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Warum ist "Promi Big Brother" 2014 so erfolgreich: Die seltsame Dimension des Fremdschämens


Warum ist "Promi Big Brother" 2014 so erfolgreich?
Die seltsame Dimension des Fremdschämens

t-online, Lars Schmidt

28.08.2014Lesedauer: 2 Min.
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Zwei Wochen "Promi Big Brother" und eine Frage: Was hat diese Staffel quotentechnisch so erfolgreich gemacht? Viel spannendes ist nicht passiert. Und - der Vergleich sei erlaubt - an den Unterhaltungswert eines RTL-Dschungelcamps kam die Sat.1-Show bei Weitem nicht heran. Dennoch schalteten jeden Abend durchschnittlich drei Millionen Zuschauer ein. Die Lust am Fremdschämen kann seltsame Dimensionen annehmen.

Aber die Aussicht auf ein bisschen Schadenfreude und nackte Haut beim Duschen reicht dem "Promi Big Brother"-Publikum anscheinend aus, sich zu später Stunde das merkwürdige Verhalten erwachsener Menschen anzusehen. Ganz unabhängig davon, ob die Kandidaten überhaupt den Titel "Promi" verdienen. Und was noch erschreckender ist, auch unabhängig davon, wie schlecht Sat.1 das Format darbot. Oder ist es gerade das Unperfekte, das den Reiz der Sendung ausmachte?

Stümperhaft, schlecht, lieblos

Undurchsichtige Regeln, die Chronologie der Ereignisse nicht stimmig, eine alberne pathetische Stimme aus dem Off und nicht zuletzt die völlig überzogene Dramaturgie hinterließen einen ziemlich stümperhaften Eindruck. Vor allem die peinliche Trennung von Prinz Mario-Max von und zu irgendwas und seiner Modelfreundin vor laufenden Kameras war ja wohl sowas von offensichtlich inszeniert, dass man schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein musste, um sie für bare Münze zu nehmen.

Wenn etwas für Emotionen sorgte, dann die widrigen Umstände im dreckigen Kellerloch des "Big Brother"-Hauses. Bei magerer Kost und ohne Tageslicht blitzte bei dem einen oder anderen ab und zu mal jene Gereiztheit auf, wie man sie bei Teilnehmern des Dschungelcamps nach zehn Tagen bei Bohnen und Reis erlebt hat. Doch während im Dschungel alle Delinquenten leiden müssen, aalen sich bei "Promi Big Brother" die Hälfte der Personen bräsig in einem Luxusbereich. Spannungsfaktor gleich Null.

Humorlose Moderation, unterirdische Gags

Doch es waren nicht nur die Insassen und die Inszenierung, die enttäuschten. Auch die Moderation der Show wirkte wie ein schlechtes Laientheater im Offenen Kanal. Ein völlig humorresistenter Jochen Schropp bot das Geschehen im Stile eines verkrampften Nachrichtensprechers feil. Eine unlustige Cindy aus Marzahn las ihre schlechten Gags von Moderationskarten ab. Wo Sonja Zietlow und Daniel Hartwich die Dschungelcamper böse und bissig aber auch liebevoll zugleich auf die Schippe nehmen, wurden hier stur Überleitungen in die Kamera gesprochen.

Sat.1 wird das alles nicht stören. Angesichts der guten Quoten dürfte die nächste Ausgabe des Formats im Jahr 2015 beschlossene Sache sein. Denn die Erkenntnis lautet: Egal wie banal, egal wie unbekannt, egal was passiert - der Zuschauer guckt zu. Mit wie wenig er sich dabei zufrieden gibt, lässt jedoch nichts Gutes für die nächste Staffel ahnen.

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