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Franz Beckenbauer (†78): Bruder wird in Dokumentation emotional


Bruder des "Kaisers" emotional
"Bin glücklich, ihn gehabt zu haben"

Von t-online, dpa, KS

Aktualisiert am 08.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Franz Beckenbauer: Die Fußballlegende ist gestorben.Vergrößern des BildesFranz Beckenbauer: Die Fußballlegende ist gestorben. (Quelle: Go¼nther Ortmann, via www.imago-images.de)
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Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Eine ARD-Doku beleuchtet das Leben des Fußball-Kaisers – von Glanz und Gloria bis zum tiefen Fall. Ein prominentes Trio fordert Milde.

Ehemalige deutsche Spitzenpolitiker haben Franz Beckenbauer im Skandal um die WM 2006 in Schutz genommen. Otto Schily, der gerade gestorbene Wolfgang Schäuble und Joschka Fischer äußerten in der ARD-Dokumentation "Beckenbauer" über das Leben des Fußball-Kaisers viel Empathie für den am 7. Januar 2024 gestorbenen "Kaiser".

"Das war nicht fair, wie man mit ihm umgegangen ist. Und das ist für ihn sehr bitter. Ich glaube, dass er das sehr schmerzlich empfunden hat. Er hatte in dem Punkt auch keinen Panzer. Es ist sehr nahe an ihn herangegangen", sagte der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) in dem knapp 90-minütigen Film.

Beckenbauer selbst kommt in der Dokumentation, die am 8. Januar ab 20.15 Uhr im Ersten gesendet wird und bereits seit dem 2. Januar in der ARD-Mediathek zu sehen ist, nicht zu Wort. Dafür äußern sich zahlreiche Weggefährten zu seiner vergangenen, im deutschen Fußball einmaligen Karriere.

Neben der sportlichen Erfolgsstory als Spieler wie als Trainer geht es in dem Film auch um die Privatperson Beckenbauer und um die bis heute schwelenden, aber nicht bewiesenen Vorwürfe der Bestechlichkeit und Vorteilsnahme in seiner früheren Rolle als Fifa-Funktionär sowie als WM-Macher 2006. Bis heute ungeklärt ist die Bestimmung von dubiosen Geldflüssen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro in Richtung Katar rund um die deutsche WM-Bewerbung für 2006. Beckenbauer selbst hatte öffentlich bis zu seinem Tod geschwiegen.

Video | Franz Beckenbauer: Seine wichtigsten Stationen
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Quelle: reuters

"Die Deutschen wollten die WM, inklusive mir selbst, und wir waren froh, dass wir einen Franz Beckenbauer hatten. Insofern ist es ein Stück weit auch Heuchelei. Wir müssten uns auch selbst bezichtigen", sagte der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Die Grünen).

"Das konnte ich nicht nachvollziehen"

Den Umgang mit der einstigen Fußball-Lichtgestalt kann Fischer nicht gutheißen. "Wie sich da viele abgewandt haben, wie Beckenbauer plötzlich der Buhmann war, obwohl er so Großes geleistet hat für unser Land, das konnte ich nicht nachvollziehen", sagte Fischer, der Beckenbauer gleichwohl für dessen Aussagen zu Katar als WM-Gastgeber 2022 und für dessen Geschäftsgebaren mit Russland kritisierte.

Der ehemalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), der am 26. Dezember 2023 im Alter von 81 Jahren starb, forderte noch in der Doku einen fairen Umgang mit Beckenbauer. "Diese Skandalisierung, die wir heute darum machen, scheint mir irgendwie übertrieben", sagte er. "Er hat sicher auch Fehler gemacht, ich meine, jeder Mensch macht ja nicht alles richtig. Insofern ist er auch ein Mensch", so Schäuble.

Auch sein älterer Bruder, Walter Beckenbauer, äußerte sich in der Doku über seinen damaligen Gesundheitszustand. "Wenn ich jetzt sagen würde, es geht ihm gut, dann würde ich lügen, und ich lüge ungern. Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab", sagte er. Am Ende spricht Walter Beckenbauer zwischenzeitlich bereits in der Vergangenheit über seinen Bruder Franz: "Ich bin einfach glücklich, ihn als Bruder gehabt zu haben (...). Es war eine wunderbare Zeit und ist es auch heute noch."

Dann wird er emotional: "Wenn ich da bin und ihn sehe. Es ändert sich nichts. Ich mag ihn einfach, immer noch. Auch jetzt." Es sei eine Zuneigung, "die kann man nicht erklären. Die wird sich auch nie ändern. Das weiß er auch."

Verwendete Quellen
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