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Fans attackieren DFB: "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen"


Hass-Plakate bei Fußballspielen
Fans attackieren DFB: "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen"

Von dpa, aj

Aktualisiert am 04.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Plakate gegen den DFB: Beim Spiel zwischen Schalke und Bayern München haben die Fans wieder demonstriert.Vergrößern des BildesPlakate gegen den DFB: Beim Spiel zwischen Schalke und Bayern München haben die Fans wieder demonstriert. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)
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Der Fall Dietmar Hopp vom Bundesliga-Wochenende hallt nach. Doch nun fühlen sich die Fans vom Deutschen Fußball-Bund erneut brüskiert – und erklären in einem Schreiben ihre Sicht der Dinge.

Die Fanverbände fühlen sich vom Deutschen Fußball-Bund erneut vorgeführt. In einer Mitteilung der Organisation "Unsere Kurve" wurde der Verband am Dienstagabend dafür kritisiert, die Umstände der Einberufung eines runden Tisches zur Lösung des aktuellen Konflikts zwischen Ultras und DFB falsch dargestellt zu haben. "Die Fanorganisationen haben die Verbände aufgefordert, den Dialog zu suchen. Nicht umgekehrt", hieß es dort. Die geplante Sondersitzung der AG Fankulturen bedeute "keine Annäherung" in dem Streit.

"Wir haben den Dialog eingefordert, um auszuloten, ob und wie die Situation deeskaliert werden kann", schrieben die Verfasser. Das Treffen diene nicht der Befriedung der Proteste. Irritiert zeigten sich die Fans darüber, dass der DFB zunächst keine Veröffentlichung des Sitzungstermins gewünscht habe, dies dann am Dienstag aber doch selbst tat.

"Keine gute Grundlage für eine Deeskalation"

"Damit vereinnahmt er bereits vor der Sitzung die Deutungshoheit. Über den Dialog und über die Inhalte. Das ist keine gute Grundlage für eine Deeskalation", warnten die Verfasser. Der Mitteilung zufolge hatten die "Queer Football Fanclubs" und "Unsere Kurve" nach den Fan-Eklats am vergangenen Spieltag die Verbände zum Dialog aufgefordert. An dem runden Tisch in dieser Woche wolle man festhalten, hieß es. "Aber: Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen."

Die konzertierten Aktionen der Ultras am vergangenen Spieltag richteten sich vor allem gegen den DFB und gegen Kollektivstrafen bei Fan-Vergehen. Der DFB hatte diese Sammelstrafen 2017 ausgesetzt, zuletzt aber gegen die Anhänger von Borussia Dortmund einen Bann für Spiele in Sinsheim verhängt, weil BVB-Fans wiederholt den Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp attackiert hatten.

Bierhoff: "Negative Entwicklung" über Jahre

Auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat sich zur Fan-Debatte im deutschen Fußball um Beleidigungen gegen Dietmar Hopp geäußert – Bierhoff sieht sich negativ an seine aktive Zeit in Italien erinnert. "Da habe ich das erleben müssen, wie auch Fangruppierungen, die sehr politisch aktiv sind, die sich teilweise gar nicht mehr um den Fußball gekümmert haben, sondern einfach nur Chaos machen wollten, auf den Fußball eingewirkt haben", sagte Bierhoff nach der Nations-League-Auslosung in Amsterdam.

In Deutschland gebe es "eine negative Entwicklung", die man in den vergangenen Jahren erkennen könne, sagte der frühere Europameister. Bierhoff spielte gut zehn Jahre in Italien.

"Da sind wir alle gefordert, der DFB, die DFL, die Profivereine, auch die Fans und die Gesellschaft, dass wir das unterbinden, dass wir auf dem Fußballplatz Schmährufe und rassistische Beleidigungen, aber auch Plakate, wie wir sie gesehen haben, nicht mehr sehen wollen", sagte Bierhoff.

Bundestrainer Joachim Löw forderte scharfe Maßnahmen. "Das darf nicht häufiger stattfinden. Deshalb muss von der Gesetzgebung her, vom DFB oder wer auch immer die Möglichkeit hat, mit aller Gewalt vorgegangen werden", sagte der 60-Jährige in Amsterdam. "Wenn einzelne Leute wie Dietmar Hopp in diesem Maße so beleidigt werden, finde ich das unterste Schublade, das geht nicht."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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