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ESC 2013: Betrug durch Stimmenkauf? Aserbaidschan unter Verdacht


Eurovision Song Contest
Stimmenkauf beim ESC? So soll betrogen worden sein

t-online, LS

Aktualisiert am 23.05.2013Lesedauer: 2 Min.
Farid Mammadov aus Aserbaidschan kam in Malmö auf Rang zwei. Zu Unrecht?Vergrößern des BildesFarid Mammadov aus Aserbaidschan kam in Malmö auf Rang zwei. Zu Unrecht? (Quelle: dpa)
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Wurde bei der Abstimmung zum Eurovision Song Contest in Malmö im großen Stil betrogen? Im Internet ist ein Video aufgetaucht, dass dies beweisen soll. Sollte es sich als echt entpuppen, wäre der Skandal perfekt. Im Fokus der Verdächtigungen stehen sogenannte Anwerber aus Aserbaidschan. Jenem Land, dass seit seiner ersten ESC-Teilnahme im Jahr 2008 immer unter den besten Zehn landete, vor zwei Jahren gewann und in Malmö mit Farid Mammadov und der Ballade "Hold Me" auf Rang zwei kam.

Das Video, das von Journalisten des litauischen Nachrichtenportals "15min.lt" heimlich gedreht wurde, soll belegen, wie ein aserbaidschanisches "Unterstützer-Team" versucht, die als Studenten getarnten Journalisten zu kaufen. Ihnen wird Geld dafür geboten, dass sie sich mit bis zu fünf Handys - jeweils mit eigener Sim-Karte - ausstatten lassen, um dann bis zu 20 mal für Aserbaidschan abzustimmen. Denn so viele Votings sind pro Telefonnummer erlaubt.

Kleinere Länder, leichteres Spiel

Mehrere Gruppen von fünf bis zehn Personen seien auf diese Art in einem Dutzend Länder aktiv gewesen. Dieses Vorgehen soll vor allem in kleineren Staaten geschehen sein, in denen wegen der geringeren Zahl der eingehenden Anrufe die Manipulationen leichter möglich ist. In dem Video erklärt ein Mann namens "Sergej" auf Russisch, dass alle Länder, die gewinnen wollen, das so machen. Die Echtheit des Videos ist dennoch unklar.

Auffällig ist aber, dass Aserbaidschan die Höchstpunktzahl vor allem aus kleineren Staaten wie Litauen, Malta, Montenegro, Georgien oder Ungarn erhielt. Dabei darf man jedoch nicht außer Acht lassen, dass das Zuschauervotum nur zur Hälfte zählt. Auch die Juroren hätten also ihren Beitrag zu den zwölf Punkten leisten müssen. Eine genauere Analyse lässt sich daher erst vornehmen, wenn die Europäische Rundfunkunion (EBU) alle Jurystimmen veröffentlicht.

Aserbaidschan nicht zum ersten Mal betroffen

Manipulationsvorwürfe beim Grand Prix sind aber nicht neu. Und Aserbaidschan wurde schon 2012 der Schummelei verdächtigt. In dem Land geht man dem an höchster Stelle nach. Präsident Ilham Alijew ordnete an, die Stimmen neu auszuzählen, weil Aserbaidschan null Punkte an Russland vergab, während Russland Aserbaidschan mit zwölf Punkten bedachte.

Beim Televoting habe die russische Sängerin Dina Garipowa ("What If") auf Platz zwei gelegen und auch die Jurys sahen Russland weit vorne. Dass es dennoch keine Punkte gab, soll laut Baku an der Firma "Digame mobil" aus Köln liegen, die für das Zählen und Zusammenführen der Stimmen verantwortlich ist.

EBU prüft den Fall

Der ESC-Generaldirektor Jon Ola Sand gab mittlerweile folgende Stellungnahme ab: "Wir prüfen diesen Fall. Aber wir möchten betonen, dass die Beweggründe dieser Einzelpersonen noch nicht geklärt sind und keine Verbindungen zwischen den Personen in dem Video und der aserbaidschanischen Delegation, dem aserbaidschanischen Künstler oder dem aserbaidschanischen EBU-Mitglied Ictimai TV nachgewiesen wurden."

An der Reihenfolge des ESC in Malmö wird aber selbst eine Neuauszählung der Stimmen wohl nichts ändern: Dazu sind die Abstände zwischen dem Sieger Dänemark, dem zweiten Aserbaidschan und dem fünften Russland zu groß.

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