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Meistercoach Mancini: Seine Frau handelte den gigantischen Vertrag aus


Wirbel um Erfolgscoach
Seine Frau handelte gigantischen Vertrag für ihn aus

Von t-online, cc

Aktualisiert am 28.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Roberto Mancini arbeitet bald in der Wüste: "Zeit, um Geschichte zu schreiben."Vergrößern des BildesRoberto Mancini arbeitet bald in der Wüste: "Zeit, um Geschichte zu schreiben." (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi)
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Roberto Mancinis Rücktritt kam überraschend. Noch überraschender ist nun die Verkündung seiner nächsten Station: Den Erfolgscoach zieht es außer Landes.

Italiens Erfolgstrainer Roberto Mancini hatte Großes zu verkünden. Er sei "hocherfreut und geehrt" nun einen neuen Job zu haben, gab der 58-Jährige am Sonntag in sozialen Medien bekannt. Dazu postete er ein aufwendig produziertes Video von sich, das ihn als Meistermacher zeigt: Er hatte Italien 2021 im Londoner Wembleystadion zum Europameister gemacht.

Nun war alle Welt natürlich gespannt, wohin es den Coach nach seinem überraschenden Rücktritt bei den Azzurri verschlagen wird. Die Antwort lieferte Mancinis PR-Clip in eigener Sache: Saudi-Arabien. Der frühere Stürmer wird also neuer Trainer der saudi-arabischen Fußball-Nationalmannschaft, nachdem deren ehemaliger Coach Hervé Renard im März ebenso überraschend die französischen Fußballfrauen übernommen und dafür auf viel Geld der Saudis verzichtet hatte.

Nun übernimmt Mancini die "Green Falcons". Es ist noch gar nicht allzu lange her, da wäre ein solcher Wechsel eher als Demütigung denn als Ehrerbietung empfunden worden, wie Mancini es nennt. Doch in der schönen neuen Fußballwelt, in der die Öldollars scheinbar unendlich sprudeln, wird der Gang in die Wüste selbst für Senioritäten wie Mancini plötzlich salonfähig.

Frau spielte wohl entscheidende Rolle

"Ich habe Geschichte in Europa geschrieben. Jetzt ist es an der Zeit, Geschichte mit Saudi-Arabien zu schreiben", sagt der Coach in dem Video. Laut der Zeitung "Gazzetta dello Sport" soll er im islamistischen Wahhabiten-Staat einen Vertrag bis 2027 bekommen.

Arbeitspapiere à la Mancini könnten natürlich ein Grund dafür sein, warum nun immer mehr Arrivierte den großen Fußballligen den Rücken kehren und sich für ein Engagement in dem Land entscheiden, das von Kronprinz Mohamad bin Salman mit harter Hand geführt wird (allein im Jahr 2022 wurden dort laut Amnesty international 196 Menschen ohne fairen Prozess hingerichtet).

Doch das stört die Ronaldos, Benzemas und nun auch Neymars offenbar nicht. Es lockt sehr viel Geld in der Wüste. In Mancinis Fall sind es 90 Millionen Euro für vier Jahre. Ausgehandelt hat dieses für einen Coach gigantische Salär dabei nicht Mancini selbst, sondern seine Frau Silvia Fortini. Laut italienischen Medienberichten soll die Anwältin eine entscheidende Rolle bei dem Deal gespielt haben, der ihren Mann zu einem der bestbezahlten Trainer der Geschichte macht.

Das erwarten die Saudis nun vom Italiener

Offenbar war Fortini auch in die turbulente Scheidung ihres Mannes vom italienischen Verband involviert. Erst Mitte August war Mancinis von der italienischen Nationalelf zurückgetreten, im Anschluss sorgte dann eine verbale Schlammschlacht zwischen dem Chef des italienischen Fußballverbands FIGC, Gabriele Gravina, und Manicini für Schlagzeilen.

Gravina hatte sich nach dem Verlust seines Startrainers mit öffentlichen Aussagen zunächst zurückgehalten. Dieser wiederum hatte dem Verbandschef zuvor mangelndes Vertrauen vorgeworfen. "Aber jetzt kann ich es ganz offen sagen: Ich bin verbittert. Ich war enttäuscht", sagte Gravina dem "Corriere della Sera".

Mancinis Rücktritt habe den italienischen Fußball wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Außerdem habe Mancinis Frau Silvia, die zudem seine Anwältin ist, Gravina die Nachricht übermittelt. Angesichts der langen Freundschaft der beiden hätte er es mehr geschätzt, "wenn Mancini seinen Willen geäußert hätte, indem er mir in die Augen geschaut hätte".

Mancini wird nun mit seinen engsten Mitarbeitern nach Saudi-Arabien reisen, zu denen auch Italiens Ex-Teammanager Gabriele Oriali gehört. Die Scheichs erwarten von Mancini wohl, dass er das Team zur nächsten Weltmeisterschaft in Kanada, den USA und Mexiko führt und weiter an die Weltspitze annähert.

Verwendete Quellen
  • ansa.it: "Mancini ct d'Arabia, 'farò la storia anche qui'" (italienisch)
  • football-italia.net "Gazzetta reveals text message from Mancini’s wife before Italy resignation" (englisch)
  • corriere.it: "La moglie di Roberto Mancini Silvia Fortini e il suo ruolo nelle dimissioni: la prima ad avvisare Gravina" (italienisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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