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Doppelte Premiere beim DFB: Was, wenn es tatsächlich klappt?


Doppelte Premiere beim DFB
Nicht mehr wegzudenken

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

16.10.2023Lesedauer: 4 Min.
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Jubel beim deutschen Team: Deutschland gewann verdient gegen die USA.Vergrößern des Bildes
Jubel beim deutschen Team: Deutschland gewann verdient gegen die USA. (Quelle: IMAGO/Matthias Koch)

Julian Nagelsmann durfte sich über ein gelungenes Debüt freuen. Dabei nahmen zwei deutsche Hoffnungsträger eine wichtige Rolle ein.

Als Deutschland am Samstag die USA bezwang, war es nicht nur eine geglückte Premiere für den neuen Cheftrainer Julian Nagelsmann. Es standen auch erstmals zwei Spieler gemeinsam in der deutschen Startelf, die man als die Hoffnungsträger des deutschen Fußballs bezeichnen kann.

Jamal Musiala vom FC Bayern und Florian Wirtz von Bayer Leverkusen durften beide von Anfang an starten. Während das Durchschnittsalter des DFB-Kaders mit 28,54 Jahren an der 30 kratzt, gehören die beiden Offensivspieler zu den jungen Talenten im Team. Die zwei Ausnahmekönner sind zwar erst 20 Jahre alt, spielen aber in ihren Vereinen und bei der Nationalelf zentrale Rollen.

Wie wichtig Musiala für seinen Klub ist, unterstrich er insbesondere beim vergangenen Bundesliga-Saisonfinale im Mai gegen den 1. FC Köln. Wenige Minuten vor Abpfiff erzielte er mit einer atemberaubenden Einzelaktion das 2:1 für sein Team – es war das Tor zur elften Meisterschaft in Folge für die Bayern.

Wirtz verpasst Kaderplatz

Auch im Trikot der Nationalelf konnte Musiala von sich reden machen. Bei der WM in Katar gehörte er zu den wenigen Lichtblicken im deutschen Team, auch wenn er bei der Chancenverwertung – wie die gesamte deutsche Mannschaft – Schwächen zeigte.

Wirtz hatte es dagegen knapp nicht in den Kader von Hansi Flick geschafft. Der Leverkusener hatte sich im März 2022 das Kreuzband gerissen und wurde nicht rechtzeitig fit. Zuvor hatte er bei Bayer zu den herausragenden Akteuren gehört. "Seine Leistungen im Aufbautraining sind hervorragend, da bekommen wir positives Feedback. Flo hat sehr viel Qualität, ist ein unheimlich guter Spieler zwischen den Linien und kann einen gefährlichen Pass spielen (...)", hatte Flicks Co-Trainer Danny Röhl vor der WM im t-online-Interview preisgegeben.

Wie sehr Wirtz auch seiner Vereinsmannschaft gefehlt hatte, offenbarte sich dann im Frühjahr 2023 nach seiner Rückkehr auf den Platz. Mit Wirtz und dem neuen Trainer Xabi Alonso fand der Werksklub zu alter Stärke in der Liga zurück, erreichte in der Europa League das Halbfinale.

Jene von Röhl angesprochene Qualität zwischen den Linien soll Wirtz nun auch verstärkt im Nationalteam unter Beweis stellen. Gemeinsam mit dem dribbelstarken Musiala sowie dem formstarken Sané kann Deutschland immense Torgefahr ausstrahlen. Bereits gegen die USA deutete sich an, welchen Input die Jungstars liefern können.

Nagelsmann ließ im 4-2-2-2-System spielen, Stürmer Niclas Füllkrug komplettierte die deutsche Offensivreihe. Dabei mimte er nicht nur einen klassischen Neuner, der seinen Mitspielern als Wandspieler diente, sondern wich auch immer auf die Flügel aus und schaffte so Räume für seine Mitspieler.

Das Trio bestehend aus Sané, Wirtz und Musiala zeigte sich zudem sehr beweglich, wechselte immer wieder die Positionen und sorgte so für Unordnung beim Gegner. In der elften Minute legte so beispielsweise der quirlige Wirtz aus der Zentrale beinahe die deutsche Führung auf, Pascal Groß scheiterte allerdings am Pfosten (11. Minute).

Wirtz und Musiala entscheidend beteiligt

Während Sané mit einer Einzelaktion das 1:1 bescherte, waren Wirtz und Musiala entscheidend an den Treffern zwei und drei des deutschen Teams beteiligt. Beim 2:1 von Füllkrug zogen sie die Abwehrkette der USA auseinander, sodass sich der nötige Raum für Stürmer Füllkrug ergab. Beim 3:1 war es eine konsequente Einzelaktion Musialas, an deren Ende der Münchner mit etwas Glück nur noch einzuschieben brauchte.

Das unter Flick häufig so behäbige Offensivspiel scheint unter Neu-Trainer Nagelsmann einen neuen Anstrich bekommen haben. Zumindest in der Partie gegen die USA setzte der 36-jährige Coach eben auf spritzige, kreative Techniker, die es vermochten, eine drohende Statik im letzten Drittel aufzulösen. Gepaart mit den Abschlussqualitäten von Torjäger Füllkrug eine Waffe, vor der sich andere Länder in Acht nehmen müssen.

Auch Musiala selbst gefiel es, mit seinem gleichaltrigen Partner gemeinsam in der Startelf gestanden zu haben. "Ich liebe es, mit Flo zu spielen. Wir haben eine gute Beziehung auf dem Platz, suchen uns beide und spielen guten Fußball (...). Mit Flo fühle ich mich immer wohl", so der gebürtige Stuttgarter nach Abpfiff.

Spiele

Trainer Nagelsmann zeigte sich angetan von der Leistung seiner Mannschaft – und der Art und Weise. "Wichtig war, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben, heute hat es gut ausgesehen. Wir haben ordentlichen und leidenschaftlichen Fußball gespielt. Die Basis ist für mich, dass sie Spaß haben", so Nagelsmann.

Für das kommende Duell mit Mexiko am Mittwoch (2 Uhr, im Liveticker bei t-online) kündigte Nagelsmann allerdings ein paar Veränderungen an. Möglicherweise könnten dann gestandene Spieler wie Kai Havertz oder Thomas Müller wieder in der Startelf stehen. Aber auch ein Einsatz von Neuling Chris Führich, der sein Potenzial gegen die USA kurz andeuten konnte, wäre denkbar.

Betrachtet man einzig die Leistung aus dem USA-Spiel, hätte der Bundestrainer wenig Grund zur Veränderung. Insbesondere Wirtz und Musiala empfahlen sich für weitere gemeinsame Auftritte. Das dürfte auch dem Bundestrainer nicht verborgen geblieben sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen bei RTL
  • Pressekonferenz von Julian Nagelsmann nach dem USA-Spiel
  • Spielerprofile von Jamal Musiala und Florian Wirtz bei transfermarkt.de
  • Aussagen von Jamal Musiala in der Mixed Zone nach dem Spiel
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