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"Tatort" am Ostermontag: Lohnt sich das Makatsch-Debüt?


Heike Makatschs Debüt in Freiburg
Die wohl mürrischste "Tatort"-Kommissarin aller Zeiten

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 27.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Heike Makatsch als "Tatort"-Kommissarin Ellen Berlinger.Vergrößern des BildesHeike Makatsch als "Tatort"-Kommissarin Ellen Berlinger. (Quelle: SWR/Ziegler Film)
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Diese Kommissarin macht es einem wahrlich nicht leicht, sie zu mögen. Wohl noch nie gab es im "Tatort" eine derart verschlossene, spröde und unfreundliche Ermittlerin wie Ellen Berlinger. Die von Heike Makatsch dargestellte Kommissarin gibt am Ostermontag (ARD, 20.15 Uhr) in "Fünf Minuten Himmel" ihr Debüt in Freiburg.

Schon gleich zu Beginn des Krimis wird deutlich, was für ein Schlag Mensch Ellen Berlinger ist. Die gerade aus England zurückgekehrte Polizistin verzichtet bei ihrem Dienstantritt in Baden auf große Worte - und überhaupt auf Worte. Sich den Kollegen vorstellen? Nicht ihr Ding. Überhaupt mal "Guten Tag" sagen? Nicht notwendig. "Wir ermitteln in einem Mord und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie den ganzen Rummel etwas einschränken könnten", fährt sie ihre Kollegen an, als diese sie nett begrüßen wollen.

Nie um die eigene Tochter gekümmert

Auch privat ist Berlinger eine Einzelgängerin. Vor 15 Jahren verließ sie Freiburg und ließ ihre gerade geborene Tochter Niina (schreibt sich wirklich mit Doppel-i) bei deren Oma zurück. Warum, das wird in "Fünf Minuten Himmel" nicht deutlich. Klar ist nur: In all der Zeit hat Niina ihre Mutter nie kennengelernt - und auch, als diese nun in ihre Heimatstadt zurückkehrt, geht sie nur sehr zögerlich auf ihre Tochter zu.

Ob das bei Berlingers nächstem Kind wohl anders wird? Denn die Kommissarin ist erneut schwanger. Über den Vater des Kindes - ebenso wie über Niinas Vater - schweigen sich Berlinger und der "Tatort" allerdings aus.

Ganz klar: Die Ermittlerin ist alles andere als ein einfacher Mensch. Zwar müssen "Tatort"-Kommissare nicht zwangsläufig Sympathieträger sein, um im TV Erfolg zu haben. Doch Berlingers Charakter fehlt noch die Tiefe. Was sich hinter ihrer verschlossenen Fassade verbirgt, wird in diesem ersten Krimi nicht deutlich - und da noch nicht einmal hunderprozentig sicher ist, ob es einen zweiten Fall der Kommissarin geben wird, dürfte das zu wenig sein, um den Zuschauer für sich einzunehmen.

Krimi ist zu überfrachtet

Zumal auch der von der jungen Regisseurin Katrin Gebbe ("Tore tanzt") inszenierte Fall nicht überzeugt. Berlinger muss im Fall eines ermordeten Jobcenter-Mitarbeiters ermitteln. Es geht um Gentrifizierung, Familien am Rande der Armut, die aus ihren Wohnungen vertrieben werden, und um das sogenannte Ohnmachtsspiel. Bei diesem führen Jugendliche absichtlich durch Hyperventilation und Würgen Ohnmachten herbei, um Glücksgefühle auszulösen - ein sehr gefährlicher Kick.

Das alles ist ganz schön viel Stoff für einen Krimi. Und dann wird auch noch Berlingers Tochter in den Fall involviert. Ein Kunstgriff, den die "Tatort"-Macher schon tausendmal bemühten. Die Mischung aus alldem ergibt einen Krimi, auf den man auch verzichten kann. Schade eigentlich. Da hätte man sich im TV-Osternest etwas Besseres erhofft.

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