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FC Bayern: Harry Kane bricht mit Meisterschaft einen Fluch


Meisterschaft des FC Bayern
Das haben sie auch Tuchel zu verdanken


Aktualisiert am 05.05.2025 - 14:39 UhrLesedauer: 4 Min.
Michael Olise und Harry Kane: Die Offensivspieler haben ihren Anteil an der Meisterschaft der Bayern.Vergrößern des Bildes
Michael Olise und Harry Kane (r.): Die Offensivspieler haben ihren Anteil an der Meisterschaft der Bayern. (Quelle: IMAGO/kolbert-press/Ulrich Gamel)
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Mit der Meisterschaft mit dem FC Bayern bricht Torjäger Harry Kane nach 14 Jahren einen Fluch. Die Erleichterung ist groß.

Im Vorfeld der Partie des FC Bayern bei RB Leipzig (3:3) wollte sich Vincent Kompany mit dem bayerischen Ritual der Bierdusche für einen Meistercoach bisher nicht groß befassen. "Diese ganzen Szenarien sind noch nicht in meinem Kopf", behauptete der 39 Jahre alte Trainer der Münchner. Nur das Spiel sei ihm wichtig und was in den 90 Minuten passiere.

Ob es im Restaurant "Käfer" am Sonntagabend eine Bierdusche für Kompany gab, ist nicht übermittelt. Dass die Kleidung des Belgiers trocken blieb, ist trotzdem fraglich. Denn in dem Edellokal wurde zumindest mit reichlich Champagner gespritzt. Im "Käfer" verfolgten einige Bayern-Spieler und Mitglieder des Trainerstabs das Duell zwischen dem SC Freiburg und Bayer Leverkusen, das die Meisterschaft endgültig festzurrte. Nach dem Abpfiff kamen dann noch einige Spieler hinzu, um den Titel zu feiern.

Es war die insgesamt 34. Meisterschaft für den Rekordmeister und nach vielen Jahren Routine wieder etwas Besonderes. Dass die Meisterschale wieder ein echter Grund zum Feiern ist, haben die Bayern gewissermaßen auch Kompanys Vorgänger Thomas Tuchel zu verdanken, unter dem der Titel im vergangenen Jahr deutlich an Bayer Leverkusen ging.

Seine Mission, die Bayern wieder zur Nummer eins im Land zu machen, hat Kompany jedenfalls erfüllt. Und seinen ersten großen Titel gewonnen – zumindest als Chefcoach in München. Im Vorfeld hatte er mehrfach betont, dass das für ihn nach der Zweitliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Premier League mit dem FC Burnley 2023 nicht sein erster Titel ist. "Ansonsten habe ich die Parade in Burnley umsonst gemacht", scherzte er.

Müller als Rekordmeister und elf Meisterdebütanten

Für Thomas Müller gilt das erst recht nicht. Mit seinem insgesamt bereits 13. Meistertitel ist der 35-Jährige schließlich der Rekordmeister beim Rekordmeister. Und wird sich als solcher nun am Saisonende nach der Klub-WM von seinem Herzensverein verabschieden. Der 39 Jahre alte Kapitän Manuel Neuer wird in der kommenden Spielzeit versuchen, mit Müller gleichzuziehen. Müllers erste Meisterschaft verfolgte der Torwart noch aus Gelsenkirchen.

Bei Bayern gibt es aber auch zahlreiche Meisterdebütanten. Neben Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sind das gleich elf Spieler: Eric Dier, Raphaël Guerreiro, Daniel Peretz, Jonas Urbig, Konrad Laimer, Min-jae Kim, Sacha Boey, João Palhinha, Michael Olise, Hiroki Itō und natürlich Harry Kane.

Hoeneß über Kane: "Keiner hat es mehr verdient als er"

Als der FC Bayern vor eineinhalb Jahren im DFB-Pokal sensationell beim Drittligisten Saarbrücken gescheitert war, titelte der "Daily Star" auf der Insel genüsslich: "Der Harry-Kane-Fluch ist echt." Für den Torjäger war es eine weitere vergebene Chance gewesen, die erste Trophäe seiner beeindruckenden Karriere zu gewinnen. Doch damit nicht genug: Der legendäre "Fluch" setzte sich weiter fort.

Mit der Meisterschaft hat der Kapitän der englischen Nationalmannschaft ihn jetzt nach 14 Profijahren und unter anderem zwei verlorenen EM-Endspielen sowie einem verlorenen Champions-League-Endspiel mit Tottenham nun endlich gebrochen.

Vor dem Ligaspiel in Leipzig am Samstag hatten noch einige Fans gescherzt, dass Kane ausgerechnet dann gelb gesperrt fehlt, wenn der FC Bayern seinen ersten Matchball um die Meisterschaft hat. "Es ist ein bisschen meine Geschichte", nahm Kane es selbst mit Humor. "Aber es bedeutet ja nicht, dass ich den Titel deshalb nicht gewinne, oder? Keine Angst, ich werde mehr feiern als jeder andere", verkündete Kane zudem. In Leipzig wurde Bayern zwar noch nicht Meister, dafür aber einen Tag später. Und Kane versuchte, seinen Worten im "Käfer" auch Taten folgen zu lassen.

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Einen großen Anteil am Erfolg hat Kane zweifelsohne. "Man spürt, dass er unbedingt diesen Titel gewinnen will", hatte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt bei Sky gesagt: "Ich habe bei ihm in den letzten Monaten das Gefühl, dass er ein richtiger FC-Bayern-Spieler geworden ist. Er kämpft, er schießt unglaublich viele Tore, aber er arbeitet auch für die Mannschaft." Hoeneß kam zu dem Schluss: "Wenn wir die Meisterschaft gewinnen sollten, dann hat es keiner mehr verdient als er."

Kane: "Ein paar Leute zum Schweigen bringen"

Wie wichtig ihm dieser besondere Moment nach 14 Jahren und fast 700 Spielen als Profi wäre, hatte Kane vor knapp drei Monaten nach dem 4:3 gegen Kiel erklärt. "Es gibt viele Leute, die im Verlauf meiner Karriere nur über den Fakt sprechen, dass ich noch keinen Titel gewonnen habe. Es wäre schön, ein paar Leute zum Schweigen zu bringen", sagte er in aller Deutlichkeit.

Dass er ausgerechnet beim FC Bayern noch knapp zwei Jahre darauf warten musste, damit hatte der 31-Jährige wohl nicht gerechnet. Als er im Sommer 2023 für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur nach München wechselte, war dies auch mit der großen Hoffnung verbunden, endlich zum Titelsammler zu werden. Vergebens – egal, ob im DFB-Pokal, der Liga, im Supercup oder der Champions League. Nach dem jüngsten Viertelfinal-Aus bei Inter Mailand flossen im altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion sogar Tränen bei Kane.

Dabei hat er sich selbst nicht so viel vorzuwerfen. Kane erfüllte bislang die hohen Erwartungen: 80 Tore in 88 Pflichtspielen, davon allein 60 in 60 Ligapartien, sprechen eine deutliche Sprache. Nun hat er endlich auch seinen ersten Titel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Aussagen von Vincent Kompany bei der Pressekonferenz am 25. April
  • sport.sky.de: "Uli Hoeneß wünscht Harry Kane die Meisterschaft mit dem FC Bayern"
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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