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BVB-Boss bleibt bis 2025: Die Kehrtwende des Aki Watzke


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BVB-Boss bleibt bis 2025
Die Kehrtwende des Aki Watzke

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 29.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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Hans-Joachim "Aki" Watzke: Der Sauerländer bleibt bis 2025 der starke Mann beim BVB.Vergrößern des Bildes
Hans-Joachim "Aki" Watzke: Der Sauerländer bleibt bis 2025 der starke Mann beim BVB. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Eigentlich wollte Hans-Joachim Watzke 2022 als Sport-Geschäftsführer in Dortmund abtreten. Stattdessen hat er seinen Vertrag nun verlängert. Das sagt vieles über sein Selbstverständnis aus.

"Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe", sagte Hans-Joachim Watzke vor einigen Wochen dem "Handelsblatt". Nun hat der Mann, den die halbe Bundesliga nur "Aki" ruft, seinen Worten Taten folgen lassen: Der 61-Jährige verlängerte seinen Vertrag als Geschäftsführer beim Bundesligisten Borussia Dortmund vorzeitig bis 2025. Auch seine beiden Geschäftsführerkollegen Thomas Treß (Finanzen) und Carsten Cramer (Marketing) erhielten neue Arbeitspapiere mit derselben Laufzeit.

Dabei war Watzke bereits auf Abschiedstournee. 2022 wollte er aus seinem verantwortungsvollen Job beim BVB ausscheiden, im Hintergrund war bereits das Geschachere um seinen Chefsessel ausgebrochen, in dem unter anderem Ex-BVB-Kapitän Sebastian Kehl als aktueller Leiter des Lizenzspielerbereichs mitmischte. Mit seiner langfristigen Verlängerung schiebt Watzke den den Verein ermüdenden Diskussionen um seine Nachfolge vorerst einen Riegel vor. Denn die Verantwortung für den börsennotierten Bundesligariesen traut Watzke unter dem Strich wohl niemandem so gut wie sich selbst zu.

Watzke führt BVB mit kaufmännischer Hand

Dass Watzke mit einer solchen Einschätzung nicht unrecht haben dürfte, zeigten nicht zuletzt die vergangenen Monate der Corona-Pandemie: Während andere Profivereine, wie etwa der Ruhrpottrivale Schalke 04, unter den wirtschaftlichen Folgen der Viruskrise einknickten, konnte der BVB viele Rückschläge mit dem in der Ära Watzke angehäuften Eigenkapital abfedern. Erst zum Abschluss des Geschäftsjahres 2021 rechnet der Verein zum ersten Mal seit 2014 mit der Aufnahme von Schulden.

Es ist zu großen Teilen Watzkes Verdienst, dass der BVB sich nach jahrelanger Großmannssucht und der Beinahe-Insolvenz 2005 in den vergangenen zehn Jahren als solvente Top-Adresse im europäischen Fußball profiliert hat. Denn obwohl die Dortmunder weiterhin der einzige deutsche Profiverein sind, der offen an der Börse gehandelt wird, und der Klub seine Internationalisierungskampagne insbesondere im asiatischen Raum aggressiv vorantreibt, führt Watzke den BVB wie lange Zeit sein mittelständisches Arbeitsschutzbekleidungsunternehmen nach der Maxime: stets kaufmännisch-vernünftig haushalten.

So ist auch Dortmunds sportliche Linie, auf junge Talente zu setzen, sie zu veredeln und für viel Geld an gigantomanische Superklubs zu verkaufen, indirekt auf Watzkes klare kaufmännische Linie zurückzuführen. Dabei ist Watzke alles andere als ein biederer Schlipsträger, das Gegenteil eines knorrigen, wortkargen Westfalen: Der BVB-Boss polarisiert, eckt an, ist Wortführer im und außerhalb des Vereins. Auch aufgrund seines kompromisslosen Auftretens in der Öffentlichkeit und dem rücksichtslosen Eintreten für die Belange des Klubs hat die Borussia ihr heutiges Standing erlangt. Es ist nicht allzu abwegig, Watzke in seiner Mischung aus Hemdsärmeligkeit und Abgebrühtheit mit dem Macher des "Stern des Südens" zu vergleichen: Bayern-Patron Uli Hoeneß.

Und so wie es auch Hoeneß' Selbstverständnis ist, Verantwortung zu übernehmen und Dinge voranzutreiben, so stand es wohl auch für Watzke nicht zur Debatte, ausgerechnet jetzt, in einer Zeit voller Unwägbarkeiten, das Schiff zu verlassen. Auch wenn BVB-Präsident Reinhard Rauball sagt, niemand müsse sich "existenzielle Sorgen um Borussia Dortmund machen", da die nächsten zwei Spielzeiten "bereits komplett durchfinanziert seien", ist Watzkes Aufgabe, Borussia Dortmund mittel- und langfristig als Bayern-Jäger und Europas Talentveredlungsschmiede Nummer eins zu festigen, noch nicht beendet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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