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Tichon Dsjadko von Doschd: Chefredakteur von unabhängigem TV-Sender flieht aus Russland


"Sicherheit ist in Gefahr"
Chefredakteur von unabhängigem TV-Sender flieht aus Russland

Von dpa, t-online
02.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Tichon Dsjadko: Der Journalist hat Russland verlassen.Vergrößern des BildesTichon Dsjadko: Der Journalist hat Russland verlassen. (Quelle: IMAGO / ITAR-TASS)
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Angesichts des harten Vorgehens der russischen Behörden gegen den unabhängigen Sender Doschd hat Chefredakteur Tichon Dsjadko das Land verlassen. Weitere Journalisten schlossen sich ihm an.

Der Druck auf unabhängige Medien ist in Russland seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine noch einmal gestiegen. Die Behörden haben Journalisten verboten, Begriffe wie "Angriff" oder "Invasion" zu verwenden. Moskau bezeichnet den Krieg im Nachbarland offiziell als "Spezial-Militäroperation".

Die Generalstaatsanwaltschaft hatte auch den unabhängigen Online-Sender Doschd beschuldigt, Falschnachrichten über die Situation in der Ukraine zu verbreiten und zum Extremismus aufzurufen. Die Seiten in russischen sozialen Netzwerken wurden gesperrt, ebenso die des kritischen Senders Echo Moskwy.

"Wir werden unsere Arbeit fortsetzen"

Nach zahlreichen Drohungen hat der Chefredakteur des Senders, Tichon Dsjadko, nun das Land verlassen. Auch weitere führende Redaktionsmitglieder hätten diese Entscheidung getroffen, teilte der Journalist am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. "Nach der illegitimen Blockierung der Internetseite von Doschd, des Doschd-Accounts in einer Reihe sozialer Netzwerke und Drohungen gegen einige Mitarbeiter ist augenscheinlich, dass die persönliche Sicherheit von einigen von uns in Gefahr ist", schrieb Dsjadko.

Er kündigte an, Doschd werde gegen die Entscheidung Berufung einlegen und betonte: "Wir werden unsere Arbeit fortsetzen, teilweise aus der Ferne." Doschd-Chefin Natalia Sindejewa betonte, der Sender werde weiter berichten. "Wir arbeiten von Moskau aus, in Moskau, solange wir im rechtlichen Bereich arbeiten können. Und wir haben nicht vor, aus irgendeinem anderen Land zu senden", sagte Sindejewa der Staatsagentur Tass zufolge.

Die Zensur in Russland zieht ihre Kreise: Nach Twitter wurde auch YouTube eingeschränkt und soll in den kommenden Tagen ganz blockiert werden. Am Mittwoch forderte die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor außerdem die Online-Enzyklopädie Wikipedia auf, "ungenaue Informationen" zum Konflikt in der Ukraine zu entfernen, "die darauf abzielen, russische Benutzer falsch zu informieren". Ansonsten drohe eine Geldstrafe von bis zu vier Millionen Rubel (umgerechnet etwa 31.860 Euro).

Verwendete Quellen
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