Streit um Bayern-Juwel schwelt weiter Bobic wehrt sich gegen Zornigers Vorwürfe
Der Zoff um Bayern-Juwel Joshua Kimmich geht weiter. Nun hat sich Fredi Bobic, der ehemalige Manager des VfB Stuttgart, gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, er sei Schuld daran, dass das Supertalent heute nicht mehr bei den Schwaben spielt.
"Ich kann mich noch erinnern. In meiner letzten Sitzung mit dem Aufsichtsrat, zehn Tage vor meiner Entlassung (im Sommer 2014, Anm. der Redaktion), habe ich gesagt: Wenn ihr unbedingt Geld machen wollt, müsst ihr Kimmich verkaufen", sagte Bobic der "Bild"-Zeitung.
Damals spielte Kimmich bei RB Leipzig, der VfB besaß aber eine Rückkaufoption. Die Verantwortlichen hätten den Edeltechniker also zurückholen können. Stattdessen wechselte der 20-Jährige in diesem Sommer für knapp 8,5 Millionen Euro von den Sachsen zum FC Bayern München, wo er der Wunschspieler von Trainer Pep Guardiola war.
"Aus sportlicher Sicht Kimmich auf jeden Fall behalten"
Von dieser Ablöse kassierte Stuttgart rund sieben Millionen Euro. Laut Bobic sei der Klub auf dieses Geld angewiesen gewesen. Er habe dem Aufsichtsrat gesagt, dass man den Sechser "aus sportlicher Sicht, und für den Bereich war ich damals zuständig, auf jeden Fall behalten" müsse, so Bobic weiter.
Genau deshalb, so der frühere Profi weiter, zielten die jetzigen Vorwürfe ins Leere. "Das Wirschaftliche ging oft über das Sportliche", sagte er.
"Eine fatale Fehlentscheidung"
VfB-Coach Alexander Zorniger hatte sich nach der 0:4-Pleite Stuttgarts beim FCB massiv darüber geärgert, dass der Klub das Juwel 2013 abgegeben hatte. "Ich würde gerne jeden erschlagen, der an dieser Entscheidung beteiligt war", hatte Zorniger der "Bild"-Zeitung gesagt: "Man hätte ihn niemals ziehen lassen dürfen, eine fatale Fehlentscheidung."
Bobic wehrt sich gegen Zorniger
Bobic hatte sich daraufhin gewehrt und Zorniger empfohlen, "erst zu denken und dann zu reden".
Gala gegen den VfB
Kimmich hatte ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub seine wohl stärkste Leistung im Bayern-Trikot gezeigt. Der 20-Jährige kam auf 128 Ballkontakte und spielte 118 Pässe, nur neun davon landeten beim Gegner.
Coach Guardiola hatte dem U21-Nationalspieler daraufhin versichert, dass dieser trotz der hochkarätigen Konkurrenz im Münchner Mittelfeld bald mehr Einsätze haben werde.