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Deutsche Nationalmannschaft: Wie lange fällt Manuel Neuer aus?


Manuel Neuer und das DFB-Tor
Die Entscheidung scheint bereits gefallen zu sein


Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 4 Min.
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Manuel Neuer: Der Torhüter hofft darauf, bei der Heim-EM die Nummer eins zu sein.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer: Der Torhüter hofft darauf, bei der Heim-EM die Nummer eins zu sein. (Quelle: IMAGO/Moritz Mueller)

In vier Wochen steht die deutsche Nationalmannschaft erstmals seit der WM wieder auf dem Rasen. Manuel Neuer wird nicht dabei sein. Doch wie lange?

Die Zeit der Ruhe ist für Hansi Flick bald vorbei. Nach mehreren Wochen im Dauerfokus der WM, einem enttäuschenden Aus in der Vorrunde und anschließender Diskussionen um seine eigene Zukunft ist der Name des Bundestrainers zuletzt nur selten in den Schlagzeilen zu lesen gewesen. Doch spätestens in zweieinhalb Wochen schaut ganz Fußball-Deutschland auf Flick.

Am 17. März will der Bundestrainer seinen ersten Kader seit der WM nominieren, für die Testspiele gegen Peru (in Mainz) und Belgien (in Köln). "Für uns kommt es jetzt darauf an, einige Dinge auszuprobieren, dabei werden wir mutige und auch überraschende Entscheidungen treffen", hatte er angekündigt.

Die Chance für ter Stegen

Manuel Neuer wird wegen seiner Verletzung fehlen, das ist keine Überraschung. Der 36-Jährige zog sich kurz nach der WM einen Unterschenkelbruch zu, seine Saison ist gelaufen. Für das Tor muss Flick in seinem Kader also umdenken. Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona wird wahrscheinlich Neuers Position einnehmen. Und die will er nicht mehr abgeben, wie er jüngst im Gespräch mit dem "Kicker" erklärte: "Natürlich ist es mein Anspruch, die Nummer eins zu sein: bei Barça, aber auch in der Nationalmannschaft."

Aber wie gut stehen seine Chancen oder die von anderen, Neuer tatsächlich dauerhaft zu ersetzen?

Jahrelang saß ter Stegen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf der Bank, während Neuer in den wichtigen Spielen im Tor stand. Zusammen mit Barça gewann ter Stegen das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal. Unter Bundestrainer Joachim Löw blieb ihm trotzdem nur die Rolle als Ersatzmann. Seit elf Jahren ist ter Stegen nun Nationalspieler. Trotzdem hat er nur 30 Länderspiele auf dem Konto. Ende März wird die Zahl wohl steigen.

Auch im Juni, wenn die nächsten Länderspiele anstehen, könnte Neuer noch fehlen. Zumindest rechnet der FC Bayern nicht mehr mit einer Rückkehr des Kapitäns in dieser Saison. Das ist die Chance für ter Stegen, seinen Anspruch zu betonen und Neuer unter Druck zu setzen.

Das enge Verhältnis zwischen Flick und Neuer

Denn noch hat der Weltmeister von 2014 wohl die Nase vorn. Neuer und Flick pflegen seit gemeinsamen Tagen in München ein enges Vertrauensverhältnis. Zusammen gewannen sie mit dem FC Bayern viele Titel. Neuer war dabei stets Flicks Kapitän. Zudem beförderte der damalige Bayern-Coach Neuers engsten Vertrauen, Torwarttrainer Toni Tapalovic, zum Assistenten.

Auch nach der gemeinsamen Zeit in München tauschten sich beide regelmäßig aus. Das Verhältnis blieb beim DFB eng. Im vergangenen Jahr schrieb Neuer einen Beitrag in Flicks Buch: "Er (Hansi Flick, Anm. d. Red.) weiß von mir zum Beispiel, dass ich an sich nicht der Emotionalste bin, und kann entsprechend an meinen Blicken und meiner Mimik erkennen, wenn einmal etwas nicht so ganz stimmt."

Flick ließ in der Nationalelf keinen Zweifel daran aufkommen, dass Neuer seine Nummer eins ist. Im Dezember, kurz nach Neuers folgenschwerem Sturz beim Skitouren, nahm Flick ebenfalls den Kontakt zum DFB-Kapitän auf, das sagte zumindest Neuer der "Süddeutschen Zeitung: "Hansi hat sich gemeldet, wir sind im Austausch. Er geht ganz klar davon aus, dass ich zurückkehre, und dafür werde ich auch alles tun."

Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg empfahl Flick in seiner t-online-Kolumne nach dem WM-Aus jedoch, auch über Alternativen nachzudenken: "Flick muss überlegen, ob eventuell auch eine Veränderung im Tor angebracht wäre. Bei dem ein oder anderen Gegentreffer sah Neuer nicht glücklich aus, das hat jeder gesehen."

Der Bundestrainer selbst sah das offenbar anders. Einem Bericht von "Sport1" aus dem Dezember zufolge plant Flick nicht, für die EM 2024 einen Wechsel im Tor vorzunehmen. Auch zu Zeiten mit Joachim Löw an der Seitenlinie ging man beim DFB nach t-online-Informationen davon aus, dass ter Stegen erst bei der WM 2026 die besten Chancen auf den Stammplatz im Tor haben wird.

Neuer denkt nicht an Rücktritt

Ex-Torhüter Toni Schumacher hatte Neuer im Januar im Gespräch mit dem "Münchner Merkur" und der "tz" einen Rücktritt empfohlen: "Aufgrund der Belastung würde ich an seiner Stelle auf die Nationalmannschaft verzichten und mich voll auf Bayern konzentrieren", sagte er.

Neuer selbst sieht das anders. Bereits wenige Minuten nach dem deutschen WM-Aus in Katar machte er in der Mixed Zone klar, dass er aus der Nationalmannschaft nicht zurücktreten wolle: "Soweit ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschließen."

Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" rund zwei Monate später untermauerte er diese Einstellung: "Wenn ich nicht performe, werde ich den Posten räumen. Aber rechnen Sie nicht damit!"

Flick will, Neuer will. Ter Stegens Chancen, aber auch die anderer Torwart-Kandidaten stehen daher nicht allzu gut. Es scheint, als sei die Entscheidung im DFB-Tor bereits gefallen. Zumindest gibt es keine Tendenzen, dass es bei der Heim-EM 2024 zu einer Überraschung kommt. Während Flick andere Mannschaftsteile womöglich kräftig durchwirbeln wird, bleibt im Tor zunächst alles beim Alten.

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