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U21-EM 2019: Österreich-Trainer Gregoritsch sieht DFB-Team als Favoriten


Vor Duell bei U21-EM
Österreich-Trainer: "Deutschland hat Qualität ohne Ende"

InterviewVon Tim Lüddecke, Sportbuzzer

Aktualisiert am 23.06.2019Lesedauer: 3 Min.
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Werner Gregoritsch: Der Trainer der österreichischen U21 will das DFB-Team ärgern.Vergrößern des Bildes
Werner Gregoritsch: Der Trainer der österreichischen U21 will das DFB-Team ärgern. (Quelle: LaPresse/imago-images-bilder)

Die deutsche U21 trifft im letzten Vorrundenspiel bei der EM auf Österreich. Deren Trainer Werner Gregoritsch verspricht ein mutiges Auftreten, schwärmt vom DFB-Team und verrät gemeinsame Feierpläne.

Ein Unentschieden reicht der deutschen U21-Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz am heutigen Sonntag im Nachbarduell (21 Uhr, im Liveticker auf t-online.de). Doch Gegner Österreich hofft selbst noch aufs Weiterkommen – und geht durchaus selbstbewusst ins Spiel, wie Trainer Werner Gregoritsch im Interview erklärt.

t-online.de: Herr Gregoritsch, die österreichische Auswahl ist erstmals bei einer U21-EM dabei. Wie groß war die Vorfreude auf das Turnier?

Werner Gregoritsch (61): Riesig. Seit acht Jahren trainiere ich diese Mannschaft, in der Qualifikation sind wir dreimal Zweiter geworden. Dass wir es jetzt endlich geschafft haben, ist eine Benchmark im österreichischen Fußball. Bislang war es ja so, dass die U21 kaum wahrgenommen wurde, weil die Spiele des A-Teams meistens zur gleichen Zeit sind. Jetzt bei der EM steht sie im Vordergrund.

Ist die derzeitige Mannschaft Ihre talentierteste Truppe der letzten Jahre?

Ich kann mich daran erinnern, als mein Sohn (Michael Gregoritsch vom FC Augsburg, d. Red.) noch dabei war, der Louis Schaub (1. FC Köln) und Alessandro Schöpf (Schalke 04) – das waren auch gute offensive Spieler. Aber jetzt haben wir auch defensiv viel Qualität. Und vom Teamspirit ist es vielleicht sogar die beste Mannschaft, die ich je trainiert habe.

Inwiefern?

Wenn man hört, wie sich einige Spieler, die schon beim A-Team dabei waren, auf die U21-EM gefreut haben, ist das außergewöhnlich. Sonst kommt es ja schon mal vor, dass die dann gar nicht mehr runter in die U21 wollen. Wir wollen mutigen Fußball spielen.

Auch gegen Deutschland?

Warten Sie’s mal ab. (lacht) Wenn man Spieler sieht wie Dahoud, Amiri und hinten Tah – der Alexander Nübel wird von Bayern umworben. Alle zusammen kommen die auf über 500 Bundesliga-Spiele. Das ist Qualität ohne Ende. Und Deutschland ist einfach eine Turniermannschaft. Es gibt kein Land, das sich besser vorbereitet, alles ist hochprofessionell. Sie sind sicher ein Topkandidat auf den Titel, ganz klar.

Wirft man in Österreich ein besonderes Auge auf den deutschen Fußball?

Die meisten Legionäre in der Bundesliga kommen aus Österreich. Das heißt, wir haben sehr viele Beziehungspunkte mit deutschen Mannschaften. Für mich ist das auch ein gewisser Anreiz. Ich kenne den Stefan Kuntz recht gut mittlerweile und sein Co-Trainer Toni Di Salvo war mein Spieler in Kapfenberg.

Gab es bereits erste Sticheleien?

Natürlich! Wir haben uns bei der Auslosung getroffen und gemeint: Wenn wir es beide ins Halbfinale schaffen, werden wir gemeinsam feiern. Das ist schon eine beschlossene Sache. (lacht)

Haben Sie auch mal bei Ihrem Sohn zum Thema deutscher Fußball nachgefragt?

Er ist in Italien zwar auch mit dabei, die restliche Familie Gregoritsch macht eine Woche Urlaub im Raum Udine. Aber nein, dafür haben wir unsere Videoanalysten. (lacht) Und wenn ich ehrlich bin, habe ich seit 1974 – da war ich 16 – den Kicker abonniert. Das heißt, ich lese seit über 40 Jahren die deutsche Fußball-Zeitung. Aber ich verfolge die Bundesliga schon noch intensiver, seitdem Michael vor acht Jahren nach Deutschland gewechselt ist.

Ist das der logische Schritt für österreichische Talente?

Es hat ja noch nie so viel Spieler gegeben, die aus unseren Akademien mit 15 oder 16 nach Deutschland gehen. Das ist die Bestätigung, dass unsere Arbeit Früchte trägt – und die Bundesliga ist dann immer der erste Ansprechpartner aufgrund der Sprache und der Professionalität. Und wir profitieren ja auch von der Arbeit der deutschen Vereine. Es ist ja nicht nur Michael, den ich später bei der U21 wieder trainiert habe, nachdem er unter mir mit 15 sein erstes Profitor in Österreich geschossen hat. Fast alle in der Bundesliga erfolgreichen Österreicher habe ich erlebt, ob das Grillitsch war, Kainz oder Hinteregger.


Der nächste ist Xaver Schlager, der wohl zum VfL Wolfsburg wechselt.

Er ist sicher das Aushängeschild bei uns, macht die Mannschaft in der Offensive um mindestens 50 Prozent stärker. Bis auf Bayern und Dortmund – dafür müsste er sich noch weiterentwickeln – kann er jedem Bundesligisten weiterhelfen. Er ist erst 21, hat großes Potenzial und eine tolle Einstellung. Wenn man den nachts um 2 Uhr aufweckt, würde er sofort lostrainieren. Er hat diese typisch deutsche Mentalität. Aber wir haben auch viele Talente dabei, die mit RB Salzburg und Marco Rose die Uefa Youth League gewonnen haben.

t-online.de und das RedaktionsNetzwerk Deutschland der Madsack-Mediengruppe, zu der das Portal "Sportbuzzer" gehört, kooperieren im Sport. Der Autor dieses Textes ist Redakteur des "Sportbuzzer".

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