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Benedikt Höwedes stützt Trump-Kritikerin Rapinoe: Wahre Helden unserer Zeit


Das sind die wahren Helden unserer Zeit

Eine Kolumne von Benedikt Höwedes

Aktualisiert am 07.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Stärkt Megan Rapinoe (m.) den Rücken: Benedikt Höwedes.Vergrößern des Bildes
Stärkt Megan Rapinoe (m.) den Rücken: Benedikt Höwedes. (Quelle: imago-images-bilder)

In den USA sorgt der Streit zwischen Donald Trump und Fußball-Star Megan Rapinoe für Wirbel. Benedikt Höwedes lobt die US-Kapitänin und zieht Parallelen zur Lage in Deutschland.

Rassismus hat weder auf dem Fußballplatz noch in unserer Gesellschaft etwas zu suchen. Doch was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wird in den letzten Monaten auf die Probe gestellt. Auf der einen Seite durch die erschreckende Popularität der AfD im Osten, sowie Hass-Tweets und -Posts auf allen Plattformen, und auf der anderen Seite auch durch die Politik selbst. An der Spitze dieser Bewegung ist ausgerechnet der mächtigste Mann der Welt: Donald Trump.

Kaepernick ist eine Ikone seiner Zeit

Trumps Nachrichten über Twitter und seine Statements über Journalisten und Migranten sind nicht selten geprägt von Populismus und Rassismus. Und oft bekommen seine Hass-Tiraden sogar mehrere hunderttausende Favorisierungen in Form von Herzchen und auch Followern. Gerade in dieser Zeit imponieren mir Personen, die sich gegen das, was passiert, auflehnen und zeigen, wie gut und mitfühlend wir Menschen doch sein können.

Es war ausgerechnet ein mutiger Sportler, der seine Karriere im Jahr 2016 mit einem Protest gegen Rassismus auf das Spiel setzte, indem er sich hinkniete. Sein Name: Colin Kaepernick. Der US-Footballer ist längst eine Ikone seiner Zeit geworden. Sein Protest ging um die Welt und viele Sportler kopierten seine Geste – sogar die Fußballer von Hertha BSC bei einem Heimspiel in Berlin.

Rapinoe beeindruckt mich besonders

Sie alle wollten ein Zeichen setzen, dass Rassismus und Ungerechtigkeiten jeglicher Art in keinem Stadion und Ort der Welt ein Zuhause haben sollen. Sie alle standen auf, indem sie sich hinknieten. Und auch aktuell gibt es eine Person im Sport, die mich besonders beeindruckt.
Denn in die gleiche Kerbe wie Kaepernick schlägt auch Megan Rapinoe, die Kapitänin der US-amerikanischen Fußballnationalmannschaft, in der es mir in diesem Kolumnenteil geht.

Sie war die erste weiße Person und erste Frau, die sich öffentlich dem Protest von Kaepernick anschloss und als Spielführerin der Frauenfußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten von Amerika den Mut zeigte, sich hinzuknien und die beliebte Hymne nicht mitzusingen. Auch sie riskierte ihre Karriere und wurde erst wieder zur Nationalmannschaft eingeladen, als sie zustimmte, dass sie bei der Hymne stehen bleibt. Die Hymne selbst singt sie bis heute nicht mit.

Was Rapinoe tut, ist wichtig für uns alle

Und trotzdem steht sie an diesem Wochenende mit beiden Beinen im Finale der WM in Frankreich. Ihre Ankündigung, dass sie bei einem Gewinn der WM nicht ins "f***ing" Weiße Haus kommen wolle, wie es bei internationalen Siegen amerikanischer Teams Tradition ist, sorgte weltweit für Aufsehen. Anlass genug für den amerikanischen Präsidenten mit seinem Privat-Account auf Twitter zu antworten.

Und so schrieb @realdonaldtrump, dass sie sich respektlos ihrem Land, der Flagge und dem Weißen Haus gegenüber verhalten würde und er sie bisher nicht eingeladen habe. Sie möge doch erst gewinnen und ihren Job erledigen.


Am Sonntag ist es soweit. In 90 Minuten plus Nachspielzeit wird Rapinoe ihren Job erledigt haben und wir dürfen gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht. Ich persönlich hoffe, dass sie den WM-Titel mit ihrem Team gewinnt und ihrem Protest dadurch noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Denn das, was sie tut, ist wichtig. Wichtig für uns alle.

Greta, Colin, Megan

Denn bei jedem Umfragehoch der AfD oder Berichten über aufkommenden Alltagsrassismus kommt mir aktuell unsere deutsche Geschichte wieder in den Kopf. Und ich denke daran, dass sich das Schlimmste nicht wiederholen darf.

Wir sind alle gefordert, dass wir mutige Protagonisten im Kampf gegen Ungerechtigkeit, Homophobie, Rassismus und Geschlechterdiskriminierung genauso unterstützen müssen, wie die so wichtige #FridaysforFuture-Bewegung. Egal, ob sie Greta, Colin oder Megan heißen. Denn sie sind die wahren Helden unserer Zeit. Ihnen sollte man auf Twitter, Facebook und Instagram folgen – und nicht dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Benedikt Höwedes

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