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Bundesliga-Aufstieg soll für RB Leipzig nur der Anfang sein


"In drei Jahren deutsche Spitze"
Aufstieg soll für RB Leipzig nur der Anfang sein

Von t-online
Aktualisiert am 22.07.2015Lesedauer: 4 Min.
Ralf Rangnick (li.) gibt bei RB Leipzig die Richtung vor, Neuzugang Davie Selke soll für die nötigen Tore sorgen.Vergrößern des BildesRalf Rangnick (li.) gibt bei RB Leipzig die Richtung vor, Neuzugang Davie Selke soll für die nötigen Tore sorgen. (Quelle: Picture Point Leipzig/imago-images-bilder)
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Von Johann Schicklinski

RB Leipzig hat den anvisierten Aufstieg in die Bundesliga in der letzten Spielzeit deutlich verfehlt. Trotz des höchsten Etats sowie für Zweitliga-Verhältnisse riesigen Investitionen. Vor der am Freitag beginnenden Zweitligasaison haben die ambitionierten Sachsen deshalb erneut richtig tief in die Tasche gegriffen und personell nachgelegt.

Angesichts der Investitionen - Leipzig hat mit rund 16 Millionen Euro mehr ausgegeben als die anderen 17 Klubs zusammen – ist RB der absolute Topfavorit auf den Aufstieg. Unter anderem verpflichtete der Klub für acht Millionen Euro Bremens Sturm-Juwel Davie Selke und für rund 2,5 Millionen Euro Willi Orban, den bisherigen Kapitän des 1. FC Kaiserslautern.

Längst nicht die einzigen Neuzugänge, alleine vom Partnerklub RB Salzburg wechselten diverse hochkarätige Profis nach Leipzig. Rechnet man die im Vorjahr verpflichteten Spieler hinzu, die zunächst nach Salzburg ausgeliehen und nun zurückgeholt wurden, hat Leipzig sogar rund 23 Millionen Euro investiert. Gleichzeitig mussten bis jetzt 18 Spieler die Sachsen verlassen.

Fünfkampf im Sturm

Vor allem im Sturm sollen sich die Investitionen bezahlt machen. Die in der Vorsaison mit nur 39 Treffern schwächelnde Offensive wurde fast komplett neu bestückt: Neben dem Königstransfer Selke kamen Massimo Bruno, Nils Quaschner sowie Marcel Sabitzer (alle von Red Bull Salzburg). Zusammen mit dem dänischen Jung-Nationalspieler Yussuf Poulsen weist Leipzig einen Angriff auf, um den sie viele Bundesligisten beneiden dürften.

"Ich glaube, dass wir von der individuellen Qualität her eine bessere Mannschaft haben als im letzten Jahr", sagte Ralf Rangnick, der in Personalunion Trainer und Sportdirektor ist, bei der Saisoneröffnung. Seine Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass die hochveranlagten Individualisten möglichst schnell zu einer Einheit werden.

Auf Augenhöhe mit den Bayern und dem BVB

Der Aufstieg ist ganz klar ein "Muss" – auch wenn Rangnick kurz vor dem ersten Pflichtspiel noch tiefstapelt: "Den Aufstieg als Pflicht zu bezeichnen, wäre respektlos der Konkurrenz gegenüber.“ Wer den ehrgeizigen Schwaben kennt weiß, dass es in ihm ähnlich aussieht wie in Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Für den Österreicher ist der anvisierte Aufstieg lediglich eine Zwischenetappe.

Beide denken – wie alle im Klub – in mittel- bis langfristigen Dimensionen. Und orientieren sich an der absoluten Spitze. So macht der Getränke-Milliardär aus dem Fernziel Deutsche Meisterschaft keinen Hehl. "Irgendwann wird es so sein", hat der österreichische Unternehmer bereits mehrfach öffentlich zu Protokoll gegeben. Ziel sei es, sich auf Augenhöhe mit den Bayern oder Borussia Dortmund zu messen: "Wenn wir das nicht irgendwann einmal wollten, sollten wir den Fußball besser an den Nagel hängen."

