Deutschland gegen die Niederlande: Der verpasste Sieg hilft Flick

Das 1:0 erzielt, das 2:0 vergeben, das 1:1 kassiert, bis zum Ende gezittert. Deutschlands Länderspiel in Amsterdam war packend. Doch Flicks Siegesserie ist damit gerissen. Und das hilft dem DFB.

Nach acht war Schluss. Acht Spiele konnte Hansi Flick am Stück gewinnen. Das neunte verhinderte Steven Bergwijn mit seinem Tor zum 1:1 für die Niederlande gegen die deutsche Auswahl. Ein kleiner Dämpfer in Flicks bislang makelloser Bilanz.

Doch für den Bundestrainer ist das Unentschieden der bessere Ausgang.

Denn nun ist Flicks Siegesserie kein Thema mehr. Vor dem Israel-Spiel – der achte Sieg des 57-Jährigen – schrieb beispielsweise die "Deutsche Welle" von "Flicks magischen Sieben". Die "Bild" titelte nach dem 2:0 gegen Israel: "8. Sieg im 8. Spiel! Flick kann nur gewinnen". All das ist jetzt erst mal vorbei. Es kehrt etwas Ruhe ein für den Bundestrainer.

Mit einem Sieg wären die Erwartungen und die Euphorie bei den Fans vor den vier Nations-League-Spielen im Juni größer gewesen. Das Unentschieden entschleunigt die Situation etwas und zeigt auf, dass der Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ergebnis erdet die Mannschaft

Dazu erdet dieses Ergebnis auch die Mannschaft. "Oranje" war die Standortbestimmung. Und die sagt: Deutschland kann sich mit den Großen messen. Aber das Team hat auch Schwächen. Die Spielkontrolle und Dominanz, die die DFB-Elf im ersten Durchgang auf dem Platz zeigte, war nach dem Ausgleich weg.

Die Elftal rannte an, wurde von den Fans nach vorne gepeitscht. Deutschlands Mannschaft wirkte von diesem Druck sichtlich beeinflusst und nervös, leistete sich zunehmend Fehler in der Abstimmung und im Passspiel. Daran muss Flick mit dem Team arbeiten. Wie die Spieler mit Rückschlägen umzugehen haben, wie sie den Fokus behalten. All das sind Punkte, auf die es bei der WM ankommt. Und dann erzielt Flicks Elf womöglich noch den Siegtreffer.