Nach zahlreichen Absagen Weltmeister von 2006 soll offenbar Italien-Coach werden

Italien ist weiter auf der Suche nach einem Nationaltrainer. Nachdem Claudio Ranierei abgesagt hat, rückt offenbar ein WM-Held von 2006 in den Fokus.
Ein Jahr vor Beginn der Weltmeisterschaft steht die italienische Nationalmannschaft ohne Cheftrainer da. Wunschlösung Claudio Ranieri hat dem Verband eine Absage erteilt – nach kurzer Überlegung.
Der 73-Jährige nannte es eine "große Ehre", dass man ihm die Führung der Nationalmannschaft angeboten habe. Doch letztlich habe er sich entschlossen, dem Hauptstadtklub AS Rom als Berater treu zu bleiben. Ranieri war dort zuletzt als Interimstrainer eingesprungen.
Gattuso wurde 2006 Weltmeister
Weil mit Stefano Pioli ein zweiter Kandidat wohl eher in Florenz als beim italienischen Fußballverband anheuern dürfte, rückt ein Weltmeister von 2006 in den Vordergrund: Gennaro Gattuso. Sky Sport Italia berichtet, dass es bereits zu einem ersten Kontakt zwischen Gattuso und dem Verband gekommen sei.
Der frühere Milan-Profi kennt die "Squadra Azzurra": 2006 gewann er mit ihr den Weltmeistertitel. Und auch als Coach hat er sich einen Namen gemacht und 2020 mit der SSC Neapel den italienischen Pokal geholt. Weitere Trainerstationen – etwa bei AC Mailand, FC Valencia, Olympique Marseille und Hajduk Split – blieben hingegen ohne nennenswerten Erfolg.
Zweifel an der WM-Qualifikation
Italien droht das nächste sportliche Debakel. Nach dem Verpassen der vergangenen beiden Weltmeisterschaften ist die Teilnahme am kommenden Weltturnier in den USA, Kanada und Mexiko ebenfalls in Gefahr. Beim jüngsten Qualifikationsspiel gegen Außenseiter Moldau reichte es nur zu einem glanzlosen 2:0. In der Gruppe liegt Norwegen deutlich vorne.
Nach einem 0:3 gegen Norwegen vor zwei Tagen gab der Verband die Trennung von Nationaltrainer Luciano Spalletti bekannt. Weil neben Ranieri und Pioli auch andere prominente Übungsleiter wie Carlo Ancelotti (Brasilien), Antonio Conte (SSC Neapel) und Massimiliano Allegri (AC Mailand) vertraglich gebunden sind, richtet sich der Fokus des Verbands nun auf frühere Nationalspieler.
Neben Gattuso werden in italienischen Medien auch Fabio Cannavaro (zuletzt bei Dinamo Zagreb) und Daniele De Rossi (zuletzt AS Rom) als Optionen gehandelt.
- gianlucadimarzio.com: Italia, primi contatti tra Gattuso e la FIGC: il dialogo è aperto (Italienisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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