FC Bayern München Guardiolas Wunschspieler war nicht Mario Götze

Um ein Haar wäre neben Pep Guardiola noch ein weiterer internationaler Superstar beim FC Bayern München gelandet. Doch statt Guardiolas Wunschspieler Neymar vom FC Santos habe man lieber Mario Götze von Borussia Dortmund verpflichtet, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß.
Auf einer Podiumsdiskussion eines Computerverlages erläuterte Hoeneß auch die Gründe, warum sich der Champions-League-Sieger für Götze und gegen den Brasilianer entschieden habe.
Probleme mit der Integration
Laut Hoeneß hatte Guardiola "gewisse Vorstellungen, einen jungen brasilianischen Spieler zu kaufen." Doch die Bayern-Bosse lehnten den Wunsch des neuen Coaches ab.
"Wir haben in der Vergangenheit nicht so gut gelegen mit jungen Brasilianern", sagte Hoeneß. "Wenn du dann einen holst, der 20 oder 30 Millionen Euro oder mehr kostet, dann ist es extrem schwierig. Wir haben es im Fall Breno erlebt." Spätestens nach diesen Worten wusste jeder der Anwesenden, dass es sich bei dem Wunschspieler um Neymar handeln musste.
Suche nach gleichwertigem Ersatz
Die Vereinsführung konnte Guardiola davon überzeugen, dass es auch andere gute Spieler gibt, die schon Bundesliga- und auch internationale Erfahrung vorweisen können. "Und weil er einen ähnlichen Spieler haben wollte, sind wir dann auf Mario Götze gekommen", so der Präsident weiter.
Der Dortmunder wechselt für die festgeschriebene Ablösesumme von 37 Millionen Euro nach München. Neymar unterschrieb am Montag einen Vertrag beim FC Barcelona.
Lieber zu Bayern als nach Barcelona
Für Neymar selbst wären die Bayern offenbar die erste Wahl gewesen. "Das ist ein großer Verein von außergewöhnlicher Qualität. Ich könnte mir Bayern München durchaus vorstellen. Es gibt jetzt nichts, was dagegen spricht", hatte er bereits im Februar gesagt.
Auch sein Vater Neymar da Silva Santos hatte gegenüber der brasilianischen Sport-Website "GloboEsporto" das Interesse seines Sohnes am Rekordmeister bekundet. "Bei Bayern wird Guardiola sein. Für Neymar wäre es eine tolle Sache gewesen, unter Pep zu trainieren und zu spielen, weil die Entwicklungsmöglichkeiten unter diesem Trainer enorm gewesen wären."
Herzenssache
Letztendlich jedoch unterschrieb Neymar beim FC Barcelona, obwohl auch Real Madrid und der FC Chelsea um den Ballkünstler gebuhlt hatten: "Es spielt auch eine Rolle, welchen Fußball eine Mannschaft spielt, wie das Klima in der Stadt ist. Auch diese Dinge zählen. Er hat auf sein Herz gehört und sich für Barca entschieden."
Neymar gelangen in der abgelaufenen Saison in der brasilianischen Liga in 17 Spielen 14 Tore und acht Vorlagen für den FC Santos. In der Copa Libertadores schoss er acht Tore in zwölf Partien.