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Ricciardo gewinnt Spektakel in Kanada


Wahnsinns-Grand-Prix
Ricciardo gewinnt Spektakel in Kanada

t-online, rut

Aktualisiert am 08.06.2014Lesedauer: 4 Min.
Sebastian Vettel (re.) gratuliert seinem Red-Bull Kollegen Daniel Ricciardo.Vergrößern des BildesSebastian Vettel (re.) gratuliert seinem Red-Bull Kollegen Daniel Ricciardo. (Quelle: Reuters-bilder)
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Unfassbar - anders lässt sich der Große Preis von Kanada nicht beschreiben. Kein Silberpfeil, sondern Daniel Ricciardo im Red Bull gewinnt das siebte Rennen der Saison. Für den Australier ist es der erste Sieg seiner Formel-1-Karriere. "Ich bin immer noch geschockt", sagte Ricciardo bei der Siegerehrung. "Das ist irre." Nico Rosberg wurde nach reichlich Problemen noch Zweiter, Sebastian Vettel komplettierte das Podium auf Rang drei und gratulierte hochprofessionell. "Herzlichen Glückwunsch an ihn", sagte er in Richtung Ricciardo. "Wir hatten ein gutes Comeback, aber es liegt nach wie vor noch viel Arbeit vor uns."

Der Grand Prix begann mit einem spektakulären Crash und endete mit einem. Zudem präsentierten die Fahrer den Zuschauern jede Menge Überholmanöver. Nico Hülkenberg wurde Fünfter, Fernando Alonso Sechster, Adrian Sutil erreichte den 13. Rang. Lewis Hamilton schied nach einem Bremsschaden aus.

Vettel zieht an Hamilton vorbei, Bianchi schlägt ein

Als die Startampeln erloschen, beschleunigten beide Silberpfeile Nase an Nase auf die erste Kurve zu. Rosberg war auf der Innenseite und Hamilton musste nachgeben, um eine Berührung zu vermeiden. Das war die Chance für Vettel und er zog am Briten vorbei auf den zweiten Platz..

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Noch in der gleichen Runde kam Max Chilton in einer Kurve ins Schlingern und räumte dadurch den neben ihm fahrenden Teamkollegen Jules Bianchi ab. Ein Hinterrad des Marussias riss ab, Teile flogen durch die Luft. Dann schlug Bianchi in die Wand ein. Das Safety Car musste auf die Strecke kommen, bis die Trümmer und ausgelaufenes Öl entfernt worden waren.

Vettel hängt hinter Hülkenberg fest

Beim Restart machte Hamilton Druck auf Vettel, aber der Weltmeister verteidigte den zweiten Platz zunächst. Eine Runde später jedoch musste Vettel den Silberpfeil vorbeiziehen lassen.

Da die ersten Zehn mit den supersoften Reifen losgefahren waren, mussten sie früh zum Boxenstopp. Vettel fiel dadurch hinter Hülkenberg zurück, der mit der härteren Reifen-Mischung unterwegs war. Aufgrund des schwächeren Motors tat sich Vettel beim Überholen schwer. Bis zur 42. von 70 Runden hing er hinter seinem Landsmann fest.

Rosberg verhindert Crash gerade so

Vor Hülkenberg fuhr Force-India-Kollege Sergio Perez mit den supersoften Reifen. Dass er damit 30 Runden draußen bleiben konnte, kam überraschend. Davon profitierte er und blieb auch nach dem nächsten Stopp des Trios vorn. Still und heimlich hatte sich auch Ricciardo wieder vor Vettel geschoben.

Rosbergs Rennen wäre nach seinem Stopp beinahe beendet gewesen. Er kam auf der Ölspur vom Bianchi-Crash ins Schlingern, konnte seinen Mercedes aber gerade noch abfangen.

Beide Silberpfeile verlieren gleichzeitig Leistung

Nach 25 Runden hatte Hamilton Rosbergs Vorsprung aufgeholt. In der Kurve vor Start und Ziel verbremste sich der unter Druck geratene Deutsche und musste den Notausgang nehmen. Illegaler Vorteil oder nicht fragten sich alle. Die Rennleitung untersuchte den Vorteil, sprach Rosberg aber frei.

Bei Rennhälfte wurde es kurios. Über Funk meldete der Mercedes-Kommandostand, dass beide Silberpfeile Leistung verlieren würden. Die Rundenzeiten waren plötzlich langsamer als die von Ferrari. Massa im Williams fuhr sogar drei Sekunden pro Umlauf schneller.

Hamilton scheidet nach Bremsschaden aus

Als Rosberg und Hamilton zum Reifenwechsel kamen, verloren sie die Führung an Felipe Massa. Hamilton kam zunächst sogar am Teamkollegen vorbei. Dann attackierten sich beide mehrere Male, es entwickelte sich ein packendes Duell. Der spektakuläre Kampf fand ein jähes Ende, als Hamilton durch einen Bremsschaden ausfiel.

Rosberg übernahm die Führung zwar nach einem Stopp von Massa erneut, aber der Mercedes war nach wie vor langsamer als die Konkurrenz. "Ich kann nicht sagen, was es war", sagte Rosberg hinterher. "Es war so komisch, dass wir beide gleichzeitig das Problem hatten. Ich habe alle Knöpfe gedrückt." Aber die volle Leistung sollte nicht zurückkehren. Die neue Reihenfolge hieß: Rosberg, Perez, Ricciardo, Vettel.

Hochspannung zum Rennende

In der Folge entwickelte sich ein seltsames Spiel. Rosberg fuhr im ersten Sektor der Runde sieben Zehntelsekunden schneller als seine Verfolger. Auf dem weiteren Stück wurde dieser Vorsprung wieder abgeknabbert. So blieb der Deutsche knapp vorn.

Als Massa acht Runden vor Schluss auf diese Gruppe aufschloss, fuhren die ersten fünf Autos innerhalb von zwei Sekunden Abstand. Das bedeutete Hochspannung.

Herzschlagfinale mit Crash

Massa attackierte Vettel hart. Ricciardo bekam vom Kommandostand die Ansage, Perez zu überholen. Das schaffte er dann auch fünf Umläufe vor Schluss.

Kurz vor der Zieldurchfahrt überholte der Australier auch Rosberg und fuhr zum ersten Sieg seiner Karriere. Rosberg war so mit sich selbst beschäftigt, dass er gar nicht bemerkte, wie knapp er am Sieg vorbeigefahren war. "Ich wusste gar nicht, dass ich bis kurz vor Schluss vorne war", sagte er. "Ich dachte, ich wäre Fünfter oder Sechster."

Vettel zog dann noch an Perez vorbei. Nur Sekunden später fuhr Massa auf Perez auf und beide crashten spektakulär in die Reifenstapel, blieben aber unverletzt. So ging der aufregendste Grand-Prix des Jahres unter Gelben Flaggen zu Ende. "What a race", meinte auch Interviewer Jean Alesi auf dem Podium.

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