Nach Empörungswelle wegen eines Interviews Verfahren gegen deutschen Torhüter

Nach dem Spiel des FC Luzern zeigte sich Marius Müller verärgert über das Verhalten seines Teams. Seine Wortwahl in einem Interview hat jedoch Folgen.
Die Schweizer Fußballliga Swiss Football League (SFL) hat ein Disziplinarverfahren gegen den deutschen Torhüter Marius Müller eröffnet. Hintergrund ist eine homophobe Äußerung von Müller nach der Niederlage seines Vereins, des FC Luzern, gegen den FC St. Gallen am vergangenen Samstag.
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Müller hatte sich anschließend in einem Fernsehinterview abfällig über die Verteidiger seiner Mannschaft geäußert, die sich wegdrehten, statt in den Ball zu gehen. Dabei benutze er das Wort "schwul" abfällig. Er sagte: "Dann kriege ich halt 'mal einen Ball in Eier oder die Fresse, aber immer dieses schwule Weggedrehe, das geht mir tierisch auf den Sack." Der Ausdruck hatte in den sozialen Medien Empörung ausgelöst.
Klub entschuldigt sich für Verhalten des Torwarts
"Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League eröffnet aufgrund der Aussagen in einem TV-Interview am letzten Samstag nach Niederlage gegen den FC St. Gallen (4:1) ein Verfahren gegen den Torhüter des FC Luzern, Marius Müller", teilte die Liga am Montag mit. "Bis zur Veröffentlichung eines allfälligen Urteils werden keine weiteren Informationen bekannt gegeben."
Der FC Luzern entschuldigte sich auf Twitter für das Verhalten seines Torwarts. Seine Aussage entspreche weder den gelebten Werten des Vereins noch seiner Fans, teilte er mit. Müller selbst schloss sich auf Instagram der Entschuldigung seines Vereins an. Die Aussage sei dumm und komplett deplatziert gewesen.
Müller steht seit Juli 2019 beim FC Luzern unter Vertrag. Zuvor spielte er für den 1. FC Kaiserslautern, durchlief dort auch die Jugendmannschaften des Klubs.
- Nachrichtenagentur dpa
- transfermarkt.de: Profil von Marius Müller
- focus.de: "Deutscher Keeper schockt mit homophober Aussage"