Massenschlägerei nach Fußballspiel: Schläge und Tritte nach vier roten Karten

Beim Aufeinandertreffen der U-22-Nationalmannschaften von Thailand und Indonesien kam es in der Nachspielzeit zu einer wüsten Schlägerei. Es gab Verletzte.

Sieben Tore, vier rote Karten und Spieler, die Beckham oder Ferrari heißen. Das waren die Zutaten des Fußball-Endspiels bei den 23. Sea Games, den alle zwei Jahren stattfindenden Südostasienspielen. Im Olympiastadion von Phnom Penh standen sich zwischen Thailand und Indonesien gegenüber. Die 28.000 heißblütigen Schlachtenbummler, unter ihnen besonders viele aus Indonesien, erlebten eine denkwürdige Partie.

Schon gegen Ende der regulären Spielzeit war es zu einer ersten Rangelei zwischen den beiden Delegationen gekommen, nachdem Thailand den 0:2-Rückstand aus der ersten Halbzeit tatsächlich in der 97. Minute der Nachspielzeit gedreht und die Verlängerung erzwungen hatte. Als Indonesien dann in der Verlängerung durch Irfan Jauhari wieder in Führung ging, eskalierte das Duell vollends. Spieler und Offizielle beider Teams stürmten an der Seitenlinie aufeinander los und lieferten sich eine wüste Massenschlägerei.

Indonesiens Coach nimmt es sportlich

Einer, der sich die Keilerei offenbar nicht entgehen lassen wollte, war Thailands Torhüter Soponwit Rakyart. Er sprintete über das halbe Feld, nur um einem indonesischen Widersacher aus vollem Lauf einen Fausthieb zu verpassen. Zur Strafe stellte ihn der Schiedsrichter sogleich mit Rot vom Feld. Auch zwei weitere Spieler sowie ein thailändischer Betreuer wurden des Platzes verwiesen.

Dennoch brach der Schiedsrichter die Partie nicht ab, sondern hielt am Spielfeldrand einen Friedensgipfel ab. Als sich die erhitzten Gemüter wieder beruhigt hatten, ließ er das Finale zu Ende spielen. Indonesien traf noch zweimal, unter anderem durch einen 21-Jährigen namens Beckham Putra, und sicherte sich durch einen 5:2-Sieg die Goldmedaille. Indonesiens Verteidiger Muhammad Ferrari sprintete, was das Zeug hielt und half dabei, kein weiteres Gegentor mehr zuzulassen.

Während die Kommentatoren des Spiels, die Massenschlägerei mit Entsetzen verfolgten ("Schockierend", "widerwärtig"), nahm es Indonesiens Trainer Indra Syafri sportlich: "Ich bedauere, dass unsere Freunde aus Thailand und unser Team einen Disput hatten. Aber das ist vorbei, wir haben uns schon wieder umarmt und gegenseitig verziehen. Das ist Fußball." So kann man es natürlich auch sehen.