WM-Qualifikation Tuchel mit Engländern unzufrieden: "Mit dem Feuer gespielt"

Lange Zeit hat England mit den Fußball-Amateuren aus Andorra viel mehr Mühe als gedacht. Zwar gibt es am Ende einen Erfolg, doch glücklich macht dieser den deutschen Trainer nicht.
Trainer Thomas Tuchel hat nach Englands schmeichelhaftem 1:0 gegen Fußball-Zwerg Andorra nicht mit Kritik an seiner Mannschaft gespart. "Ich denke, uns fehlten die Ernsthaftigkeit und die Dringlichkeit, die in einem WM-Qualifikationsspiel nötig sind", sagte der 51-Jährige: "Die letzten 20 Minuten haben mir am meisten Sorgen bereitet, weil mir unsere Einstellung am Ende des Spiels nicht gefallen hat."
Bayern-Stürmer Harry Kane hatte die Three Lions gegen den 173. der Weltrangliste mit seinem Tor am Samstag in Barcelona vor einer Blamage bewahrt. "Ich denke, wir haben mit dem Feuer gespielt", sagte Tuchel: "Mir gefiel die Einstellung am Ende nicht. Mir gefiel die Körpersprache nicht. Es war nicht das, was der Anlass brauchte." Der deutsche Chefcoach kündigte eine Analyse mit seinem Team an.

Die Tuchel-Elf besaß gegen Andorras Amateure um Pau Babot vom deutschen Fünftligisten Hanauer SC zwar deutlich mehr Ballbesitz, war klar überlegen, tat sich vor dem Tor jedoch enorm schwer. Mit drei Siegen aus drei Partien ist England trotzdem auf Kurs Endrunde im kommenden Jahr beim Turnier in den USA, Kanada und Mexiko. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM. Durch den knappen Erfolg bleibt Tuchel, Ex-Coach des FC Bayern und von Borussia Dortmund, auch im dritten Match ungeschlagen und ohne Gegentor.
Englands Medien: "Peinlich" und "schrecklich"
Die englische Tageszeitung "The Sun" schrieb nach dem 1:0 trotzdem von einem "der peinlichsten Ergebnisse ihrer Geschichte" für Englands Fußballer. Der "Mirror" urteilte, dass Tuchel "durch die schreckliche Leistung von Andorra vor einem neuen Dilemma" stehe. Und Irlands früherer Kapitän Roy Keane sagte als Experte beim Sender ITV: "Es wirkte, als ob sich einige Spieler in der letzten halben Stunde langweilten. Sie sollten stattdessen mehr Tore schießen und den neuen Trainer beeindrucken."
- Nachrichtenagentur dpa