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Streik: Eine Blamage für ARD und ZDF!


ARD und ZDF lassen sich überrumpeln
Was für eine Blamage!

  • Steven Sowa
MeinungEin Kommentar von Steven Sowa

Aktualisiert am 15.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Störung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Das "Morgenmagazin" von ARD und ZDF entfiel am Dienstag wegen eines Streiks.Vergrößern des Bildes
Störung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Das "Morgenmagazin" von ARD und ZDF entfiel am Dienstag wegen eines Streiks. (Quelle: imago stock&people)

Ein Streik am Dienstag hat das Morgenprogramm von ARD und ZDF bloßgestellt. Die Sender wirken unvorbereitet und überrumpelt. Das ist ein Armutszeugnis.

Mehr als zwei Milliarden Euro hat das ZDF jährlich zur Verfügung. Damit finanziert der Sender sein Programm, sein Personal, seine Produkte. Doch das Geld reicht offenbar nicht, um sich für Störfälle zu wappnen. ZDF-Mitarbeiter in Mainz, Düsseldorf, Berlin und Bonn haben am Dienstag das Live-Programm lahmgelegt – zwischen 5.30 und 10.30 Uhr: Sendepause.

Offenbar halten ZDF-Macher aus dem Archiv gekramte Sendungen wie die Dokumentation "Balkan-Style. Durch Europas wilden Südosten" für einen adäquaten Ersatz, "Der Rhein – Von Vulkanen und Riesenflößen" für ein angebrachtes Alternativprogramm. Die Zuschauer, die ARD und ZDF mit ihren monatlichen Beiträgen bezahlen, werden das nicht so sehen. Und sie sind im Recht: Dieser Programmausfall zeigt, wie schlecht die Öffentlich-Rechtlichen vorbereitet sind, um im Störfall ihrem Auftrag nachzukommen.

Ohne Grundversorgung stehen die Sender mit leeren Händen da

Denn eines muss betont werden: Das "Morgenmagazin" ist eines der wichtigsten Nachrichtenprogramme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Es ist Teil der viel beschworenen Grundversorgung: Also dem Auftrag der Sender, die Bürger über die wichtigsten Ereignisse zu informieren. Täglich schauen bis zu vier Millionen Menschen das Frühprogramm, rund 20 Prozent aller TV-Zuschauer zwischen 5.30 Uhr und 9 Uhr sehen zu.

Jetzt schauten sie in die Röhre. Auch eine tagesaktuelle "heute"-Versorgung fiel aus. Die ARD sprang ein und lieferte für das ZDF die "Tagesschau" an. Womit sich die Frage stellt: Warum funktioniert diese Zusammenarbeit nicht besser? ARD und ZDF produzieren wöchentlich abwechselnd das "Morgenmagazin" – jetzt ließen sie sich von einem Warnstreik überrumpeln, weil dieser laut Senderangaben "ohne vorherige Ankündigung" erfolgte.

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Das ist eine Blamage für das Gemeinschaftsprogramm, das insgesamt sogar über 8,4 Milliarden Euro Budget verfügt. Wo bleiben die ARD-Anstalten, wenn sie gebraucht werden?

Betretenes Schweigen in der ZDF-Chefetage?

Nicht einmal eine Info zur spontanen Programmänderung bekamen die Zuschauer. Wer um 9.05 Uhr die Sendung "Volle Kanne" im ZDF einschaltete, wurde verschaukelt: Es war eine alte Folge – was der Sender kaum kommunizierte, lediglich für wenige Sekunden wurde ein Datum eingeblendet. Sinnvoll wäre eine dauerhafte Kennzeichnung gewesen.

"Volle Kanne"-Gastgeberin Andrea Ballschuh nahm dazu bei t-online Stellung, was sie sagte, lesen Sie hier. ZDF-Moderatorin Dunja Hayali nutzte ihren Twitter-Account, um über den Streik beim "Moma" zu informieren.

Wo bleibt eigentlich eine Stellungnahme der Chefetage? Wo ist die Erklärung des Intendanten Norbert Himmler? Wo sind die Programmdirektorin Nadine Bilke und Chefredakteurin Bettina Schausten? Übernehmen Sie! Die Streikenden können den heutigen Tag als Erfolg verbuchen: Die Augen richteten sich auf das Programm – und das sah heute Morgen ohne die vielen oft Unsichtbaren im Hintergrund dürftig aus.

Der Sender wurde bloßgestellt: Chefs überall – aber wenn die Mitarbeiter die Tasten, Mikrofone und Kameras ruhen lassen, dominiert gähnende Leere. Was für ein Armutszeugnis.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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