Bei EM-Test gegen Dänemark: Kimmich geht Sané an

Trotz eines bemühten Auftritts gegen Dänemark kommt Leroy Sané bei der DFB-Elf noch nicht richtig in Fahrt. Auch Joshua Kimmich war zeitweise unzufrieden mit der Leistung seines Bayern-Kollegen – was er lautstark deutlich machte.

Beim Auftakt der EM-Vorbereitung gegen Dänemark kam die deutsche Nationalmannschaft nicht über Unentschieden hinaus. Ein Sieg wäre möglich gewesen. Doch dazu fehlte der Offensive rund um Rückkehrer Müller die letzte Entschlossenheit und das nötige Quäntchen Glück.

Sinnbildlich dafür war auch der Auftritt von Bayern-Star Leroy Sané. Zwar hatte der Außenstürmer mehrere Abschlussgelegenheiten, fiel aber gleichzeitig durch lasche Körpersprache und halbherziges Zweikampfverhalten auf – was vor allem Antreiber Joshua Kimmich missfiel.

Es läuft die 56. Minute beim Spiel in Innsbruck, als Dänemark gerade einen Angriff der Deutschen abfängt. Anstatt nachzusetzen, entschließt sich Sané dazu, stehenzubleiben. "Leroy, geh drauf!", ruft ihm Kimmich daraufhin zu, was Sané ebenfalls lautstark kommentiert. Die Wut ist Sané auch Sekunden später noch anzumerken, als er den dänischen Verteidiger Daniel Wass umgrätscht und dafür die gelbe Karte kassiert.

"Hör' auf zu jammern, Alter!"

Nach der Verwarnung durch den Schiedsrichter sucht Sané erneut die Konfrontation mit Kimmich. Doch anstatt sich darauf einzulassen, ruft der ihm nur zu: "Hör' auf zu jammern, Alter!"

Der verbale Rüffel von Kimmich war nicht das erste Mal, dass Sané mit seiner Art aneckt. Bereits in der ersten Hälfte musste sich Sané einen lautstarken Kommentar von Niklas Süle anhören. Beim Training in Seefeld waren es Emre Can und ebenfalls Kimmich, die den Außenstürmer versuchten, zu mehr Einsatz zu motivieren.

Für das Dänemark-Spiel war Sané dennoch in der ersten Elf gesetzt. "Bei Leroy ist die Entwicklung richtig nach vorne gegangen. Er hat gewisse Dinge im Umschalten und der Balleroberung für sich entdeckt", kommentierte Co-Trainer Marcus Sorg die Entscheidung von Bundestrainer Löw. "Klar ist aber auch, dass nicht jeder Spieler gleich ist. Da muss man gewisse Dinge in Kauf nehmen. Das gehört dazu".