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F1-Geschichte: Michael Schumacher als Meister des Chaos'


Formel-1-Geschichte
Schumacher als Meister des Chaos'

Von t-online
Aktualisiert am 26.03.2014Lesedauer: 4 Min.
Michael Schumacher (li.) muss sich beim Boxenstopp hinten anstellen.Vergrößern des BildesMichael Schumacher (li.) muss sich beim Boxenstopp hinten anstellen. (Quelle: dpa-bilder)
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Mit dem Großen Preis von Malaysia wird das zweite Rennen der Formel-1-Saison mit Hochspannung erwartet. Die Hitze stellt die Teams vor eine besondere Herausforderung. Dazu können unvorhersehbare Monsun-Regengüsse Boliden sowie Fahrer an ihre Grenzen bringen. So wie 2001, als Ferrari auf pitschnasser Piste eine taktische Meisterleistung zeigte und Michael Schumacher und Rubens Barrichello das Feld von hinten aufrollten.

Zum Malaysia-GP 2014 (Sonntag, ab 9.45 Uhr im T-Online.de Live-Ticker) präsentiert T-Online.de wieder eine Anekdote aus der langen Historie der Königsklasse.

Bereits vor dem Start wird es turbulent

Wir schreiben den 18. März 2001. Das Rennen auf dem Sepang International Circuit ist auch in jenem Jahr das zweite des Jahres. Schumacher hatte den Australien-GP zuvor gewonnen und somit die Führung in der WM-Wertung übernommen. David Coulthard im McLaren liegt mit vier Zählern Rückstand auf Rang zwei. Im Qualifying in Malaysia hatte sich Schumacher die Pole Position gesichert und Teamkollege Barrichello mit Platz zwei eine erste Startreihe in Rot perfekt gemacht.

Bereits vor dem Rennbeginn überschlagen sich die Ereignisse. Schumacher rutscht mit seinem Ferrari beim Warm Up von der Piste und muss das Rennen im T-Car in Angriff nehmen.

Michael zieht weg, Ralf fällt zurück

Nach der Aufwärmrunde fährt Giancarlo Fisichella auf die falsche Position in der Aufstellung und verursacht so einen Startabbruch. Eine erneute Aufwärmrunde wird durchgeführt. Juan Pablo Montoyas BMW-Williams fährt jedoch nicht mehr los. Der Kolumbianer springt aus dem Cockpit und hetzt zu seinem Ersatzauto. Gerade noch rechtzeitig erreicht er das T-Car, so dass er aus der Boxengasse starten darf.

Zu diesem Zeitpunkt ist es über der Strecke trocken, aber stark bewölkt. Als die Ampeln auf Grün springen, kommt Schumacher sehr gut weg und behauptet die Führung. Barrichello leistet Schützenhilfe und blockiert Jarno Trulli und Ralf Schumacher. Ralf und der Brasilianer berühren sich in der ersten Kurve. Während Barrichello ohne Zeitverlust weiterfahren kann, dreht sich der Williams des Deutschen und steht verkehrt herum auf der Strecke, als der Rest des Feldes heranrauscht. Glücklicherweise kommt es zu keinem weiteren Crash, Ralf aber fällt zurück.

Ferraris fliegen synchron ab

Nach der Startphase liegt Schumacher vor Barrichello und Trulli. Coulthard, Heinz-Harald Frentzen, Jos Verstappen und Jaques Villeneuve verfolgen das Top Trio. Der Franzose Olivier Panis fällt früh aus. Sein BAR hinterlässt dabei eine Ölspur auf der Strecke. Als die beiden Ferraris angerauscht kommen, wird ihnen diese zum Verhängnis. Im Gleichflug rutschen Schumacher und Barrichello von der Piste und können einen Einschlag gerade noch verhindern.

Zeit kosten die Ausritte natürlich trotzdem, Barrichello fällt auf Rang drei zurück. Schumacher erwischt es noch schlimmer. Er kommt erst auf Position sieben wieder auf die Strecke. Die Führung übernimmt Trulli. Zur gleichen Zeit beginnt es zu regnen.

Heftiger Regenschauer sorgt für Chaos

Der Guss ist heftig. Mit Trockenreifen sind die Boliden nicht mehr zu kontrollieren. Reihenweise drehen sie sich von der Strecke. Die Rennleitung muss eingreifen und schickt das Safety Car auf die von Monsunregen überflutete Piste. Alle Teams holen ihre Autos zum Reifenwechsel an die Box. Einige schaffen es aber nicht mehr zurück, weil sie ihren Wagen nicht mehr steuern können und zerlegen.

Coulthard und Mika Hakkinen jedoch finden den Weg an die Box. McLaren setzt bei ihnen auf Full-Wet-Regenreifen. Ferrari geht mehr Risiko ein und entscheidet sich für Intermediate-Walzen.

Intermediates zahlen sich aus

In der Box verlieren Schumacher und Barrichello noch einmal wertvolle Zeit, weil die Reifen nicht parat liegen und beide gleichzeitig in die Box kommen. Schumacher muss sich anstellen und warten, bis sein Teamkollege abgefertigt ist. Anstelle von acht Sekunden verbringen die Roten über eine Minute beim Reifenwechsel. Mit viel Mühe können die Ferraris auf der für ihre Reifen noch viel zu nassen Piste zum Feld aufschließen. Sie liegen auf den Plätzen zehn und elf.

Als der Regen nachlässt, wird das Rennen wieder freigeben. Daraufhin pflügen Schumacher und Barrichello durch das Feld und profitieren bei abtrocknendem Asphalt mehr und mehr von ihren Intermediate-Reifen.

Spektakel in 15 Runden

Schumacher kommt besser zurecht als sein Teamkollege. Der Regengott schließt auf Barrichello auf und attackiert ihn. Der Brasilianer lässt den Weltmeister aber nicht freiwillig vorbei, dennoch zieht er den Kürzeren. Wenig später überholt Schumacher auch Hakkinen und Verstappen auf den Plätzen zwei und drei.

Nun befindet sich nur noch Coulthard vor dem Deutschen. Aber auch der Brite kann ihn nicht aufhalten und muss Schumacher wieder die Führung überlassen. Zu diesem Zeitpunkt sind gerade einmal 15 Runden gefahren.

Schumacher enteilt allen

Wenig später muss Coulthard auch den zweiten Ferrari vorbeiziehen lassen. Der Himmel wird unterdessen immer heller. Viele Boliden kommen erneut in die Box, um wieder auf Trockenreifen zu wechseln.

Schumacher aber bleibt draußen und ist nun nicht mehr zu stoppen. Er nimmt seinem Teamkollegen auf Rang zwei drei Sekunden pro Runde ab und hat bald mehr als eine Minute Vorsprung. Das reicht, um auch nach seinem finalen Boxenstopp die Führung zu behaupten und den Sieg nach Hause zu fahren. Barrichello komplettiert mit Platz zwei ein perfektes Ergebnis für die Scuderia. Coulthard rettet die McLaren-Ehre mit dem dritten Rang.

Geschichte aber schreibt Michael Schumacher, der an diesem 18. März in Sepang eine Demonstration seines Könnens abliefert.

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