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WDR-Studioleiter hat Coming-out als Transgender-Frau – mit 62 Jahren


Im Alter von 62 Jahren
WDR-Studioleiter hat Coming-out als Transgender-Frau

Von t-online, JaH

Aktualisiert am 13.12.2019Lesedauer: 2 Min.
WDR-Studioleiter: Aus Georg Kellermann wurde Georgine Kellermann.Vergrößern des BildesWDR-Studioleiter: Aus Georg Kellermann wurde Georgine Kellermann. (Quelle: © WDR/Meiers)
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Georg Kellermann reiste als TV-Reporter um die ganze Welt, agierte als Mann auch oft vor der Kamera. Aus ihm wurde jetzt eine Frau: Georgine Kellermann. Sie leitet das WDR-Studio Essen.

"Ich bin frei und ich bin glücklich dabei", erklärt Georgine Kellermann im Interview mit dem WDR. Die 62-Jährige trägt Lippenstift, Lidstrich und Nagellack. Statt in Anzughosen leitet sie ihre Mitarbeiter jetzt im Rock. "Ich muss immer an mein Team denken und daran, was ich denen zumute. Wenn ich in den Spiegel schaue, dann weiß ich, dass da keine attraktive Frau steht. Und trotzdem: Wenn ich in den Spiegel schaue, dann sehe ich mich so, wie ich wirklich bin", so die WDR-Chefin.

"Heute merke ich, was ich eigentlich verpasst habe"

Jahrzehntelang führte Kellermann ein kräftezehrendes Doppelleben. Im Berufsleben trat sie stets als Mann auf, nur die Familie und enge Freunde wussten, dass Georg Kellermann im Inneren eine Frau ist. Meistens versteckte sie sich, ging nicht ins Theater, nicht in die Oper. "Ich habe mich nicht getraut, als Frau dorthin zu gehen", erklärt sie. "Heute merke ich, was ich eigentlich verpasst habe im Leben und das wird es jetzt nicht mehr geben."

Wann immer es ging, schlüpfte Kellermann in Frauenkleider, trug auf dem Weg zur Arbeit heimlich Pumps, die er sich abstreifte, sobald er in die Tiefgarage zum WDR-Studio fuhr. Er hielt sein wahres Ich geheim. Aus Angst.

"Ich hatte Angst, dass ich nicht mehr tun kann, was ich liebe"

"Um die Welt fliegen und Geschichten erzählen", das liebte sie. "Meine Angst war, dass das nicht mehr passieren würde. Ich war so glücklich mit dem, was ich tat. Meine Sorge war, wenn ich werde, wer ich bin, dass ich nicht mehr tun kann, was ich liebe."

Bis sie eines Tages im Alter von 62 Jahren beschloss, als Georgine Kellermann zur Arbeit zu gehen und als Frau durchs Leben zu gehen, in jeder Situation. In einer langen Konferenz erzählt sie ihren Mitarbeitern ihre Geschichte, stellte sich allen Fragen. Aus dem WDR-Studioleiter wurde eine Studioleiterin, der Sender steht hinter ihr. "Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann ist das sein Problem", erklärt Kellermann. Mit ihrem Coming-out möchte sie anderen Mut machen und etwas auslösen: "So frei, wie ich mich fühle, sollen sich andere auch fühlen."

Verwendete Quellen
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