zentrum und die fehlende Stabilität schon vor der Saison als potenzielle Schwachstelle aus. "Besonders in der Innenverteidigung musst du eine gesetzte Formation haben (...). Und diesen beiden musst du dauerhaft vertrauen, damit sich auch eine Achse herausbilden kann. Das hat zuletzt gefehlt", meinte Effenberg.

Genau das hat Kompany getan. In allen sechs Pflichtspielen verteidigten Min-jae Kim und Dayot Upamecano im Abwehrzentrum, konnten sich als Duo einspielen. Ihre Feuertaufe folgt nun gegen die "Werkself" aus Leverkusen, die mit der Qualität von Victor Boniface, Florian Wirtz und Granit Xhaka in die Allianz Arena kommt. Wenn die Münchner ihre starken Leistungen der vergangenen Wochen gegen den amtierenden Meister bestätigen können, ist Kompanys Mannschaft endgültig der Favorit auf die Schale.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website