Ex-Keeper sorgt sich um den BVB Kahn: Reus zum FC Bayern "wäre der Todesstoß"

Geht er, oder geht er nicht? Bei welchem Verein die Zukunft von Nationalspieler Marco Reus liegt, ist weiter offen. Immer wieder wird der Offensivstar von Borussia Dortmund mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, besonders von den FCB-Verantwortlichen selbst. Sollte der Deal tatsächlich im nächsten Sommer über die Bühne gehen, dürfte das fatale Folgen für den BVB haben, meint Ex-Welttorhüter Oliver Kahn. "Das wäre dann wahrscheinlich der endgültige Todesstoß", sagte der 45-Jährige gegenüber Sport1.
Die "psychologische Komponente" eines möglichen Reus-Wechsels dürfe man "nicht unterschätzen", sagte Kahn. "Sowas hinterlässt bei einem Verein wie dem BVB auch Spuren."
Dass mit dem derzeit verletzten Reus erneut ein Spieler vor einem Wechsel an die Isar steht, sei "aus Sicht von Dortmund nicht einfach", erklärte der frühere Keeper des FC Bayern. "Warum schafft es der BVB nicht, solche Spieler zu halten? Warum wechseln die Spieler vom BVB zum FC Bayern München?"
Der Fluch der eigenen Erfolge
Schon nach der zweiten Meisterschaft des BVB in Folge 2012 habe er gewarnt, dass die Dortmunder das "noch bereuen" würden, scherzte Kahn. "Das war schon immer das Credo des FC Bayern. Wenn sie jemand angreift, dann schauen sie sich das nicht lange an. Dann versuchen sie, noch stärker und noch besser zu werden. Und dann verpflichten sie mal ganz kurz einen Robert Lewandowski und einen Mario Götze."
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht das offensichtlich ähnlich wie Kahn. Auf der Aktionärsversammlung des BVB verwies er auf den demütigenden 5:2-Triumph der Borussia im Pokalfinale 2012. "Der entscheidende Fehler war, in Berlin zwei Tore zu viel geschossen zu haben", meinte Watzke. "Mit einem 3:2 hätten sie leben können, mit einem 5:2 nicht."
"Diskrepanz wird immer größer werden"
Kahn bedauerte indes die aktuelle Konkurrenzlosigkeit des FC Bayern in der Bundesliga. Eine Gemengelage wie in der englischen Premier League, wo "fünf, sechs Vereine immer oben mitspielen", bezeichnete er als "wünschenswert". Die Diskrepanz zwischen dem FC Bayern München und dem Rest wird immer größer werden. Ich sehe da auch in der Zukunft keine große Möglichkeit für die anderen heranzukommen."