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Bettina Böttinger kritisiert Bundesregierung und Alice Weidel


"Was queere Politik anbelangt"
Moderatorin Bettina Böttinger kritisiert Bundesregierung

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 11.06.2025 - 07:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Bettina Böttinger: Sie moderierte 17 Jahre lang die WDR-Talkshow "Kölner Treff".Vergrößern des Bildes
Bettina Böttinger: Sie moderierte 17 Jahre lang die WDR-Talkshow "Kölner Treff". (Quelle: IMAGO/Willy C. Randerath)
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Die ehemalige Talkshow-Moderatorin spricht über ihre Perspektive als queere Frau. Dabei macht Bettina Böttinger deutlich, was sie an einigen Politikern stört.

Sie gehört zu den bekanntesten TV-Talkern Deutschlands. In den Achtzigern begann Bettina Böttinger ihre Karriere beim WDR, führte zuletzt bis 2023 durch die Sendung "Kölner Treff". In den Gesprächen mit ihren insgesamt mehr als 5.000 Gästen gab es kaum ein Thema, das sie scheute. Auch nach ihrer Fernsehkarriere teilt die 68-Jährige ihre Meinung öffentlich mit.

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In einem Interview mit dem "Stern" hat Böttinger jetzt über ihre Perspektive als queere Frau, AfD-Chefin Alice Weidel und die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) gesprochen.

"Alice Weidel lebt eine Lüge"

Die mit einer Frau liierte Weidel halte sie für einen geschickten Schachzug der Partei. "Die AfD braucht Protagonistinnen wie sie, weil sie so durchsetzungsstark ist und gut ankommt in der Öffentlichkeit", sagte Böttinger. "Und doch lebt Alice Weidel eine Lüge, weil sie sich vormacht, dass sie in ihrer Partei und bei den Wählern vorbehaltlos akzeptiert wird."

Weidel widerspreche "dem Fünfzigerjahre-Tradwife-Ideal der heterosexuellen Gattin und Hausfrau", meint die 68-Jährige. "Das ist geschickt: Die AfD bedient zwei Frauenbilder – beide macht sie vermittelbar."

Sie finde es ohnehin "erstaunlich", sagte Böttinger, "dass die Frauen, die in Europa die Rechte verkörpern, alle nicht das Leben führen, das ihre Parteien für Frauen vorsehen". Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni "hat ein uneheliches Kind und ihren Mann rausgeworfen, als er sie betrogen hat. Die französische Politikerin Marine Le Pen ist zweimal geschieden und lebt jetzt allein".

"Sie haben gegen die Ehe für alle gestimmt"

Über die neue Bundesregierung sagt Böttinger: "Was queere Politik anbelangt, sehe ich die Regierung sehr kritisch. Mich stört, wie viele jetzige Kabinettsmitglieder 2017 gegen die Ehe für alle gestimmt haben: Landwirtschaftsminister Alois Rainer, Forschungsministerin Dorothee Bär, Innenminister Alexander Dobrindt, Verkehrsminister Patrick Schnieder, der Kanzleramtschef Thorsten Frei."

Böttinger wurde 1996 von Harald Schmidt ungefragt in dessen Sendung geoutet. "Das war ein höchst aggressiver Akt." Ihr Vater habe aus dem Fernsehen von ihrer Homosexualität erfahren. "Wie kann man nicht bedenken, dass öffentliche Häme private Folgen hat?", so die 68-Jährige im "Stern".

"Ich bin eine lesbische Frau und gehöre zur queeren Community"

In der Selbstbezeichnung scheut Böttinger – wie Weidel – das Wort "queer": "Auch Jens Spahn sagt: 'Ich bin nicht queer, ich bin schwul.' Übersetzt bedeutet das: Ich habe mit der politischen Bewegung für gleiche Rechte nichts am Hut, von der Community halte ich mich fern. Beide wollen signalisieren: Eigentlich sind wir normal und harmlos als homosexuelle Persönlichkeit." Das sei eine Art vermeintlicher Selbstschutz, meint Böttinger, "der ein wenig verlogen ist". Aber das sei ihre Entscheidung.

Sie benutze "auch lieber den Ausdruck 'lesbisch' als 'queer'". Denn: "'Queer' klingt modern und offensiv. Es beinhaltet aber die Gefahr, dass die Frauen mal wieder eine Minderheit sind und untergehen, weil Männer auch in der queeren Bewegung sehr durchsetzungsfähig sind, manchmal etwas durchsetzungsfähiger als die Frauen. Deswegen sage ich am liebsten: 'Ich bin eine lesbische Frau und gehöre zur queeren Community'", so Böttinger.

Verwendete Quellen
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