Til Schweiger Mit 50 Jahren "fitter denn je"
Er wurde im Dezember 50 Jahre alt, fühlt sich aber nach eigener Aussage heute "fitter denn je". Was sein Engagement als tougher "Tatort"-Ermittler Nick Tschiller und seine Unermüdlichkeit, mit der er weiter Filme dreht, nur bestätigen. Im Interview mit T-Online.de verrät Til Schweiger, ob für ihn eine Rückkehr nach Hollywood infrage käme, warum sich sein nächster Film um das Thema Alzheimer dreht und wie er Deutschlands Chancen bei der Fußball-Weltmeisterschaft einschätzt.
T-Online.de: Zuerst eine Nicht-Film-Frage: Sind Sie ein Fußball-Fan? Werden Sie sich die WM anschauen? Und wie schätzen Sie die Chancen der deutschen Nationalmannschaft ein?
Til Schweiger: Ja, ich bin großer Fußball-Fan, natürlich werde ich mir die WM anschauen, ein absolutes Muss! Dieses Jahr holen wir uns den Titel!
Und jetzt wieder zum Job: Im "Tatort" spielen Sie eine toughe Rolle. Warum denken Sie, dass die deutsche Fernsehlandschaft einen Ermittler wie Nick Tschiller braucht?
Jedes Ermittler-Team hat seine Besonderheiten. Ein actionreiches Team mit Nick Tschiller und Yalcin Gümer ist eine gute Ergänzung zu den bereits bestehenden Ermittlern, um auch die jüngere Zielgruppe zu erreichen.
Sie drehen nach ihren Erfolgskomödien wieder ein Drama mit dem Titel "Honig im Kopf". Was genau reizt Sie an diesem Genre und warum haben Sie die Alzheimer-Thematik gewählt?
Eine Komödie und ein Drama sind sich oft näher als man denkt. Jede gute Komödie sollte Ansätze eines Dramas haben. "Honig im Kopf" ist kein klassisches Drama, vielmehr eine Tragik-Komödie, in der man lachen und weinen kann. Die Thematik Alzheimer ist in unserer Gesellschaft aktueller denn je, ich wollte einen Film machen, der zeigt, wie eine Familie mit diesem Thema umgeht, sowohl mit den schönen wie auch traurigen Momenten.
Wäre Hollywood immer noch eine Option für Sie?
Na klar, es gibt immer wieder Rollenangebote, leider klappt es oft aus zeitlichen Gründen nicht.
Von welchem großen Regisseur würden Sie ohne Weiteres ein Rollenangebot annehmen?
Für mich ist immer entscheidend, ob das Drehbuch gut ist und ich mich mit der Rolle identifizieren kann.
Gibt es Filme, bei denen Sie es heute bereuen, eine Rolle übernommen zu haben?
Ich bereue keine meiner Rolle, ich habe mich ja bewusst für diese entschieden.
Sie sind Ende letzten Jahres 50 geworden – macht sich das Alter langsam bemerkbar?
Da muss ein Missverständnis vorliegen, ich bin dreißig geworden. Nein Quatsch, von Alterserscheinung keine Spur, ich fühle mich fitter denn je.
Wie ist es, inzwischen mit den eigenen Töchtern vor der Kamera zu stehen – und sie damit auch öffentlicher Kritik auszusetzen?
Es ist ein schönes Gefühl mit meinen Kindern zusammenzuarbeiten, das gibt uns die Möglichkeit noch mehr Zeit miteinander zu verbringen. Ich bin stolz auf sie, sie machen einen fantastischen Job.
Wie wichtig ist Ihnen das gemeinsame Frühstück mit der Familie?
Ich liebe es mit meiner Familie morgens zu frühstücken, es ist ein schönes Gefühl gemeinsam in den Tag zu starten.
Lässt Ihr Alltag das überhaupt zu? Wie erhalten Sie sich den Familienzusammenhalt, wenn Sie viel unterwegs sind?
Leider klappt es nicht immer, dass wir gemeinsam am Frühstückstisch sitzen, aber ich versuche soviel Zeit wie möglich mit meinen Kindern zu verbringen.
Die "Nutella"-Creme ist jetzt so alt geworden wie Sie...
Bei drei Jungs im Hause Schweiger war das Geld immer eher knapp, weshalb es sehr zu unserem Leidwesen statt des heiß ersehnten Nutellas immer einen anderen Nuss-Nugat-Aufstrich gab. Jeder weiß, was das bedeutet. Im Italienurlaub stießen wir in einem Supermarkt auf eine Sonderedition von Nutella, nämlich die mit den Trinkgläsern. Meine Brüder und ich haben dann gequengelt, was das Zeug hielt. Schließlich konnten unsere Eltern tatsächlich davon überzeugen, dass die Gläser ja einen doppelten Nutzen haben – erst Brotaufstrich, dann Trinkglas. Wir haben einen ganzen Vorrat mit nach Hause nehmen dürfen. Seitdem gehört Nutella für mich zum Familienleben. Meine Kinder haben es immer.