Ex-Mitglied von In Extremo bei Corona-Demo gestorben
Die Mittelalter-Band In Extremo muss den Tod ihres langjÀhrigen Mitglieds Boris "Yellow" Pfeiffer melden. In seiner Heimat Wandlitz wird berichtet, dass er am Rande eines "Spaziergangs" starb.
"BestĂŒrzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjĂ€hrigen WeggefĂ€hrten Boris erfahren", heiĂt es auf dem Facebook-Profil von In Extremo. Dazu teilte die Mittelalter-Rockband ein Schwarz-WeiĂ-Foto des 53 Jahre alt gewordenen Musikers. "24 Jahre gemeinsam auf der BĂŒhne waren mehr als nur ein Moment." Yellow Pfeiffer war der Mann mit dem markanten BĂ€rtchen, mit Dudelsack, Blasinstrumenten und Nyckelharpa. Er ist am Rande einer Demonstration gegen die CoronamaĂnahmen kollabiert und kurz spĂ€ter gestorben.
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Die Band schrieb an das frĂŒhere MItglied gerichtet: "Wir hoffen, dass es dir gut geht, wo du jetzt bist!" Die Gedanken seien bei seiner Familie. Pfeiffer war Vater von zwei Kindern und lebte lange naturverbunden in einem Bauernhaus in einem Flecken im Landkreis Barnim.
MaĂnahmengegner mit Kerzen
Wie zuerst die "MĂ€rkische Oderzeitung" berichtete, ist Pfeiffer die Person, die am Montag in Wandlitz am Rande eines "Spaziergangs" von Impf- und MaĂnahmengegnern kollabiert und spĂ€ter verstorben ist. In Wandlitz verabredeten sich am Dienstagabend Mitglieder der Gruppe "Wandlitz steht auf", um Kerzen fĂŒr den Verstorbenen aufzustellen.
In der Telegramgruppe war bereits vor der Bekanntgabe der Todesnachricht durch die Band berichtet worden, dass der Musiker der Verstorbene bei der Demonstration sei. Von der Polizei in Bernau gab es dafĂŒr zunĂ€chst keine BestĂ€tigung.
Was war in Wandlitz passiert?
Bei dem "Spaziergang" von rund 200 Menschen hatte ein Mann die Polizeikette bei der nicht angemeldeten Versammlung durchbrechen wollen. Nach Darstellung der Polizei konnten die Beamten das ohne Gewaltanwendung verhindern und nahmen anschlieĂend seine Personalien auf.
Als die Polizisten den Mann und seine Begleiterin dann zu seinem Auto begleiten wollten, sei er zusammengebrochen. Die Beamten leisteten laut Mitteilung Erste Hilfe, ehe er ins Krankenhaus gebracht wurde. Dort sei er dann verstorben. Weil die Todesursache unklar ist, sei eine Obduktion angeordnet worden.
In der Wandlitzer Telegram-Gruppe schrieb ein Nutzer, der verstorbene Boris Pfeifer sei ein guter Freund gewesen. Es sei erst einmal egal, ob jemand durch Gewalt oder an einem Herzinfarkt sterbe: "Es ist traurig genug, dass jemand bei einer Demo verstorben ist."
Vier Mal an der Chartspitze
Pfeiffer war seit Ende der Neunzigerjahre ein Teil der Mittelalter-Rockband. Insgesamt schafften es die Musiker vier Mal bis an die Spitze der deutschen Albumcharts â zuletzt 2020 mit ihrer Platte "Kompass zur Sonne".
Im Mai 2021 teilte die Band mit, dass Pfeiffer ausgeschieden sei. Eine weitere Zusammenarbeit sei nicht mehr vorstellbar. LebensumstĂ€nde, Sichtweisen und PrioritĂ€ten hĂ€tten sich geĂ€ndert. Nachdem es bis dahin gelungen sei, fĂŒr alle gangbare Wege zu finden, sei das diesmal nicht gelungen. Weder die Band noch Pfeiffer Ă€uĂerten sich zu konkreten GrĂŒnden.