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Fußball-EM: "Grausamstes Spiel der Geschichte" - Österreich frustriert


"Grausamstes Spiel der Geschichte" - Österreich frustriert

Von dpa
Aktualisiert am 27.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Österreichs Aleksandar Dragovic (r) tröstet seinen Kapitän David Alaba.Vergrößern des BildesÖsterreichs Aleksandar Dragovic (r) tröstet seinen Kapitän David Alaba. (Quelle: Laurence Griffiths/Pool Getty/AP/dpa./dpa)
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London (dpa) - David Alaba kauerte niedergeschlagen auf dem Rasen des Wembley-Stadions. Tief enttäuscht über den knapp verpassten Viertelfinal-Einzug tröstete Österreichs Kapitän auch das reichhaltige Lob für einen heroischen Kampf seiner Auswahl nicht.

"Wir können stolz auf uns sein, auch Österreich kann stolz auf uns sein. Letzten Endes wurden wir aber für diese Leistung, diese komplette Endrunde nicht belohnt", haderte der 29-Jährige, während einige Meter entfernt Italiens Achtelfinalsieger ausgelassen tanzten.

Nachdem der Einzug in die K.o.-Runde schon der größte EM-Erfolg Österreichs war, war das erste Viertelfinale für die Auswahl mit den 21 Bundesliga-Akteuren zum Greifen nahe. "Ich glaube, das ist nicht nur das grausamste Spiel in meiner Karriere, sondern auch in der gesamten österreichischen Fußball-Geschichte", stöhnte der Stuttgarter Sasa Kalajdzic nach dem 1:2 (0:0, 0:0) in der Verlängerung gegen einen Turnierfavoriten.

Begeisterter Empfang in Innsbruck

Am Tag nach der bitteren Niederlage wurde die Mannschaft von Teamchef Franco Foda am Innsbrucker Flughafen von Fans und Politik-Prominenz begeistert empfangen. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler hielt noch auf dem Rollfeld eine Rede und lobte Alaba, Kalajdzic und deren Teamkollegen.

"Das zeigt einfach, dass wir vieles richtig gemacht haben", sagte Foda. "Verantwortung und Kameradschaft - das waren die zwei wichtigsten Attribute." Vom Flughafen ging es für die Mannschaft ins Teamquartier, wo die Verabschiedung "sehr emotional" ausfiel.

Wohl alle Österreicher fragten sich dennoch, wie das Spiel wohl ausgegangen wäre, wenn Marko Arnautovic bei seinem vermeintlichen Führungstreffer in der 65. Minute nicht eine Winzigkeit im Abseits gestanden hätte. "Wenn du die Gesichter von allen siehst, sieht man, dass keiner zufrieden ist, dass wir jetzt nach Hause gehen", sagte der frühere Bremer am Samstagabend. Zenti- oder vielleicht sogar nur Millimeter stand der in China spielende Stürmer im Abseits.

Aufmunterung von Bundeskanzler Kurz

"Das Wunder von Wembley war nah", schrieb Österreichs Tageszeitung "Die Presse". "Sieger der Herzen", befand der "Kurier". Die "Kleine Zeitung" betonte das, was wohl alle Österreicher fühlten: "Grausames K.o. in der Verlängerung". Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz versuchte es mit aufmunternden Worten. "Danke für dieses großartige Turnier, ein sensationelles Spiel und vor allem für die kämpferische Leistung heute", schrieb der 34-Jährige bei Twitter. "Ihr habt bis zur allerletzten Minute alles gegeben. Wir sind stolz auf euch!"

Doch gerade das knappe Resultat, das viele den Österreichern nicht zugetraut hatten, machte den Abend im Finalstadion in London besonders schmerzhaft. "Wir haben Mut und Willen bewiesen, die Einstellung hat zu 100 Prozent gepasst. Da geht es um Kleinigkeiten, die ein, zwei Prozent haben gefehlt", beschrieb es Kapitän Alaba, der 2013 an selber Stelle noch die Champions League gewonnen hatte.

Für den künftigen Real-Madrid-Star steht damit fest, dass es am 2. Juli nicht noch einmal in der Münchner Arena zu einem spektakulären Abschied für ihn kommt. In Monaco di Baviera wollen nun die Italiener den nächsten Schritt Richtung EM-Titel machen.

Tore erst in der Verlängerung

Den italienischen Toren durch die Joker Federico Chiesa (95. Minute) und Matteo Pessina (105.) hatte Österreich nur den Treffer durch den ebenfalls eingewechselten Kalajdzic (114.) entgegenzusetzen. "Letztendlich können wir uns nichts dafür kaufen, auch wenn ich nach einem Spiel noch nie so viele Komplimente bekommen habe. Letztendlich sind wir ausgeschieden", sagte Foda, von dem Beobachter frühere Impulse durch Einwechslungen gewünscht hätten.

Bei allem Frust über die Entscheidung des "Video Assistant Referee" zeigte sich der frühere DFB-Pokalsieger Foda als fairer Verlierer. "Ich bin für den VAR, weil ich schon immer betont habe, dass im Fußball Gerechtigkeit herrschen muss. Heute hat es uns getroffen, damit muss man leben", sagte der 55-Jährige.

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