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Schänzer warnt vor einem neuen Wundermittel


Doping
Schänzer warnt vor einem neuen Wundermittel

Von dpa
Aktualisiert am 04.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau joggtVergrößern des BildesEine junge Frau joggt (Quelle: lzf/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Professor Wilhelm Schänzer hat vor einem neuen "Wundermittel" gewarnt, das bereits auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA steht und laut Forschern möglicherweise bei Olympia in Peking zum Einsatz kam.

"Es wurde von Forschern an Mäusen getestet und hat deren Laufleistung bis zu 44 Prozent erhöht", erklärte der Leiter des Instituts für Biochemie an der Kölner Sporthochschule bei einem Workshop der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA in Bonn.

Kalifornische Forscher stellen das Mittel vor

Die Forscher um Ronald Evans vom Salk Institute in La Jolla/Kalifornien stellten die neue Droge in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Cell" vor. Angesichts des Missbrauchsrisikos durch Athleten, die um jeden Preis gewinnen wollten, hätten sie mit der WADA Kontakt aufgenommen. Man arbeite derzeit an einem Test, der bald zur Verfügung stehen solle. Damit ließe sich noch im Nachhinein nachweisen, ob Olympia-Teilnehmer die Substanzen verwendet hätten.

Extrem teures Mittel

Das Gendopingmittel, das aus unsportlichen Nagern offenbar "Mucki-Mäuse" macht, wurde nach bisherigen Erkenntnissen noch nicht an Menschen getestet und soll laut Schänzer "extrem teuer" sein. Neben AICAR (Aminoimidazol-Carboxamid-Ribonukleosid) fanden Forscher noch ein weiteres Präparat namens GW1516, das reales Training dramatisch verstärken soll: Um bis zu 70 Prozent mehr Leistung als unbehandelte Mäuse zeigten mit GW1516 gefütterte Tiere auf dem Laufband.

Auswirkungen auf Herz und Lunge

Die Forscher um Evans glauben, AICAR lasse die Muskeln "denken, sie hätten täglich trainiert". Mit einer Pille ließen sich dieselben Effekte erzielen wie mit Konditionstraining. Die Substanzen vermehrten mit der Zahl der Mitochondrien die Kraftwerke in den Zellen und beeinflussten die Fettverbrennung sowie die Nährstoffzufuhr über die Blutgefäße. Evans warnte zugleich vor noch unerforschten Nebenwirkungen - die Forscher hätten nur die Wirkung auf die Muskulatur untersucht. Es sei wahrscheinlich, dass AICAR und GW1516 auch Auswirkungen auf Herz und Lunge hätten.

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