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FC Bayern: Luxusproblem Javi Martinez


Wohin mit Martinez?
Das 40-Millionen-Euro-Problem

Von t-online
16.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Javi Martinez könnte schon bald der bestbezahlte Bankangestellte Deutschlands sein.Vergrößern des BildesJavi Martinez könnte schon bald der bestbezahlte Bankangestellte Deutschlands sein. (Quelle: imago/ Sven Simon)
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Was war das für ein Theater im Spätsommer 2012. Nach wochenlangem Hin und Her, mehreren Geheimtreffen und extrem komplizierten Verhandlungen war der Mega-Transfer perfekt: Javi Martinez wechselte für die Rekordsumme von 40 Millionen Euro von Athletic Bilbao zum FC Bayern und wurde über Nacht zum teuersten Spieler der Bundesliga-Geschichte. Der damals 24-Jährige sorgte für eine Aufbruchsstimmung an der Säbener Straße und wurde zum Symbol für den großen Angriff auf die Champions-League-Krone. Knapp 18 Monate später ist von dem Glanz jedoch nicht mehr viel übrig geblieben - der Spanier ist zur Randfigur geworden.

In der Hinrunde kam Martinez auf gerade einmal sechs Einsätze in der Bundesliga, nur vier Mal spielte er über die kompletten 90 Minuten. Seinen einzig erwähnenswerten Auftritt hatte der spanische Nationalspieler im Supercup-Finale gegen den FC Chelsea, als er in der Nachspielzeit zum 2:2 traf und sein Team somit indirekt zum ersten Titel der Saison schoss.

Den Rest des Halbjahres verbrachte er wegen einer Leistenoperation und mehreren kleinen Wehwehchen mehr in der Praxis von Dr. Müller Wohlfarth als auf dem Trainingsplatz. "Javi hatte viele, viele Probleme in der Hinrunde. Er hat letzte Saison unglaubliche Spiele gemacht. Ich hoffe, da kommt er wieder hin", fasste Trainer Pep Guardiola das Dilemma seines Landsmannes zusammen.

Das Mittelfeld ist pickepackevoll

Martinez hat nun gleich zwei Probleme: Zum einen haben ihm mittlerweile einige Spieler den Rang abgelaufen. Zum anderen gibt es die Doppelsechs, die er in der Saison 2012/13 zusammen mit Bastian Schweinsteiger beinahe in Perfektion interpretierte, so im System von Guardiola nicht mehr.

Im zentralen Mittelfeld hat sich in Martinez' Abwesenheit Philipp Lahm als einziger echter Sechser etabliert. Um die beiden anderen Plätze in der Schaltzentrale bewerben sich mit Bastian Schweinsteiger, Thiago, Toni Kroos und Mario Götze gleich vier Spieler, die allesamt spielerisch stärker sind als Martinez und deshalb im Konkurrenzkampf wohl - zumindest momentan - klar die Nase vorne haben.

Hinzu kommt, dass sowohl Götze als auch Thiago zwei absolute Wunschspieler von Guardiola sind. Beide hat der spanische Coach gezielt für die Umsetzung seiner Philosophie geholt. Martinez hingegen stand auf dem Wunschzettel von Jupp Heynckes und fungierte im handelsüblichen 4-2-3-1-System als Abfangjäger und Balleroberer. Eine Aufgabe mit dieser Jobbeschreibung sucht man in der auf Dominanz und Ballbesitz angelegten Spielweise von Guardiola vergeblich.

"Er kann beide Positionen spielen"

Was bleibt, ist der Weg zurück in die Viererkette. In den beiden Testspielen im Rahmen des Trainingslagers durfte er sich jeweils einmal an der Seite von Jerome Boateng und Dante in der Innenverteidigung versuchen - allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Vor allem beim 8:0-Sieg gegen Kuwait wirkte er teilweise desorientiert. Guardiola ist sich zwar dennoch sicher, dass Martinez flexibel einsetzbar sei: "Er kann beide Positionen spielen", sagte er. Begeisterung und echte Wertschätzung hört sich aber anders an.

Das Prestige-Objekt Martinez wird so immer mehr zu einem hausgemachten Problem. Uli Hoeneß gab bereits im letzten Jahr zu, dass der Spanier deutlich zu teuer gewesen sei: "Der hat nach normalen Maßstäben zehn bis 15 Millionen Euro zu viel gekostet", sagte er. Einen solche Investition langfristig auf die Bank zu setzen, kann sich wohl selbst der reiche FC Bayern nicht leisten. Es muss also ein Platz für ihn gefunden werden.

"Er kann auch Stürmer spielen"

Vielleicht gibt es neben Mittelfeld und Abwehr sogar noch eine dritte Option. Sein bestes Spiel in dieser Spielzeit absolvierte er - wie bereits gesagt - im Supercup-Finale. Gegen die Blues half er in den letzten Minuten in vorderster Spitze aus - und erzielte direkt einen Treffer.

"Martinez kann auch Stürmer spielen", sagte Guardiola nach der Partie halb im Ernst, halb im Spaß. Für Martinez hingegen scheint nichts Unmöglich, Hauptsache er muss nicht auf der Bank sitzen: "Ich werde immer dort spielen, wo der Trainer mich hinstellt."

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