Die Sportstadt Leipzig wurde vom Brause-Hersteller gezielt ausgewählt, schließlich lechzte der ganze Osten nach attraktivem Fußball. Der Plan ging auf – der Zuschauerzuspruch ist hoch und wächst weiter. Allen Anfeindungen von Fans anderer Klubs zum Trotz wird RB – zumindest in seiner Region - äußerst gut angenommen.

Hohe Personalfluktuation

RB investiert seit 2009 immer wieder ins Personal, im Kader herrscht seitdem eine ständige Fluktuation. Der Leitmaxime "Erfolg im Fußball ist planbar" wird alles untergeordnet, formschwache Spieler und dysfunktionale Teams gelten als nicht akzeptabel und somit austauschbar.

Dies führte dazu, dass verdiente Profis oder sogar Aufstiegshelden "entsorgt" wurden, wenn nach Meinung der Verantwortlichen bessere Alternativen verfügbar waren. Knapp 80 Spieler, drei Sportdirektoren und fünf Trainer hat das Projekt von 2009 bis heute verschlissen – wohlgemerkt nur für die erste Mannschaft. Bei den Neueinkäufen spielt der Preis nur eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend ist, ob das Anforderungsprofil passt: jung, schnell, technisch und taktisch perfekt ausgebildet und mit Steigerungspotenzial.

"State of the art" in Deutschland

Die Personalpolitik ist nur ein Baustein für den Erfolg von RB Leipzig. Es geht oft unter, dass der Klub in Infrastruktur und die Nachwuchsarbeit noch weit höhere Summen investiert hat. Insgesamt hat der Konzern rund 100 Millionen Euro ausgegeben, um einen bundesweiten Standard setzen. In diesem Sommer soll das 30 Millionen Euro teure und insgesamt 13.000 Quadratmeter große Nachwuchsleistungszentrum eröffnet werden. Ziel ist es, "State oft the art" in Deutschland zu sein und mit den Top-Jugendzentren der Welt mithalten zu können.

Nachwuchsarbeit trägt Früchte

Erfolge auf Nachwuchsebene haben sich durch gezielte Abwerbungen von Trainern und Spielern, aber auch durch selbst ausgebildete Talente längst eingestellt. Mittlerweile sind zahlreiche Jugend-Nationalspieler für RB Leipzig aktiv – so profitiert auch der deutsche Fußball.

Die Entwicklung ist auf allen Ebenen konsequent geplant und dem Ziel untergeordnet, dass eines Tages die Profi-Mannschaft hauptsächlich aus Eigengewächsen bestehen soll. Dazu soll immer wieder Qualität von außen zugeführt werden, allerdings nur punktuell, sprich absolute Topspieler.

Dass dieser Weg der richtige ist, daran hegt Guido Schäfer, der für die "Leipziger Volkszeitung" und den "kicker" über RB Leipzig schreibt, keinen Zweifel. Für den Journalisten ist Rangnick der entscheidende Mann, die Visionen mit Leben zu füllen. "Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, und RB Leipzig gehört zu den Topteams hierzulande", sagte Schäfer im Gespräch mit t-online.de. "Wegen Rangnick. Er ist der Vordenker und der Stratege des ganzen Vereins. Wenn er hier länger bleibt, gehört Leipzig in drei Jahren zur deutschen Spitze."

"Kein Wettlauf mit Söldnern"

Worte, die Red-Bull-Boss Mateschitz gerne hört. Der Unternehmer ist hochzufrieden mit dem Projekt und der Art und Weise, wie es umgesetzt wird. "Es geht nicht um einen Wettlauf, um mit möglichst vielen Söldnern möglichst erfolgreich zu sein. Sondern es geht um eine gesunde Entwicklung und gesundes Wachstum – mit möglichst vielen eigenen Spielern", hatte er einst den Weg vorgegeben. Die ersten Etappen hat RB Leipzig längst hinter sich gelassen – Bundesliga und Champions League lauten die nächsten Ziele.

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