Debatte um Fan-Rückkehr "Pro Fans" kritisiert DFL: Fans zu Risikofaktoren gemacht

Frankfurt/Main (dpa) - Die Organisation "Pro Fans" sieht das Vorgehen der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei der Teilrückkehr von Stadionzuschauern kritisch.
"Uns erschließt sich nicht die Notwendigkeit, dass alle Clubs bei diesen Punkten gleich handeln müssen. Schließlich wird die Krise ja auch föderalistisch gemanagt", sagte Sig Zelt, Sprecher des Bündnisses, der Deutschen Presse-Agentur. "Was mich unterschwellig stört, ist, dass die Fans als Risikofaktor gesehen werden, die sich nicht benehmen können."
Die DFL hatte zuvor bekannt gegeben, dass über ein einheitliches Vorgehen in wichtigen Fragen bei ihrer Außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag abgestimmt werden soll. Anträgen des Präsidiums zufolge soll in den Stadien der 1. und 2. Bundesliga bis zum 31. Oktober ein Stehplatz- und Alkoholverbot durchgesetzt werden. Außerdem sollen die Vereine bis zum Jahresende auf Gäste-Fans verzichten, um das Infektionsrisiko zu verringern. Beim Ticketverkauf sollen die Vereine dafür sorgen, dass Infektionsketten gegebenenfalls nachverfolgt werden können.
Die DFL hat einen Leitfaden für die Rückkehr der Fans in die Stadien erstellt und die Clubs aufgefordert, lokale Konzepte zu erarbeiten. Sie sieht jedoch Abstimmungsbedarf, "ob es mit Blick auf bestimmte Aspekte ein einheitliches Vorgehen aller Clubs geben sollte".
Das Fan-Bündnis "Unsere Kurve" will keine Ungleichbehandlung von Zuschauern, "weshalb wir uns für die Zulassung von Gästefans aussprechen". Fans und Fanvertretungen müssten zwingend bei allen Prozessen um die Wiederzulassung von Publikum eingebunden sein. "Sie können wichtiges Wissen zur Umsetzbarkeit von Hygienekonzepten in Tribünen-Bereichen beitragen", heißt es in einem Positionspapier.