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Ukrainischer Olympionik im Krieg: "Du verlierst alles, was du erreicht hast"


Ukrainischer Olympionike im Krieg
"Du verlierst alles"

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong

Aktualisiert am 04.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Vladyslav Heraskevych: Er ist seit 2014 Skeleton-Fahrer und setzt sich nun für sein Land, die Ukraine, im Krieg gegen Russland ein. skeVergrößern des Bildes
Vladyslav Heraskevych: Er ist seit 2014 Skeleton-Fahrer und setzt sich nun für sein Land, die Ukraine, im Krieg gegen Russland ein. (Quelle: dmuk-media/imago-images-bilder)

Noch vor wenigen Wochen war er bei den Winterspielen dabei. Nun ist der ukrainische Skeleton-Pilot Vladyslav Heraskevych in seiner Heimat. Aus dem Sportler wurde ein Bürger, der ums Überleben kämpft.

Er setzte bei den Olympischen Winterspielen in Peking ein Zeichen, als er nach dem dritten Lauf im Ziel ein selbstgebasteltes Schild mit der Aufschrift "No War in Ukraine" ("Kein Krieg in der Ukraine") in die TV-Kameras hielt. Nun ist der ukrainische Skeleton-Pilot Vladyslav Heraskevych zurück in seiner Heimat. Aus dem Sportler wurde ein Mensch, der ums Überleben kämpft – so wie viele Personen in dem Land, das durch die Invasion Russlands aktuell im Krieg ist.


"Ein schreckliches Gefühl", sagt er zu t-online. "Du verlierst alles, was du im Leben erreicht hast und kämpfst nur noch um das Leben deiner Liebsten und deines Landes."

"Ich kann wegen Überfüllung nicht dorthin"

Heraskevych ist erst 23 Jahre alt und in Kiew geboren. Er ist der erste Skeleton-Fahrer seines Landes, der es zu Olympia schaffte. Doch das ist aktuell nur Nebensache.

Heraskevych berichtet weiter: "Ich wollte in die Territorialverteidigung, aber ich kann wegen Überfüllung nicht dorthin. Außerdem habe ich keine Erfahrung in militärischen Angelegenheiten. Ich bin kein ausgebildeter Soldat, ich bin Profisportler. Deshalb kämpfe ich an der Sportfront."

Was das genau für ihn bedeutet, erklärt Heraskevych wie folgt: "Wir arbeiten daran, Russland und Belarus aus dem internationalen Sport zu entfernen, weil diese Länder Sportler in der Propaganda einsetzen."

"Brauchen eine Flugverbotszone"

Von den Paralympischen Spielen wurden russische und belarussische Sportler bereits ausgeschlossen. Zudem haben weitere Sportverbände weltweit reagiert und Sanktionen gegen Russland und Belarus verhängt.

Mit seiner Meinung steht der Athlet nicht allein da. Auch andere ukrainische Sportler setzen sich über die Sozialen Netzwerke ein und bitten um Hilfe für ihr Land. Der ukrainische Tennisspieler Sergiy Stakhovsky, der noch im Januar bei den Australian Open an den Start ging, zeigte sich auf Instagram bereits in Militäruniform und sicherer Schussweste. Zu t-online sagt er: "Ich bin hier, um mein Land zu bewahren. Etwas für kommende Generationen zu hinterlassen. Russische Truppen töten Zivilisten, schießen achtlos mit Mörsern auf Wohnhäuser. Es ist hart, aber es wird noch härter."

Am Freitag hat zudem Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock Russland gezielte Angriffe gegen die ukrainische Zivilbevölkerung vorgeworfen. "Man sieht deutlich, dass dieser Angriffskrieg Putins darauf abzielt, mit brutalster Härte jetzt auch gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen", sagte sie in Brüssel.

Daher hört auch für den Skeleton-Pilot der Überlebenskampf an der "Sportfront" nicht auf. Heraskevych: "Wir bitten um Dinge, die für das Land notwendig sind. Wir brauchen jetzt eine Flugverbotszone über der Ukraine, denn wenn russische Terroristen Zivilisten bombardieren, wird die Flugverbotszone Tausende Leben retten."

Verwendete Quellen
  • Eigener Kontakt zu Vladyslav Heraskevych
  • Eigener Kontakt zu Sergiy Stakhovsky
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