Julian Draxler soll PSG verlassen: Was wird aus dem deutschen Weltmeister?

Nach einer missglückten Leihe nach Lissabon steht Julian Draxler bei Paris Saint-Germain weiter auf dem Abstellgleis. Wohin sein Weg jetzt führt, ist offener denn je.

Mit Tränen in den Augen feierte Julian Draxler 2014 im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro den WM-Triumph mit der deutschen Nationalmannschaft mit. Verdient hatte er sich den Weltmeistertitel als Mitglied des deutschen Kaders zumindest mit einem Jokereinsatz. Im Halbfinale war er beim legendären 7:1 der DFB-Elf gegen Gastgeber Brasilien in der 76. Minute eingewechselt worden, als die Partie längst entschieden war. Es war gleichzeitig sein WM-Debüt.

Draxler galt damals als eines der besten Talente des deutschen Fußballs und großes Versprechen. Einhalten konnte er das allerdings nie. In der Nationalmannschaft spielt er längst keine Rolle mehr.

Seit 2017 steht Draxler beim Topklub Paris Saint-Germain unter Vertrag, spielte dort mit Neymar, Messi und Co. zusammen und von 2018 bis 2020 auch unter Trainer Thomas Tuchel. Über eine Nebenrolle bei PSG kam er dabei allerdings nie hinaus. So kam der mittlerweile 29-Jährige mehr und mehr von seinem Weg ab. Wo seine Zukunft nun liegen wird, ist ein Jahr vor seinem Vertragsende in Paris offener denn je. Dem Vernehmen nach will sich PSG noch in diesem Sommer von Draxler trennen. Ein Abnehmer ist allerdings noch nicht in Sicht.

Saudi-Arabien, Bundesliga, Karriereende?

Das französische Portal "Sports Zone" berichtet zumindest, dass der Fokus von Draxlers Berater Roger Wittmann bei der Vereinssuche auf der türkischen Süper Lig liegen würde. Allerdings sollen lediglich die beiden Mittelklasseklubs Adana Demispor und MKE Ankaragücü bislang Interesse zeigen. Darüber hinaus sollen ihm Angebote aus Saudi-Arabien vorliegen, unter anderem von El Fateh, wo Slaven Bilic als Cheftrainer arbeitet.

Bei PSG soll es aber sogar auch Stimmen geben, die sich fragen, ob Draxler überhaupt noch weiter Fußball spielen will oder seine Karriere möglicherwiese sogar bereits beenden möchte. Im Moment scheint bei Draxler wirklich nichts auszuschließen zu sein.

Zwischenzeitlich kursierte sogar das Gerücht, er könnte zu seinem Heimatklub Schalke zurückkehren und sich in der zweiten Bundesliga der Mission Wiederaufstieg anschließen. Mit 17 Jahren und 117 Tagen war er 2011 noch der jüngste Schalker Spieler, der bis dahin in der Bundesliga eingesetzt wurde. S04-Sportdirektor André Hechelmann bezeichnete das zwar als "schönen Traum", verwies aber umgehend darauf, dass der nicht mal im Ansatz zu realisieren sei. Ein Angebot der TSG Hoffenheim soll Draxler ebenfalls bereits umgehend abgelehnt haben.

Nach mehreren Jahren als Ersatzspieler bei PSG hatte Draxler zuletzt zehn Monate als Leihspieler bei Benfica Lissabon verbracht. Aus dem erhofften Neustart unter dem deutschen Trainer Roger Schmidt wurde allerdings nichts. Stattdessen wurde es ein von Verletzungen geprägtes Jahr zum Vergessen. Erst bremste ihn eine im Oktober erlittene Muskelverletzung bis Dezember aus. Zwei Monate später verletzte er sich dann schwer am Knöchel. Von der notwendigen Operation erholte er sich bis zum Saisonende nicht mehr. Draxler kam so insgesamt lediglich auf 18 Pflichtspieleinsätze und zwei Saisontore.

Draxler: "Ich entschuldige mich bei den Fans"

"Ich entschuldige mich bei den Fans. Meine Verletzungen haben mich daran gehindert, mehr beizutragen", sagte Draxler und schwärmte dennoch von der kurzen Liaison mit Lissabon: "Dieser Verein ist fantastisch, ich habe viele Meisterschaften gewonnen, aber diese ist anders und hat einen anderen Geschmack. Ich liebe Benfica. Der Verein wird in meinem Kopf bleiben."

Jeweils viermal wurde Draxler französischer Meister und Pokalsieger, in der vergangenen Spielzeit nun mit Benfica portugiesischer Champion. Dort empfehlen und im europäischen Fußball zurückmelden konnte er sich trotzdem nicht.

Dementsprechend schwierig gestaltet sich nun die Suche nach einem neuen Klub. Draxler ist am Scheideweg seiner Karriere angekommen. Es ist seine vielleicht letzte Chance, noch einmal durchzustarten. Man darf gespannt sein, ob und wo Draxler diese suchen wird.