Nach Anschlag auf BVB-Bus Ginter dachte an das Karriereende
Matthias Ginter hat einiges durchgemacht. 2015 der Anschlag in Paris, während er mit der Nationalmannschaft im Stadion gegen Frankreich spielte und im April die Explosion am BVB-Bus. Dabei dachte der 23-Jährige sogar daran, die Fußballschuhe endgültig an den Nagel zu hängen.
"Für einen kurzen Moment habe ich sogar darüber nachgedacht, mit dem Fußball aufzuhören, weil man auch in Zukunft vor Anschlägen nicht gewappnet sein kann", sagte Ginter dem "Zeit-Magazin". Trotzdem entschied sich der Innenverteidiger für seine Karriere. "Ich will und werde weitermachen. Ich werde nicht zulassen, dass mir jemand nimmt, was ich am meisten liebe", so der Nationalspieler.
"Wie in Trance"
Ginter beschreibt die Ereignisse vor dem Spiel gegen den AS Monaco wie folgt: "Als wir losgefahren sind, gab es plötzlich einen lauten Knall, neben mir ist die Scheibe explodiert. Überall flogen Glassplitter herum. Wir sind alle auf den Boden. Wenn wir im Bus keine extra dicke Verglasung gehabt hätten, wäre viel Schlimmeres passiert."
Dabei saß Ginter wie immer in der letzten Reihe im Mannschaftsbus des BVB. Auch noch einige Zeit später gingen ihm die Ereignisse nicht aus dem Kopf: "Wenige Wochen nach dem Anschlag auf unseren Bus war ich mit meiner Freundin an der Rheinpromenade in Düsseldorf spazieren, als ein Lastkraftwagen ganz langsam vorbeifuhr. Da fing für einen Augenblick das Kopfkino an. LKW wurden in der Vergangenheit auch schon benutzt, um Menschen zu töten."
Zur Zeit spielt Ginter mit der deutschen Nationalmannschaft in Russland beim Confed Cup. Am Donnerstag trifft das DFB-Team auf Südamerikameister Chile.